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26.06.2006 12:43

GILUPI GmbH aus Berlin erhält Finanzierung des High-Tech Gründerfonds

Francis Hugenroth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
caesar - center of advanced european studies and research

    Bonn, 26.06.2006. Der High-Tech Gründerfonds beteiligt sich an der Medizinproduktefirma GILUPI GmbH. Die Höhe der Finanzierungsrunde beträgt inklusive des Anteils der Gründer und des Sideinvestors Fabian Rüchardt etwa 570.000 Euro. Als erstes Produkt entwickelt GILUPI einen Nanosensor für Schwangerschaftsuntersuchungen, mit dem sehr früh genetische Erkrankungen des Kindes wie das Down-Syndrom entdeckt werden können. Der Nanosensor basiert auf Ergebnissen des Forschungszentrums caesar in Bonn und der TOPASS GmbH aus Berlin.

    Die GILUPI GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Medizinprodukte zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten zu entwickeln und zu vermarkten. Auf der Grundlage eines eigenen Patents werden neuartige Medizinprodukte unter Nutzung der Nanotechnologie hergestellt, die konventionelle Methoden der Diagnostik und der Therapie verbessern, ergänzen oder ersetzen. Die Erfindung basiert auf einer Technologie, die Prof. Dr. Michael Giersig, einer der drei Gründer, im Forschungszentrum caesar entwickelt hat. Giersig leitet bei caesar die Arbeitsgruppe "Nanopartikeltechnologie". Es handelt sich um einen Nanosensor mit nanostrukturierter biokompatibler Oberfläche zur diagnostischen und therapeutischen Anwendung.

    Prof. Giersig ist ein ausgewiesener Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nanosphären-Lithographie (NSL), die eine Modifizierung großer Flächen mit zweidimensionalen metallischen Nanostrukturen ermöglicht. Die Herstellung solcher Strukturen ist für die Produktion von Nanosensoren entscheidend und erlaubt die Erzeugung von geordneten Nanopartikeln aus Edelmetallen wie Gold auf Substraten unterschiedlicher Morphologie. Dadurch werden Nachweisverfahren ermöglicht, die auf dem so genannten Größenabhängigen Quantum-Effekt beruhen, der bei Verkleinerung von Materialien eine materialspezifische Absorption (Plasmonen-Resonanz) entstehen lässt. Auf die mit Nanopartikeln bedeckte Oberfläche wird dann durch ein Linkersystem eine kovalente Bindung aufgebracht, die wiederum eine Bindung von spezifischen Antikörpern ermöglicht. Ein auf diese Weise präparierter Nanosensor kann im Blutkreislauf zur Detektion von seltenen Zellen und molekularen Bestandteilen eingesetzt werden.

    Die von GILUPI entwickelten diagnostischen Systeme spüren zelluläre und molekulare Bestandteile im Blutkreislauf auch in geringsten Mengen mittels eines minimal invasiven Verfahrens auf. Gegenüber vielen bestehenden Methoden stellen die GILUPI-Systeme eine wesentliche Neuerung und Verbesserung dar.

    Der Nanosensor wird zunächst für Schwangerschaftsuntersuchungen angewendet. Mit der GILUPI-Technik wird ein diagnostisches Nanosensor-System entwickelt, mit dem seltene embryonale Zellen aus dem mütterlichen Blut direkt für eine Karyotypisierung gewonnen werden können. Dadurch lassen sich Chromosomenabweichungen (z.B. das Down-Syndrom) und andere genetische Erkrankungen aufspüren, ohne die Schwangerschaft zu stören. Diese Methode ist eine Innovation in der pränatalen Diagnostik. Das Down-Syndrom, welches bisher nur durch eine risikoreiche Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) ab der 15. Schwangerschaftswoche erkannt wird, kann durch das GILUPI-Verfahren bereits ab der 7. Schwangerschaftswoche entdeckt werden. Damit wird die schwere psychische Belastung der Eltern durch die langandauernde Ungewissheit bezüglich des Gesundheitszustandes des Kindes entschei¬dend reduziert. Einen zusätzlichen Vorteil stellt die wesentliche Senkung der Untersuchungskosten dar.

    Geschäftsführer Klaus Lücke sowie Prof. Dr. Michael Giersig und Prof. Dr. Ulrich Pison als Gründungsgesellschafter sind sehr zufrieden. "Wir freuen uns über die Beteiligung des High-Tech Gründerfonds. Mit den eingeworbenen Mitteln werden wir die klinische Studie des Nanosensors zügig in Angriff nehmen können. Unser Ziel ist, mit unserem Nanosensor für die pränatale Diagnostik in der zweiten Hälfte 2007 auf den Markt zu kommen."

    Aus Sicht des High-Tech Gründerfonds ist die Beteiligung an der GILUPI GmbH ein sehr interessantes Investment. Senior-Investmentmanager Simon Schneider: "GILUPI bringt alle Voraussetzungen mit, ein erfolgreiches Unternehmen zu werden. Besonders freut es uns natürlich, dass in der GILUPI GmbH ein Projekt seine Fortsetzung findet, das seine Ursprünge im Forschungszentrum caesar hat, wo sich auch die Geschäftsräume des High-Tech Gründerfonds befinden."

    Kontakt:
    GILUPI GmbH
    Sterndamm 44
    12487 Berlin
    Klaus.luecke@gilupi.com

    Über den High-Tech Gründerfonds

    Der High-Tech Gründerfonds investiert Risikokapital in junge, chancenreiche Technologieunternehmen, die viel versprechende Forschungsergebnisse unter¬nehmerisch umsetzen. Mit Hilfe der Seedfinanzierung von bis zu 500.000 Euro sollen die Start-ups das F&E-Vorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines "proof of concepts" oder zur Markteinführung führen. Erwartet wird zudem ein Side-Investment von 20% (in den neuen Bundesländern 10%) des High-Tech Gründerfonds Investments durch die Gründer und einen weiteren, dritten Investor. Durch die Beteiligungsfinanzierung erwirbt der Fonds offene Anteile in Höhe von 15% des Stammkapitals der Portfoliounternehmen. Der High-Tech Gründerfonds ist aus der Initiative "Partner für Innovation" entstanden und verfügt über ein Fondsvolumen von rund 260 Mio. Euro. Investoren des "public-private partnerships" sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die KfW Bankengruppe sowie die drei Industriekonzerne BASF, Deutsche Telekom und Siemens.

    Kontakt
    High-Tech Gründerfonds Management GmbH
    Ludwig-Erhard-Allee 2
    53175 Bonn
    Tel.: 0228 / 96 56 85-00
    Fax: 0228 / 96 56 85-50
    info@high-tech-gruenderfonds.de
    www.high-tech-gruenderfonds.de

    Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
    Forschungszentrum caesar, Frau Francis Hugenroth
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Ludwig-Erhard-Allee 2
    53175 Bonn
    Tel.: 0228 / 96 56-135
    Fax: 0228 / 96 56-111
    hugenroth@caesar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.caesar.de/presse.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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