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08.12.1999 20:54

Vor 25 Jahren wurde "Helios-1" gestartet

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Ein Höhepunkt in der Geschichte des Max-Planck-Instituts für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau waren der erfolgreiche Start der Raumsonde Helios-1 vor 25 Jahren und die sich daran anschließende Mission.

    Die Mission Helios (http://www.linmpi.mpg.de/projekte/helios), bestehend aus zwei baugleichen Raumsonden, geht auf eine deutsch-amerikanische Vereinbarung aus dem Jahr 1969 zurück, in der die deutsche Seite den Bau der Raumsonden und die Entwicklung von sieben Instrumenten sowie den Betrieb des Kontrollzentrums zusagte, die amerikanische Seite die Entwicklung von drei weiteren Instrumenten und die Bereitstellung der Titan/Centauer/TE364-4-Trägerraketen. Die Kosten teilten sich Deutschland und die USA im Verhältnis 465 Millionen DM zu 230 Millionen DM. Helios-1 wurde am 10. Dezember 1974 vom Raumfahrtzentrum Cape Kennedy in Florida gestartet, Helios-2 am 15. Januar 1976. Beide Sonden hatten die Aufgabe, mit ihren Instrumenten Daten über die Sonne und das interplanetare Medium sowie über deren Wechselbeziehungen zur Erde zu sammeln. Sie näherten sich der Sonne auf ihren elliptischen Umlaufbahnen bis auf 0,3 bzw. 0,29 astronomische Einheiten (1 AE = Abstand Sonne-Erde = 150.000.000 km) bei Umlaufzeiten von 190 bzw. 186 Tagen. Zur Beherrschung der thermischen Belastung wurden die Sonden in Form von "Garnrollen" gestaltet, in deren mittlerem zylindrischen Teil die Instrumente untergebracht waren, während die konischen Strukturen zur Wärmeabstrahlung und als Montageflächen für die Solarzellen dienten. Das MPAE hatte für jede der Sonden zwei Instrumente entwickelt und gebaut: ein Plasmaexperiment zur Messung der Ionen und Elektronen des Sonnenwindplasmas, und einen Elektronendetektor zur Messung von Elektronen mittlerer Energien sowie von Protonen und Positronen.

    Die gesammelte Datenmenge war riesengroß. Sie führte zu einem besseren Verständnis des Sonnenwindes, der solaren Magnetfelder und der Plasmen im interplanetaren Raum. Noch heute entstehen Doktorarbeiten auf der Grundlage von Heliosdaten.

    Für jede der beiden Sonden war eine Missionszeit von 18 Monaten angesetzt worden. Tatsächlich haben sie jedoch weit länger funktioniert: Helios-1 mehr als elf Jahre, Helios-2 vier Jahre.

    Das Max-Planck-Institut für Aeronomie hat sein MPAE-Logo der Form der Helios-Sonden angepaßt. Im Institut findet am Nachmittag des 10. Dezember 1999 ab 14 Uhr ein Kolloquium statt, in dem über die wissenschaftlichen und technischen Ergebnisse der Mission berichtet wird.

    Literatur:
    1.) Christoph Leinert, Hartmut Link und Eckhart Pitz: "Die Sonnensonde Helios und ihre Experimente"; in: Sterne und Weltraum 13 (1974), Heft 3, S. 86 - 91.
    2.) Hartmut Link: "Helios - Chronologie eines Bilderbuchstarts"; in: Sterne und
    Weltraum 14 (1975), Heft 3, S. 76 - 78.
    3.) Beschreibungen aller Instrumente in: Raumfahrtforschung 19 (1975), Heft 5, S. 223 - 269.
    4.) "Die Doppelmission Helios wird von Tag zu Tag interessanter"; in: Astronautik 13 (1976), Heft 2, S. 37 - 38.

    Nähere Informationen erhalten Sie von:
    Dr. E. Keppler, Telefon 05556 / 979 296 (Sekretariat Frau Schrader 05556 / 979 297), E-Mail keppler@linmpi.mpg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.linmpi.mpg.de/projekte/helios


    Bilder

    Helios vor dem Start
    Helios vor dem Start

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Helios vor dem Start


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