idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.06.2006 15:10

Stabiltät von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    DFG-Begutachtung: Göttinger Sonderforschungsbereich erneut verlängert

    Nach einer erfolgreichen Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird der Sonderforschungsbereich "Stabiltät von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien" (STORMA) um weitere drei Jahre verlängert. Für diese dritte Förderperiode stellt die DFG Drittmittel in Höhe von insgesamt 4,59 Millionen Euro zur Verfügung. Im SFB 552 untersuchen Forscher der Universität Göttingen zusammen mit indonesischen Kollegen seit dem Jahr 2000 die ökologischen, ökonomischen und sozialen Voraussetzungen für einen Schutz der besonders gefährdeten Waldrandgebiete. Diese Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für nachhaltige Landnutzungskonzepte, die zum Erhalt dieser sensiblen Zone des Ökosystems Regenwald beitragen sollen und gleichzeitig die Lebenssituation der Bevölkerung berücksichtigen. "Unser Sonderforschungsbereich bietet eine exzellente Plattform für die herausragende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Tropenforschung", betont der Agrarökologe und SFB-Sprecher Prof. Dr. Teja Tscharntke.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 28. Juni 2006 / Nr. 219/2006

    Stabiltät von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien
    DFG-Begutachtung: Göttinger Sonderforschungsbereich erneut verlängert

    (pug) Nach einer erfolgreichen Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird der Sonderforschungsbereich "Stabiltät von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien" (STORMA) um weitere drei Jahre verlängert. Für diese dritte Förderperiode stellt die DFG Drittmittel in Höhe von insgesamt 4,59 Millionen Euro zur Verfügung. Im SFB 552 untersuchen Forscher der Universität Göttingen zusammen mit indonesischen Kollegen seit dem Jahr 2000 die ökologischen, ökonomischen und sozialen Voraussetzungen für einen Schutz der besonders gefährdeten Waldrandgebiete. Diese Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für nachhaltige Landnutzungskonzepte, die zum Erhalt dieser sensiblen Zone des Ökosystems Regenwald beitragen sollen und gleichzeitig die Lebenssituation der Bevölkerung berücksichtigen. "Unser Sonderforschungsbereich bietet eine exzellente Plattform für die herausragende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Tropenforschung", betont der Agrarökologe und SFB-Sprecher Prof. Dr. Teja Tscharntke.

    Eine dynamische Entwicklung in Indonesien hat in den vergangenen Jahren zu einer veränderten Landnutzung geführt. Besiedelung, Rodung, Holzeinschlag und Landwirtschaft bedrohen in zunehmendem Maße die Randgebiete tropischer Regenwälder. Mangelndes Wissen über eine konservierende Bodennutzung führt dazu, dass sich die zunächst landwirtschaftlich genutzten Flächen in unfruchtbares Grasland verwandeln. "Die Stabilität der Waldrandgebiete zu sichern, kann nicht nur unter dem Aspekt des Umweltschutzes betrieben werden. Geeignete Schutzprogramme müssen auch zu einer wirtschaftlichen Entwicklung der ländlichen Räume und zu einer Armutsreduzierung beitragen. Wesentliche Voraussetzung dafür ist das Verständnis der ökologischen und sozioökonomischen Prozesse, die mit den Landnutzungsänderungen einhergehen", erläutert Prof. Tscharntke.

    Die Forschungsarbeiten in der dritten Förderphase (2006 bis 2009) werden vor allem zentrale Fragestellungen des globalen Wandels aufgreifen. Dazu gehören die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft und die tiefgreifenden Veränderungen der klimatischen Bedingungen. In diesem Zusammenhang sollen verschiedene Strategien der Ressourcennutzung für eine integrierte Landnutzungsmodellierung analysiert und das Agrarforstmanagement unter ökologischen und sozioökonomischen Gesichtspunkten bewertet werden. In einem dritten Arbeitsbereich geht es um die ökosystemaren und wirtschaftlichen Folgen der durch El Nino Southern Oscillation (ENSO) beeinflussten Trockenzeiten. Diese werden simuliert, in dem eine Fläche von 5.000 Quadratmetern durch ein "Dach" abgedeckt wird, um dann die Veränderungen im Ökosystem zu erfassen - ein in dieser Form einmaliges Experiment, wie die Göttinger Forscher betonen. Die Feldforschung im Sonderforschungsbereich konzentriert sich auf ausgewählte Regionen um den Lore-Lindu-Nationalpark auf der Insel Sulawesi. Die Landnutzungsszenarien werden jedoch die gesamte Regenwaldrandzone der Provinz Zentral Sulawesi einbeziehen.

    Das Forschungsprogramm des SFB 552 wird von den "grünen" Fakultäten der Agrar-, Bio-, Forst- und Geowissenschaften an der Georg-August-Universität getragen. Die 15 Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs sind in den Wissenschaftsdisziplinen Ökonomie, Soziologie, Biodiversitätsforschung, Pflanzen- und Tierökologie, Bodenkunde, Hydrologie, Bioklimatologie, Paleoökologie, Fernerkundung und ökologische Modellierung angesiedelt. Weitere Partner in der Forschungskooperation STORMA (Stability of Rainforest Margins) sind das Institut Pertanian Bogor und die Tadulako Universität in Palu sowie die Universität Kassel. Die Koordination liegt am Göttinger Tropenzentrum, dem Centre for Tropical and Subtropical Agriculture and Forestry (CeTSAF).

    "Ein wichtiges Ziel der STORMA-Aktivitäten ist der Forschungs- und Wissenstransfer in den Bereichen Ökologie und Sozioökonomie. Dabei wollen wir die Umweltforschung und die Konfliktforschung vor Ort weiterentwickeln", erläutert SFB-Geschäftsführer Dr. Daniel Stietenroth. Im Zuge der SFB-Arbeiten in den vergangenen sechs Jahren ist es bereits gelungen, zwischen den reichen Industrienationen des Nordens und den Entwicklungsländern der Tropen Standards der wissenschaftlichen Kooperation zu etablieren, die auf einem beiderseitigen Vorteil, dem benefit sharing, basieren. "Dabei können wir auf ein hervorragend eingeführtes und in dieser Form einmaliges indonesisch-deutsches Forschungsnetzwerk zurückgreifen." Der Sonderforschungsbereich wird neben der DFG auch vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie den beteiligten Universitäten gefördert. Jährlich stehen damit Fördermittel in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro zur Verfügung.

    Kontaktadressen:
    Prof. Dr. Teja Tscharntke
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Department für Nutzpflanzenwissenschaften
    Waldweg 26, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-9209, -9205, Fax (0551) 39-8806
    e-mail: ttschar@gwdg.de

    Dr. Daniel Stietenroth
    Georg-August-Universität Göttingen
    Sonderforschungsbereich 552 ?Stabiltät von
    Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien"
    Büsgenweg 1, 37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-9543, -9928, Fax (0551) 39-9658
    e-mail: dstiete@gwdg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.storma.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).