Bei der Sanierung von Straßen fallen jährlich etwa 3 Mio. Tonnen pechhaltige Reststoffe an, die mit herkömmlichen Methoden nicht umweltfreundlich wiederverwendet werden können. Damit diese durchaus wertvollen Materialien nicht auf der Deponie landen, haben Bochumer Ingenieure um Prof. Dr.-Ing. Klaus Krass und Dipl.-Ing. Bettina Stoppka ein neues umweltverträgliches Straßen-bauverfahren entwickelt. Die Lösung heißt Bitumenschaum. Darüber berichten sie im soeben erschienenen RUBIN 2/99 Wissenschaftsmagazin.
Bochum, 07.12.1999
Nr. 307
Straßen werden recyclebar
Hochwertige Abfallstoffe im Straßenbau wiederverwenden
RUBIN 2/99 berichtet über umweltschonende Baumethode
Bei der Sanierung von Straßen fallen jährlich etwa 3 Mio. Tonnen pechhaltige Reststoffe an, die mit herkömmlichen Methoden nicht umweltfreundlich wiederverwendet werden können. Damit diese durchaus wertvollen Materialien nicht auf der Deponie landen, haben Bochumer Ingenieure um Prof. Dr.-Ing. Klaus Krass und Dipl.-Ing. Bettina Stoppka ein neues umweltverträgliches Straßen-bauverfahren entwickelt. Die Lösung heißt Bitumenschaum. Darüber berichten sie im soeben erschienenen RUBIN 2/99 Wissenschaftsmagazin.
Bilder im Internet
Bilder dazu können Sie downloaden unter: http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/ (mit heutigem Datum).
Nur bei Hitze Gefahr
Asphalte bestehen immer aus Mineralstoffen und einem Bindemittel. Und das Bindemittel bestimmt die Umweltverträglichkeit: Oft enthält pechhaltiger Straßenaufbruch gefährliche Stoffe wie z. B. PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) aus Steinkohle oder Phenole aus Braunkohle. PAKs, die bei Temperaturen über 100°C frei werden, können Krebs erregen, Phenole sind flüchtig und wasserlöslich, schädigen die Gefäße und verändern das Blutbild. Da pechhaltige Straßenbeläge bei Temperaturen zwischen 180 und 240°C eingebaut werden, kam eine Wiederverwertung dieses Schutts bisher nicht in Frage.
Erdöldestillat lässt Reststoffe kalt
Die Bochumer Ingenieure haben nun ein neues Kaltverfahren entwickelt, für das sie sich die Eigenschaften von Bitumen zu Nutze gemacht haben: Dieses Erdöldestillat enthält wesentlich weniger PAK als Pech und lässt sich mit Wasser und Luft gut aufschäumen. Die Ausgangstemperatur des Bitumens von 165°C sinkt durch die Beimischung von Wasser und Luft auf ca. 120°C, nach Mischung mit Mineralstoffen auf 40°C, und hat bei der späteren Verdichtung nur noch 30-35°C. Schadstoffemissionen entstehen also bei dem Kaltverfahren nicht. Die Techniker prüfen ihre so hergestellten Asphalte nun auf Herz und Nieren und bewerten sie nach deutschen oder EU-Normen. Eine großtechnische Anlage nach dem Vorbild der Laborgeräte wird an Probeflächen auf ihre Tauglichkeit getestet, und die Forscher überprüfen die Auswirkungen der neuen Stoffe auf das Grundwasser. Ziel ist es, ein Material zu entwickeln, das den Anforderungen der Technischen Regeln des Straßenbaus entspricht.
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Klaus Krass, Fakultät für Bauingenieurwesen der RUB, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27437, Fax: 0234/32-14-152
Außerdem in RUBIN 2/99
Den vollständigen Beitrag lesen Sie bitte in RUBIN 2/99, wo Sie außerdem folgende Themen finden: Gegen Tumore impfen?; Vom sanften Aufprall: Elektronik ersetzt Nockenwelle; Die Berechnung des Geburtsjahres Christi; Garzweiler: Braunkohle und Feuchtgebiete; Reibungslos in den Erdmantel, sowie zwei Beiträge aus der Chemie: Hauchdünne Hüllen - leuchtende Schwämme; Selbstorganisiert und doch durchschaut. Rubin ist erhältlich in der Universitätsbuch-hand-lung Brockmeyer, sowie in der Pressestelle zum Preis von 5 DM. Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin.htm
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen/
Schema einer Anlage zur Herstellung von Schaumbitumen
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Baustoff aus Hausverbrennungsasche
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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