07.12.1999
Neue Methode zur Vermeidung von Haltungsschaeden
Sportmediziner der Uni Potsdam erhält den mit 10.000 DM dotierten Schobert-Preis
Schueler haben es immer schon gewusst: Die Schule macht krank. Zumindest für den Ruecken ist das stundenlange Sitzen im Klassenraum genauso schlecht, wie Stunden im Fernsehsessel oder vor dem Computer.
"Gerade bei Kindern fuehrt zu wenig Bewegung zu Rueckenerkrankungen", sagt Dr. Marco Schmidt, Wissenschaftler am Institut für Sportmedizin der Uni Potsdam und Traeger des mit 10.000 DM dotierten "Professor Hannes Schobert Preises" der Ostseeklinik Damp. Schmidt erhielt die Auszeichnung Anfang November für eine objektivierte Methode zur Vermessung der Wirbelsaeulenform. Sie soll helfen, Abweichungen von der gesunden Rückenform frueher zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Der Schobert-Preis wird einmal im Jahr für herausragende Arbeiten junger Sportmediziner vergeben.
"Die Stoerung kann bereits da sein, wenn der Ruecken noch gar nicht weh tut", sagt Schmidt. Doch um die Haltungsabweichungen zu begutachten, verfuegten die Mediziner bisher nur über ein sehr grobes Instrumentarium. Für die Frueherkennung von Form- und Haltungsschwaechen ist dies nicht ausreichend. Die Aerzte können Fehler erst erkennen, wenn der Patient schon Schmerzen hat - der Schaden kann dann irreparabel sein. Schmidts Methode hilft, den Schaden frueher zu entdecken als bisher moeglich. Er vermisst die Wirbelsaeule mit Hilfe eines Computers und eines Konturmessgeraetes. Aus den so gewonnenen Daten laesst sich die Form und Statik der Wirbelsaeule beschreiben und mit den Maßen eines gesunden Rückens vergleichen. Beginnende Haltungsabweichungen lassen sich so fruehzeitig erkennen. Außer den Patienten dient die neue Diagnostik der wissenschaftlichen Forschung. Die Auswirkungen von Fehlhaltung - etwa wie langes Sitzen - lassen sich besser beschreiben und der Erfolg verschiedener Therapien und Haltungsschulungen genauer dokumentieren. Der Arzt kann so den Erfolg seiner Behandlung kontrollieren. Und es faellt ihm auch leichter, seine Patienten zu motivieren, wenn er ihnen ihre kleinen aber wichtigen Fortschritte in der langwierigen Therapie aufzeigen kann.
Marco Schmidt hat von 1988 bis 1993 an der Uni Potsdam Sport und Geographie studiert. Seitdem arbeitet er am Institut für Sportmedizin und hat im August diesen Jahres seine Promotion abgeschlossen.
Hinweis an die Redaktionen: Ein ausfuehrlicher Text liegt in der Pressestelle bereit. Dieser Text erscheint auch in der Dezember-Ausgabe der Unizeitung am 15.12.99
Weitere Informationen erhalten Sie bei Dr. Marco Schmidt, Institut für Sportmedizin und Praevention, Universitaet Potsdam, Am Neuen Palais, Haus 12, Telefon 0331 / 977-1693, mobil: 0172 / 804 552 3; Brandenburger Verein zur Gesundheitsfoerderung -1692, Fax -1296.
Aktuelle Pressemitteilungen können auch abgerufen werden unter http://www.uni-potsdam.de/u/pressmitt/index.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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