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08.12.1999 14:22

DFG vergibt Albert Maucher-Preis für Geowissenschaften 1999 - Junger Paläontologe ausgezeichnet

Dr. Pia Teufel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung verleiht der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Ernst-Ludwig Winnacker, am Donnerstag, dem 9. Dezember 1999, den mit 20 000 DM dotierten Albert Maucher-Preis für Geowissenschaften 1999. Preisträger ist Dr. Oliver Lehnert (36), Institut für Geologie und Mineralogie der Universität Erlangen-Nürnberg.

    Der zum zehnten Mal vergebene Preis wurde von dem Münchener Geologen Professor Albert Maucher gestiftet. Kurz vor seinem Tod im Jahre 1981 stellte er der DFG 200 000 DM zur Verfügung, um aus diesen Mitteln junge Geowissenschaftler zu fördern. Maucher selbst wurde zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn durch die DFG unterstützt.

    Oliver Lehnert widmet sich vor allem den Conodonten, zahnartigen, fossilen Gebilden in marinen Ablagerungen. Conodonten stammen von aalähnlichen Organismen, die ab dem Ordovizium (vor etwa 500 Millionen Jahren) gelebt haben. Anhand von Leitfossilien wie diesen läßt sich das Alter geologischer Schichten bestimmen. So hat Lehnert einen entscheidenden Beitrag zur stratigraphischen Gliederung der argentinischen Präkordillere geleistet. Er erkannte die Ähnlichkeit zur Conodontenentwicklung in den südlichen USA. Daraus schloß er, daß die Präkordillere Argentiniens eine Mikroplatte ist, die in Nachbarschaft von Laurentia, dem Festlandkern Nordamerikas, gelegen haben muß und erst wesentlich später durch eine erhebliche Wanderung nach Süden mit dem Großkontinent Gondwana kollidierte und "angeschweißt" wurde.

    Das Pamir-Gebirge in Kirgisien und Tadschikistan steht im Mittelpunkt des Festvortrags von Professor Manfred Strecker vom Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam. Es gehört zu den großen tektonisch aktiven Gebirgsketten in Zentralasien und entstand in Zusammenhang mit einer anderen Kontinentalkollision, nämlich der Indischen mit der Eurasischen Platte vor etwa 50 Millionen Jahren. Bis zu 7495 Meter hohe vergletscherte Gebirgsketten und dazwischenliegende Hochplateaus auf 3500 Meter charakterisieren diese Region intensiver Erdbebentätigkeit, junger tektonischer Verformungen und extremer Reliefgegensätze. Die bisher wenig untersuchte westwärtige Verlängerung des Himalaya eröffnet vielfältige Möglichkeiten, aktive Krustendeformation und die Auswirkungen einer Kontinentalkollision auf gegenwärtig gebirgsbildende Prozesse zu untersuchen.

    Die Verleihung des Albert Maucher-Preises findet am Donnerstag, dem 9. Dezember 1999, um 19.30 Uhr im Wissenschaftszentrum, Ahrstraße 45, Bonn-Bad Godesberg statt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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