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09.12.1999 15:08

Wie Firmen gleichberechtigt miteinander umgehen können - 4. SFB belegt: TU Chemnitz ist Spitze

Hubert J. Gieß Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    An der Chemnitzer Uni nimmt im Januar 2000 der vierte Sonderforschungsbereich seine Arbeit auf. Er beschäftigt sich mit dem Thema "Hierarchielose regionale Produktionsnetze - Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien". Gemessen an der Zahl der Professoren ist die TU Chemnitz damit eine der forschungsintensivsten im Lande - unter 59 Unis mit Sonderforschungsbereichen erreicht sie Rang 7, in den neuen Bundesländern sogar mit weitem Abstand vor ihren Mitbewerbern unangefochten Platz 1.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zum 1. Januar 2000 an der Chemnitzer Uni einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) ein. Dort werden Wissenschaftler über "Hierarchielose regionale Produktionsnetze - Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien" forschen. Der DFG-Sonderforschungsbereich mit der Nummer 457 ist bereits der vierte Sonderforschungsbereich an der Chemnitzer Uni und der zweite, zu dem die Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik den Anstoß gab. Damit ist die Uni - gemessen an der Zahl ihrer Professoren - eine der forschungsintensivsten in Deutschland. Unter den 59 Unis, an denen Sonderforschungsbereiche angesiedelt sind, belegt sie Platz 7. In den neuen Bundesländern liegt sie sogar mit weitem Abstand vor ihren Mitbewerbern unangefochten auf dem 1. Platz.

    Die Wissenschaftler wollen bei ihrem Projekt neue Wege finden, wie Firmen besser zusammenarbeiten können. Bisher sind vor allem kleinere Firmen oft einseitig von größeren abhängig und ihnen untergeordnet. Das erschwert Neugründungen und den Zugang zum Markt. Dabei sind gerade kleine und mittlere Unternehmen für die dynamische Entwicklung einer Wirtschaft unverzichtbar. Sie sind es nämlich, aus denen häufig die neuen Ideen kommen, die beweglicher und flinker sind, die auf Veränderungen am Markt schneller reagieren. Deshalb wollen die Chemnitzer Wissenschaftler die bisherigen Hierarchien durch Produktions- und Dienstleistungsnetze ersetzen. Davon profitieren alle: die Firmen selbst, die Kunden, die Mitarbeiter.

    Forschung zu Unternehmensnetzen ist an der Chemnitzer Uni nichts Neues - sie wird schon seit 1992 betrieben. Im Gegensatz zur Netzforschung an anderen Unis, wo vorhandene Unternehmenseinheiten hierarchisch miteinander verknüpft werden, setzt man hier jedoch auf einen neuen Ansatz, die direkte Vernetzung: Nicht mehr das Unternehmen selbst spielt eine Rolle, sondern allein dessen Kompetenz, seine Fähigkeit, Aufgaben anzugehen und Probleme zu lösen. Ähnlich wie in Chemnitz geht man sonst nur am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) vor, mit dem die Chemnitzer Wissenschaftler in Zukunft zusammen arbeiten wollen.

    Weil diese neue Art der Vernetzung die gesamte Wertschöpfung von der Planung und Entwicklung über Produktion und Qualitätssicherung bis hin zu Marketing und Service umfasst, ist eine fächerübergreifende Forschung nötig, die neben der Uni auch die Industrie mit einbezieht. Als weiteres Ergebnis des Sonderforschungsbereichs erwarten die Wissenschaftler deshalb auch, dass die Region Chemnitz noch schneller als bisher zu einem Zentrum der Mechatronik - der Verbindung zwischen Elektronik und Mechanik - im Maschinenbau wird.

    An dem neuen Sonderforschungsbereich beteiligen sich zwölf Professoren aus vier Fakultäten - außer Maschinenbauern arbeiten auch Wirtschaftswissenschaftler, Informatiker und aus der Philosophischen Fakultät ein Weiterbildungsexperte mit. Dazu kommen noch 17 wissenschaftliche Mitarbeiter, die teilweise eigens eingestellt werden, und zahlreiche studentische Hilfskräfte - an der Chemnitzer Uni ist es üblich, dass auch Studenten schon an anspruchsvollen Forschungsvorhaben teilhaben. Aber auch die Industrie sitzt von Anfang an mit im Boot: So sind etwa der Interessenverband Chemnitzer Maschinenbau, das Anwenderzentrum für Mikrotechnologie und die Gesellschaft für Prozessrechnerprogrammierung mit dabei.

    Der neue Sonderforschungsbereich wird vorerst bis Ende des Jahres 2002 mit jährlich zwei Millionen Mark gefördert. Danach entscheidet die DFG über eine Verlängerung. Sprecher des SFB, der beim Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme angesiedelt ist, ist der über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Betriebwissenschaftler Prof. Siegfried Wirth.

    Informationen zu den drei anderen Chemnitzer Sonderforschngsbereichen finden sie unter
    http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/97-1/6.html

    (Autor: Hubert J. Gieß)

    Hinweis für die Medien: Ein Porträtfoto des Sprechers des neuen Sonderforschungsbereiches können Sie in unserer Pressestelle anfordern.

    Weitere Informationen: Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Maschinenbau und Verfahrentechnik, Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme, Erfenschlager Str. 73, 09107 Chemnitz, Prof. Dr.-Ing. Siegfried Wirth, Telefon 0371 / 531 5309, Fax 0371 / 531-5327, E-Mail s.wirth@mb2.tu-chemnitz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/97-1/6.html


    Bilder

    Prof. Siegfried Wirth, Experte für Fabriksysteme, ist der Sprecher des neuen Chemnitzer SFB 457 "Hierarchielose regionale Produktionsnetze - Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien"
    Prof. Siegfried Wirth, Experte für Fabriksysteme, ist der Sprecher des neuen Chemnitzer SFB 457 "Hie ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Prof. Siegfried Wirth, Experte für Fabriksysteme, ist der Sprecher des neuen Chemnitzer SFB 457 "Hierarchielose regionale Produktionsnetze - Theorien, Modelle, Methoden und Instrumentarien"


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