idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.06.2006 12:46

Fluor, ein Element für (fast) alle Fälle - Internationales Symposium in Bremen

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Die Chemie des Fluors hat sich weitgehend unbemerkt zu einem unentbehrlichen, bedeutenden Forschungsfeld in Medizin und Pharmazie, in der Agro- und Umweltchemie sowie in den Materialwissenschaften entwickelt. Moderne Anästhetika, hochwirksame Medikamente, wie z.B. Antibiotika der neuesten Generation, Ozon-freundliche Kühlmittel und Treibgase sowie flüssigkristalline Zusätze für Flachbildschirme sind nur einige wenige Anwendungsbeispiele. Ca. 50% der Entwicklungsprodukte in den Life Sciences enthalten mindestens ein Fluoratom. Eine umfassende Übersicht über aktuelle Forschungsentwicklungen geben Fluorchemiker aus aller Welt vom 30. Juli bis 4. August in Bremen beim 18. Internationalen Symposium über Fluorchemie, veranstaltet von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Universität Bremen.

    Den Vorsitz dieser Konferenz haben die Bremer Professoren Rüdiger Mews und Gerd-Volker Röschenthaler. Zu den 160 Vorträgen und 160 Posterbeiträgen werden 400 bis 500 Teilnehmer aus 25 Ländern erwartet.

    Neben den Vorträgen und den Poster-Präsentationen von vielen Nachwuchswissenschaftlern stehen Plenarvorträge auf dem Programm, von denen einer zur Eröffnung und weitere drei anlässlich der "Moissan Session" gehalten werden, in Erinnerung an Henri Moissan, der 1906, vor genau 100 Jahren, den Nobelpreis für Chemie u.a. für die Isolierung des Elements Fluor (1886) erhalten hat. Nach ihm ist ein Preis benannt, der am 3. August im Rahmen des internationalen Symposiums in Bremen vergeben wird. Drei bisherige Preisträger, Professor Neil Bartlett, University of California, Berkley, Professor Richard D. Chambers, University of Durham, Großbritannien, und Professor Karl Otto Christe, University of Southern California, Los Angeles, werden über außergewöhnliche Eigenschaften anorganischer Fluorverbindungen, die Bedeutung des Fluors in der Organischen Chemie und - in den Fußstapfen von Henri Moissan - über die chemische Synthese von elementarem Fluor vortragen. Den Eröffnungsvortrag hält Professor Konrad Seppelt, Freie Universität Berlin, über Forschungsplanung und überraschende Entdeckungen in der Fluorchemie.

    In Bremen wird die bemerkenswerte Vielfalt sowohl der anorganischen als auch organischen Grundlagenforschung deutlich mit Impulsen für die Festkörperchemie und Katalyse, für die bioorganische und medizinische Chemie. Neue Ansätze in der Polymerforschung werden aufgezeigt. Polytetrafluorethylen, eines der wichtigsten Fluorpolymere, ist nach wie vor auch Gegenstand der Forschung. In der medizinischen Fluorchemie geht es um Antiöstrogene und andere hormonähnliche Substanzen oder um moderne Anästhetika. Schließlich spielen auf dem Symposium auch die Nanochemie mit Fluor oder Umweltaspekte (Stichwort: globale Erwärmung) eine Rolle.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 27.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Ein bedeutendes Tätigkeitsfeld der GDCh ist die Organisation von Tagungen aus dem Bereich der Chemie und der molekularen Wissenschaften. Neben der 1. Internationalen IUPAC-Konferenz über Nachhaltige ("Grüne") Chemie im September in Dresden gehört das 18. Internationale Symposium über Fluorchemie zu den bedeutendsten internationalen, von der GDCh in Deutschland auszurichtenden Veranstaltungen in diesem Jahr.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).