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27.06.2006 10:20

Hochschulen fordern Flexibilität für anspruchsvolle Studiengänge

Jörg Feuck Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Für besonders anspruchsvolle Studiengänge und Exzellenprogramme wie zum Beispiel Wirtschaftsingenieurwesen oder Allgemeine Ingenieurwissenschaften sollen nach dem Willen des Akkreditierungsverbundes für Ingenieurstudiengänge e.V. (AVI) statt der bisher möglichen 30 "Credits" pro Semester oder 180 bzw. 120 Credits für ein Bachelor- bzw. Masterstudium bis zu zehn Prozent mehr Credits vergeben werden können.

    Damit soll erreicht werden, dass die Credits in diesen Studiengängen nicht künstlich "heruntergerechnet" werden müssen und dass Studiengänge vergleichbar bleiben. "Credits" sind Leistungspunkte, die Studierende sukzessive in ihrem Studium erwerben und deren Anerkennung im europäischen Hochschulraum einen möglichst reibungslosen Wechsel zwischen Studiengängen und Hochschulen verschiedener Länder ermöglichen soll.

    Zum Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge e.V. (AVI) gehören insgesamt 29 vorwiegend deutsche Universitäten, darunter die ETH Zürich, die TU Darmstadt, die RWTH Aachen und die TU München sowie weitere Institutionen.

    Akkreditierungsverbund fordert Flexibilität bei der Zuordnung von Kreditpunkten für besondere Studienprogramme

    Mit der Einführung gestufter Studiengänge gemäß der Bologna- Erklärung von 1999 ist auch ein System der Anrechnung einzelner Studien- und Prüfungsleistungen nach einem Kreditpunktesystem entwickelt worden. Ziel sollte sein, die Arbeitsbelastung der Studierenden zu erfassen und innerhalb des jeweiligen Studienprogramms transparent zu dokumentieren.

    Diese an sich sehr zu befürwortende Idee führt in der Praxis hin und wieder zu Problemen, wenn unterschiedliche Programme auf dieselben Module bei unterschiedlicher Vorbildung der Studierenden zugreifen, bzw. wenn Programme angeboten werden, die bewusst ein überdurchschnittliches Arbeitsvolumen voraussetzen.

    Die bisher praktizierte Methode der studiengangsspezifischen Anpassung der einer Lehrveranstaltung zugeordneten Kreditpunkte führt in der Praxis zur Intransparenz und steht dem Ziel des Bologna- Prozesses klar entgegen.
    Daher fordert der Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge e.V. (AVI), dass die Obergrenze der zu vergebenden Kreditpunkte pro Semester und Studiengang flexibler gehandhabt werden soll.

    Das starre Festhalten an der Obergrenze von 30 Credits pro Semester bzw. 180 Credits bei einem sechssemestrigen Bachelor- Studiengang und 120 Credits bei einem viersemestrigen Master- Studiengang ist kontraproduktiv. Die Öffnung sollte sowohl auf das einzelne Semester (- 5%, +10%) als auch auf das gesamte Programm (- 0%, +10%) festgesetzt werden. Abweichungen von den Standardwerten sollten von den Programmverantwortlichen begründet werden.

    Nur so wird es möglich sein, besonders anspruchsvolle Studiengänge und Exzellenzprogramme (z.B. Wirtschaftsingenieurwesen, Allgemeine Ingenieurwissenschaften) aufrecht zu erhalten bzw. neu zu entwickeln. Die Forderung von AVI richtet sich an die Kultusministerkonferenz (KMK), den Akkreditierungsrat und die Akkreditierungsagenturen gleichermaßen.

    he, 26. Juni 2006, PM Nr. 124/2006


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-darmstadt.de/pvw/abt_i/ref_ie/avi.tud AVI-Mitglieder und Satzung


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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