Zur Erforschung neuer Ansätze in der Krebstherapie unter Zuhilfenahme des Immunsystems nimmt zum 1. Juli 2006 in Berlin und München ein Transregio-Sonderforschungsbereich die Arbeit auf. An dem Projekt "Grundlagen und Anwendungen der adoptiven T-Zell-Therapie" sind die Charité (Freie Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin), das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, das GSF - Forschungszent-rum für Umwelt und Gesundheit in München sowie die Technische Universität und die Lud-wig-Maximilians-Universität (beide München) und das Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin beteiligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert diesen Sonderfor-schungsbereich für zunächst vier Jahre mit sechs Millionen Euro.
Ziel der Arbeiten ist, zur Therapie von Krebserkrankungen, die durch Chemotherapie, Strahlenthera-pie oder Chirurgie nicht mehr behandelt werden können, verstärkt das körpereigene Immunsystem zu nutzen. Diese Form der Tumortherapie ist bisher in Deutschland nur sehr wenig erforscht. Dabei geht es um den Einsatz der so genannten adoptiven T-Zelltherapie. Das ist ein Verfahren, bei dem im Rea-genzglas (in vitro) spezifische T-Zellen gegen Krebszellen oder Virus-befallene Zellen hergestellt und dem Patienten zurückgegeben werden können.
Bislang gibt es nur sehr wenige klinische Erfahrungen mit dieser Therapieform, da sie sehr aufwändig und bislang schwierig durchzuführen ist. "Unser Ziel ist es daher, Verfahren zu entwickeln, die die adoptive T-Zelltherapie einfacher durchführbar und wirksamer machen," erläutert der Sprecher des Forschungsschwerpunkts, Prof. Dr. Thomas Blankenstein (Charité/MDC). "Das Ziel ist eine Therapie gegen derzeit nicht heilbare Krebserkrankungen sowie gegen Virusinfektionen."
"Wir werden in die Arbeiten sowohl die immunologische Grundlagenforschung als auch die klinische Forschung mit einbeziehen", betont Prof. Dr. Dolores Schendel vom GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und stellvertretende Sprecherin dieses neuen Forschungsschwerpunkts. "Es ist geplant, experimentelle Systeme zu entwickeln, um hoch effektive T-Zellen zu generieren". Paral-lel dazu sollen Bedingungen für die beste Wirksamkeit gefunden werden, vor allem bezüglich der Überlebensdauer und der Funktion dieser Zellen. Langfristiges Ziel ist es, ausreichende Mengen hu-maner T-Zellen herzustellen, die zuerst patientenspezifisch modifiziert werden, um sie anschließend in der Klinik einzusetzen. Weiterer stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Wolfgang Uckert, Institut für Biologie, HU Berlin/MDC.
Transregios sind Sonderforschungsbereiche der DFG, bei denen Universitäten und Forschungszentren an mehreren Standorten kooperieren.
Weitere Informationen:
Barbara Bachtler
Max-Delbrück-Centrum
für Molekulare Medizin
(MDC) Berlin-Buch
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Heinz-Jörg Haury
GSF - Forschungszentrum
für Umwelt und Gesundheit
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Prof. Thomas Blankenstein (Charité/MDC) - Sprecher des Transregio-Sonderforschungsbereich
Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC
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Prof. Dr. Dolores Schendel vom Institut für Molekulare Immunologie und Platform Immunmonito-ring der ...
Photo: Ulla Baumgart/Copyright: GSF
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Prof. Thomas Blankenstein (Charité/MDC) - Sprecher des Transregio-Sonderforschungsbereich
Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC
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Prof. Dr. Dolores Schendel vom Institut für Molekulare Immunologie und Platform Immunmonito-ring der ...
Photo: Ulla Baumgart/Copyright: GSF
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