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07.12.1999 15:05

50 Jahre Lehrbildung in Landau

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    Am 10. Dezember 1949 wurde die Pädagogischen Akademie in Landau feierlich eröffnet. Seither ist Landau ein Standort der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz. Heute werden angehende Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer an der Universität in Landau ausgebildet.

    Während die Universität in Landau ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hat und im nächsten Jahr der Wissenschaftsrat den geplanten Ausbau überprüfen wird, war 1949 gerade das günstige Raumangebot ausschlaggebend für die Verlagerung der Pädagogischen Akademie Kirchheimbolanden nach Landau. Im Herbst 1949 bezogen Studierende und Dozenten die ehemalige "Harrsche Handelsschule". Am 10. Dezember 1949 wurde die Pädagogischen Akademie in Landau feierlich eröffnet. Seither ist Landau ein Standort der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz.

    Erster Akademiedirektor war Dr. Eduard Ecker, ein in der schulischen Praxis wie in der wissenschaftlichen Theorie gleichermaßen ausgewiesener Fachmann. Er setzte sich von Beginn an für ein ausgewogenes Verhältnis von Therie und Praxis bei der Lehrerbildung ein. Die der Akademie unmittelbar benachbarte Pestalozzi-Schule wurde 1951 zur Übungsschule für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Inzwischen werden Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer an der Universität Koblenz-Landau ausgebildet. Trotz der vielen Veränderungen im Schulwesen wie in der Lehrerbildung werde noch heute an der frühzeitigen Integration der schulischer Praxis in den universitären Lehrbetrieb festgehalten. Dies sei weiterhin ein charakteristisches Profilelement der Lehrerbildung in Landau, betonte der Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Gerhard Fieguth (Landau).

    Die Veränderungen in der Lehrerbildung spiegeln sich auch im Wandel der Ausbildungseinrichtungen wider. Den Pädagogischen Akademien, die 1946 auf Anordnung der damaligen französischen Militärregierung eingerichtet wurden, folgten 1960 die Pädagogischen Hochschulen (PH). Eine von sechs dieser Hochschulen in Rheinland-Pfalz war die PH Landau. Neun Jahre später wurden die Pädagogischen Hochschulen zur Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH) zusammengefasst. Die EWH gliederte sich in drei Ab-teilungen. Neben Koblenz und Worms hatte eine der Abteilungen ihren Sitz in Landau. Auch diese Standortentscheidung wurde vom damals günstigen Raumangebot in Landau positiv beeinflusst. 1967 war auf dem Gelände "Im Fort" ein Neubaukomplex errichtet worden.

    Die EWH besaß zwar das sogenannte Promotions- und Habilitationsrecht, über das üblicherweise nur Universitäten verfügen, aber sie hatte nicht den vollständigen Status einer traditionellen Universität. Die nicht eindeutig geklärte Statusfrage wurde zunehmend zum Entwicklungshemmnis für die Hochschule, deren Studienangebot kontinuierlich über Lehrerbildung und Erziehungswissenschaften hinaus erweitert wurde. So wurde an der Abteilung Landau 1976 der Di-plomstudiengang Psychologie eingerichtet. Nach zahlreichen Initiativen der Hochschule und einem zähen Ringen mit Landtag und Landesregierung war es am 1. Oktober 1990 endlich so weit. Aus der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz wurde die Universität Koblenz-Landau.

    Neue Fachbereiche und Institute wurden seither gegründet, neue Studien- und Weiterbildungsangebote, Forschungsschwerpunkte und Professuren eingerichtet. Das Fächerspektrum der Lehramtsstudiengänge konnte erweitert werden. Das Institut für Sonderpädagogik, das die EWH 1985 an die Mainzer Universität abgegeben hatte, ist 1992 von Mainz an die Universität nach Landau verlagert worden. Die Studierendenzahlen haben sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Heute sind rund 4.400 Studierende an der Universität in Landau eingeschrieben, etwa die Hälfte hat sich für einen der drei Lehramtsstudiengänge entschieden. Und wieder spielt die Raumfrage eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung des Universitäts- und Lehrerbildungsstandorts Landau, der nur für etwa 2.000 Studierende ausgerichtet ist. Mit dem Um- und Ausbau der Universitätsbibliothek wurde bereits im April dieses Jahres begonnen. Wenn der Wissenschaftsrat im nächsten Jahr die Pläne der Universität gutheißt, dann werden auf dem bestehenden Campus im Fort die dringend benötigte, neuen Gebäude für Lehre, Forschung und Weiterbildung errichtet werden können. Auch bei der Lehrerbildung stehen wieder einmal Reformen auf der Tagesornung. Zur Zeit wird die Novellierung der Ausbildungsordnungen für Grund-, Haupt- und Realschullehrerinnen und -lehrer diskutiert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
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    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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