Starke Frauen im Gespräch mit Politikerinnen
Frauen mit rheumatoider Arthritis bekommen in der Öffentlichkeit und Politik oft nicht die Unterstützung, die nötig ist, um ihre Erkrankung und ihr Leben besser meistern zu können. Um diese Situation zu verbessern, hat die wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) namhafte Politikerinnen und Patientinnen erstmals zu Gesprächen an einen Tisch gebracht und die Ergebnisse in einem Buch zusammengefasst. Das Buch "Starke Frauen, voll im Leben - Leben mit rheumatoider Arthritis" hat die Schirmherrin des Projektes, die Vorsitzende des Bundestagswirtschaftsausschusses und frühere Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn, heute in Berlin vorgestellt. "Starke Frauen, voll im Leben macht Mut, weil es Frauen zeigt, die mit der rheumatoiden Arthritis leben, aber ihren Alltag nicht von der Erkrankung beherrschen lassen", sagte Schirmherrin Bulmahn. "Diese Frauen brauchen aber noch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung, um ihr Leben aktiver gestalten zu können als bisher."
Das Buch "Starke Frauen, voll im Leben - Leben mit rheumatoider Arthritis" entstand durch Gespräche von erkrankten Frauen mit Politikerinnen aus CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. An dem Buchprojekt beteiligten sich die Politikerinnen Marion Caspers-Merk, Claudia Roth, Krista Sager, Kerstin Griese, Antje Blumenthal, Hiltrud Breyer, Dr. Christel Happach-Kasan, Karin Jöns, Kristina Köhler und Michaela Noll. Viele der beteiligten Patientinnen und Politikerinnen wie Krista Sager, Antje Blumenthal, Dr. Christel Happach-Kasan und Michaela Noll waren bei der Buchvorstellung anwesend.
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen und bei unzureichender Behandlung zerstört werden können. Die so entstehenden Versteifungen und Deformationen sind schmerzhaft und können zu beträchtlichen Einschränkungen im Alltag und Beruf führen. Mehr als 800.000 Betroffene und jährlich 25.000 neu Erkrankte allein in Deutschland zeigen die Dimensionen der Krankheit, von der Frauen dreimal so stark betroffen sind wie Männer. Neben den Betroffenen leiden auch ihre Familien und ihr Umfeld. Häufig führt die Erkrankung zur Berufsunfähigkeit. Der Einschnitt in das Leben der einzelnen Betroffenen und die Kosten für die Gesellschaft durch Therapien und durch ein krankheitsbedingtes Ausscheiden aus dem Berufsleben infolge der rheumatoiden Arthritis sind hoch. Trotzdem wird die Erkrankung in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen und oftmals mit ihren ernsten Konsequenzen unterschätzt. Auch darf sie nicht mit oft umgangssprachlich als Rheuma bezeichneten Muskel- und Skeletterkrankungen verwechselt werden, die altersbedingte Erkrankungen sind. Rheumatoide Arthritis kann hingegen Menschen in jedem Alter betreffen.
Professor Dr. Elisabeth Märker-Hermann, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, wies auf die Bedeutung der Versorgung der Patienten hin: "Eine ausreichende Versorgung mit qualifizierten Fachärzten und der Zugang zu jeweils optimalen Therapien muss im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen, da die Folgen einer unzureichenden Behandlung oder gar einer Nichtbehandlung gravierend sind. Je früher Erkrankte behandelt werden, desto besser kann ihnen geholfen werden. Das ist ein Gewinn für den einzelnen Erkrankten, dessen Lebensqualität steigt, aber auch für die Gesellschaft, für die mittel- und langfristig weniger Kosten entstehen. Zudem müssen wir uns in Deutschland und auf europäischer Ebene mit aller Kraft für eine weitere konsequente Förderung der Erforschung rheumatischer Erkrankungen einsetzen."
Von besonderer Bedeutung ist, dass es einzelnen Erkrankten ermöglicht wird, ihr Leben weiter aktiv gestalten und vor allem weiter arbeiten zu können. Die Präsidentin der Betroffenenvereinigung Deutsche Rheuma-Liga Professor Dr. Christine Jakob sieht hier Handlungsbedarf: "Die Schwere der Erkrankung wird oft noch immer unterschätzt. Menschen, die an rheumatoider Arthritis erkrankt sind, können trotz der Unterstützung und Hilfe anderer oftmals nicht mehr so leben wie sie es möchten. Ganz wichtig ist für viele, dass sie ihren Beruf weiter ausüben können, weil das für sie Teilhabe bedeutet. Hier müssen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft den Einzelnen noch mehr unterstützen."
Trotz der bestehenden Probleme gab Schirmherrin Bulmahn sich zuversichtlich, dass an rheumatoider Arthritis Erkrankte mit Hoffnung in die Zukunft sehen können: "Die Fortschritte in der Forschung sind beeindruckend, so ist es heute bei vielen Patienten möglich, die rheumatoide Arthritis weitgehend zum Stillstand zu bringen. Gerade dies macht Hoffnung und ist Ansporn, die rheumatoide Arthritis in Zukunft noch wirkungsvoller zu bekämpfen und so das Leben der Betroffenen zu verbessern."
Das Buch "Starke Frauen, voll im Leben - Leben mit rheumatoider Arthritis" kann bei der DGRh bezogen werden:
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie
Geschäftsstelle
Luisenstraße 41
10117 Berlin
Tel. 030 - 240 484 70
www.dgrh.de
Das Buch "Starke Frauen, voll im Leben - Leben mit rheumatoider Arthritis" ist von der wissenschaftlichen Fachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), initiiert und federführend betreut worden. Es ist Teil verschiedener Maßnahmen und Projekte der DGRh, bei denen sie mit unterschiedlichen Partnern kooperiert. In diesem Fall wurde die Umsetzung des Buches von der Firma Abbott unterstützt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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