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27.06.2006 11:24

Neue Offensive gegen Schlaganfall am UKE

Dr. Marion Schafft Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen und die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Mit steigender Lebenserwartung steigt auch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, aber die Erkrankung macht auch nicht vor 20- und 30-Jährigen halt. Der neue Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Dr. Christian Gerloff (42), ist Schlaganfall-Experte und hat eine neue Offensive gegen den Schlaganfall gestartet. "Die Akutversorgung muss optimiert werden", so Gerloff.

    Um hierfür die perfekten Bedingungen zu schaffen, haben Professor Gerloff und sein Team in den zwei Monaten seit Gerloffs Amtsantritt am UKE bereits entscheidende Maßnahmen umgesetzt. Die Schlaganfall-Spezialstation ("Stroke-Unit") am UKE wurde, auf sechs Betten erweitert und komplett modernisiert, in die unmittelbare Nähe der Medizinischen Notaufnahme verlegt. Gerloff: "Nur durch eine perfekte Organisation können die entscheidenden Minuten gewonnen werden, die beim Schlaganfall über Glück und Unglück entscheiden." Beim Schlaganfall kommt es darauf an, dass der Patient so schnell wie möglich in ein Zentrum mit Stroke-Unit eingeliefert wird. Nur dann kann das verstopfte Blutgefäß, das meist die Ursache für den Schlaganfall ist, wiedereröffnet werden. Patienten, die innerhalb von drei Stunden die Klinik erreichen, haben die besten Chancen. Es gibt aber auch Hoffnung nach diesem "Drei-Stunden-Zeitfenster". Die Klinik für Neuroradiologie des UKE bietet einen 24-Stunden-Service für die so genannte Magnetresonanztomographie (MRT) an. Mit Hilfe dieser Methode ist es möglich, auch bei Patienten, die bis zu sechs Stunden nach dem Schlaganfall in die Klinik kommen, dramatische Behandlungserfolge zu erzielen. So können verstopfte Gefäße bei Bedarf mit einem Katheter wiedereröffnet ("rekanalisiert") werden.

    Bei der Frage, was nach der Akutbehandlung passiert, was darüber entscheidet, ob sich ein Patient vollständig erholt oder nicht, spielt die Anpassungsfähigkeit ("Plastizität") des Gehirns die entscheidende Rolle. Zur Erforschung dieses Themenkomplexes hat Gerloff bereits jetzt für Hamburg Forschungsmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 200 000 Euro einwerben können.

    "Wir müssen das Problem ,Schlaganfall' auf allen Ebenen bekämpfen, von der Prävention über die Akutversorgung bis hin zur optimalen Früh- und Spätrehabilitation", sagt Gerloff und weist darauf hin, dass dieses Ziel nur durch eine optimale Zusammenarbeit aller Beteiligten erreicht werden könne. Die Bevölkerung müsse über Warnsymptome aufgeklärt sein, die Rettungsdienste und Notärzte müssten immer wieder aktuelle Informationen über die bestmögliche Erstversorgung erhalten, und es müsse klar sein, welcher Patient in welches Krankenhaus einzuliefern ist.

    Informationen: Prof. Dr. Christian Gerloff, Tel.: 040/42803-3770


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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