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07.12.1999 18:57

Ich sehe was, was Du nicht siehst

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Augmented Reality - erweiterte Realität - hilft dabei, mehr zu sehen als die Realität. Im Leitprojekt ARVIKA arbeiten Forscher an Techniken, mit deren Hilfe etwa komplizierte Montageanleitungen direkt auf das reale Objekt geblendet werden.

    Wer einmal das elektronische Innenleben eines Flugzeugs bestaunt hat, der zieht den Hut vor denjenigen, die Tausende von Kabeln richtig verlegt haben. In den riesigen Montagehallen kann es Wochen dauern, bis die Drähte so gezogen sind, wie es die komplexen Schaltpläne vorsehen. Eine große Hilfe bei dieser mühevolle Aufgabe ist Augmented Reality AR, »erweiterte Realität«. Im Leitprojekt ARVIKA des Bundesforschungsministeriums BMBF arbeitet auch das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt mit an neuen Technologien, die helfen, mehr zu sehen als die Realität bietet.

    Für den Fall des Flugzeugherstellers wirkt sich das so aus: Zunächst wird am Computer der Plan für die komplizierte Flugzeugelektronik erstellt. Diese digitalen Informationen hat der Monteur buchstäblich jederzeit vor Augen, denn er bekommt sie als Montageanleitung Schritt für Schritt in eine Datenbrille eingeblendet. Zugleich sieht er durch diese Brille den realen Flugzeugtorso und kann die Instruktionen unmittelbar ausführen. Dabei hat er beide Hände frei und muss die Informationen nicht umständlich in einem Handbuch suchen.

    Einige Komponenten der AR-Technologie stammen aus dem Darmstädter Institut. »Das entscheidende Element ist ein tragbarer Mini-Rechner, den der Monteur an den Gürtel schnallen kann« erläutert Dr. Stefan Müller aus dem IGD. »Dazu kommt die Datenbrille. Hier entwickeln Forscher weltweit verschiedene Varianten. Die einfachste davon besteht aus einem durchsichtigen Flüssigkristall-Display. Oder am Brillenbügel ist ein winziger Bildschirm angebracht, dessen Information vom Glas wiedergespiegelt wird.« Wohin der Benutzer gerade schaut, sagt dem Rechner eine winzige Kamera auf der Datenbrille. Der Computer gleicht diese Bildinformationen mit vorher gespeicherten Orientierungsmarken auf dem Objekt ab und errechnet so die aktuelle Position und Blickrichtung des Benutzers. Der bekommt auf seiner Datenbrille dann die zugehörigen Informationen eingeblendet.

    »Augmented Reality« dürfte in Zukunft nicht nur bei der Montage, sondern ebenso im Operationssaal oder auf der Baustelle interessant werden: Überall dort, wo Mess- oder Planungsdaten in digitaler
    Form vorliegen und wo man bei der Arbeit beide Hände braucht. An ARVIKA ist deshalb ein breites Spektrum von Unternehmen beteiligt - vom mittelständischen Werkzeugmaschinenhersteller bis hin zu den ganz Großen der Automobil- und Flugzeugbranche.

    Ansprechpartner:
    Dr. Stefan Müller
    Telefon: 0 61 51/1 55-1 88
    Telefax: 0 61 51/1 55-1 96
    E-Mail: stefanm@igd.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für
    Graphische Datenverarbeitung IGD
    Rundeturmstraße 6
    D-64283 Darmstadt
    Pressekontakt:
    Bernad Lukacin
    Telefon: 0 61 51/1 55-1 46
    Telefax: 0 61 51/1 55-4 46
    E-Mail: lucakin@igd.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.arvika.de
    http://www.igd.fhg.de


    Bilder

    © Fraunhofer IGD / Die Montageanleitung wird in eine Datenbrille eingespielt. Der Monteuer sieht nun gleichzeitig das reale Teil und die dazugehörigen Informationen.
    © Fraunhofer IGD / Die Montageanleitung wird in eine Datenbrille eingespielt. Der Monteuer sieht nun ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    © Fraunhofer IGD / Die Montageanleitung wird in eine Datenbrille eingespielt. Der Monteuer sieht nun gleichzeitig das reale Teil und die dazugehörigen Informationen.


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