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10.12.1999 19:48

Die Initiative "Wissenschaft im Dialog" startet im Jahr 2000 das "Jahr der Physik".

Dr. Marcus Neitzert Pressekontakt
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)

    Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, startet zusammen mit den großen Forschungseinrichtungen in Deutschland die bundesweite Initiative "Wissenschaft im Dialog". Die mehrjährige Initiative beginnt im Jahr 2000 mit dem Jahr der Physik. Inhaltlich und organisatorisch arbeitet das BMBF hier eng mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) zusammen. Neben 5 zentralen Veranstaltungen werden überall in Deutschland an Univer-sitäten, an Forschungseinrichtungen und an Schulen Aktionen und Experimente zum Jahr der Physik stattfinden.

    "Wir stehen vor einem großen Experiment", erklärte Bundesforschungs-ministerin Bulmahn. "Unser Ziel ist es, die Menschen für Wissenschaft und Forschung zu begeistern und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Chance zu geben, ihre Arbeiten vorzustellen und transparent zu machen." Bulmahn: "In der heutigen Welt darf Wissen-schaft nicht im Elfen-beinturm stattfinden." Es müsse deutlich werden, dass die Forschung für den Menschen da sei. Allen gesellschaftlichen Gruppen müsse man die Möglich-keit geben, sich mit der Wissenschaft und der Forschung auseinander zu setzen. Die Naturwissenschaften spielen im Rahmen des Wissenschafts-dialogs eine wichtige Rolle. Die Initiative wird mit der Physik im Jahr 2000 beginnen. Im Jahr 2001 wer-den die Lebenswissenschaften und im Jahr 2002 die Geowissenschaf-ten folgen. "Es gehe nicht um eine Akzeptanz-kampagne für eine besondere Naturwissenschaft", stellte Bundesfor-schungsministerin Bulmahn klar. Es gehe darum, mit allen zur Verfügung stehenden Mit-teln - vom Internet bis zum Wissenschaftsfestival - den Dialog mit der Öffentlichkeit zu suchen und Wissen zu vermitteln. "Wir müssen das Schlaraffenland des Wissens, in dem wir leben, für alle nutzen und die Qua-lität von Wissenschaft und Forschung in der Bundesrepublik als wichtigen Wert zu begreifen. Wir müssen deutlich machen, dass For-schung für die Menschen da ist und gleichzeitig Innovation und Arbeits-plätze schafft", so Bulmahn.

    "Physik ist lebendig, aufregend und immer wieder überraschend. Sie beant-wortet Fragen, unter anderem nach Ursprung und Schicksal des Univer-sums, der Struktur der Materie und der Entstehung von Leben auf unserem Planeten. Gleichzeitig besitzt sie eine Schlüsselfunktion in der modernen Technik", erklärte der Präsident der DPG, Alexander M. Bradshaw. "Die Dy-namik, etwa im Bereich der Informations-technologien wäre ohne die Fortschritte der physikalischen Grund-lagenforschung undenkbar. Gerade die jungen Wachstumsbranchen hängen von der Physik ab: Kein PC oder Laptop ohne die Revolution der Halbleitertechnologie, keine CD-Spieler ohne die Fortschritte der Lasertechnologie, keine Kernspintomografie ohne Atomphysik und Supraleitung." Dass die physikalische Forschung als ent-scheidender Faktor für den Fortschritt in den angewandten Wissenschaften eine Schlüsselfunktion für den Wirtschaftsstandort Deutschland habe, sei unumstritten. Viel zu wenig verbreitet sei dagegen das Bewusstsein dafür, dass die Kultur und das Weltverständnis der modernen Gesell-schaft - vom Urknall bis zum Ultraschall - entscheidend durch die Naturwissenschaften und vor allem durch die Erkenntnisse der Physik geprägt sei. Bradshaw: "Es gibt zur Zeit in keinem anderen Land eine vergleichbare wissenschaftspoliti-sche Aktion."

    Bulmahn und Bradshaw sind sich einig, dass der Beginn eines neuen Jahr-tausends ein angemessener Zeitpunkt sei, um einerseits eine Standortbe-stimmung zu versuchen und andererseits dem Dialog zwischen Wissen-schaft und Gesellschaft neue Impulse zu geben. Das Jahr der Physik setze auf die Kommunikation zwischen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaft-lern und allen Interessierten, die sich an dem Dialog beteiligen wollen. Ge-plant sei, dass die Wissenschaftler auf die Menschen zugingen und das Ge-spräch suchen. Auch wissen-schaftsintern steht das "Jahr der Physik" ganz im Zeichen der Kooperation. Forschungszentren, wie das Hamburger DESY, die Darmstädter GSI, verschiedene Max-Planck-Institute und das For-schungszentrum Jülich sind bereits fest in die Aktivitäten eingebunden. Weitere Forschungseinrichtungen, vor allem die Universitäten und auch Schulen haben ihre Mitarbeit zugesagt.

    Die zentralen Veranstaltungen präsentieren wissenschaftliche Highlights in offener und vielfältiger Art und Weise. Führende Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählter physikalischer Fach-gebiete werden die Vor-träge und Ausstellungen so publikumsnah gestalten, dass die interessierten Laien ihnen mit Spannung folgen kön-nen. Termine und Orte stehen bereits fest:

    Berlin 18.01. - 22.01.2000
    Jenseits der Milchstraße: Astrophysik und Astronomie
    Berlin 04.04. - 09.04.2000
    Reise zum Urknall: Elementarteilchen und Kernphysik
    Bonn 26.06. - 30.06.2000
    Licht und Materie: Quantenoptik, Atom-, Molekül- und Plasmaphysik
    Bonn 15.09. - 23.09.2000
    Stein der Weisen: Physik der kondensierten Materie
    Berlin 11.12. - 16.12.2000
    Entdeckung des Zufalls: "100 Jahre Quantentheorie"

    Am 18. Januar 2000 wird das "Jahr der Physik" durch die Bundes-ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, eröffnet.

    Weitere Informationen:
    Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V.
    Pressestelle
    c/o Iser & Putscher GmbH
    Hauptstr. 20 a
    53604 Bad Honnef
    Telefon: (0 22 24) 9 51 95-18
    Telefax: (0 22 24) 9 51 95-18
    E-Mail: pr.dpg@iser-putscher.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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