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30.06.2006 09:59

25 Jahre Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg - Vom Pionier zum Technologieführer

Karin Schneider Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    Am 1.7.2006 wird das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Europas größtes Solarforschungsinstitut, 25 Jahre alt. Gegründet von Prof. Adolf Goetzberger ist es unter der Leitung von Prof. Joachim Luther zu einer Größe von 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 30 Mio. € Umsatz angewachsen. Bezüglich der Erträge war es im vergangenen Jahr das zweitgrößte der 58 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Schwerpunkte des Instituts sind solare Stromversorgung, solares und energieeffizientes Bauen und Wasserstofftechnologie. Mehr Infos unter www.ise.fraunhofer.de
    "'Forschen für eine nachhaltige Energieversorgung' - unser Ziel ist heute so aktuell wie 1981", meint Institutsleiter Joachim Luther. "Was unter dem Vorzeichen Umwelt gestartet wurde, liefert heute einen wesentlichen Beitrag zu Themen wie Arbeitsplätze, Zukunftstechnologie und Versorgungssicherheit. Die Solarindustrie ist zu einer wichtigen Wachstumsbranche Deutschlands geworden. Wir konnten dazu beitragen, weil unser Ziel stets die wirtschaftliche Anwendung im Hier und Heute war".
    Seit gut 20 Jahren arbeitet das Fraunhofer ISE auf dem Gebiet der Solarzellentechnologie. Weltrekord-Wirkungsgrade und die schnelle Umsetzung von innovativen Verfahren in die Industrie charakterisieren die Arbeit des Instituts. Beispiele sind der Weltrekordwirkungsgrad von 20,3 % bei multikristallinen Silizium-Solarzellen, 35,2 % Wirkungsgrad für III-V-Solarzellen unter hoher optischer Konzentration und die Entwicklung organischer Solarzellen. Im März wurde PV-TEC eingeweiht (Investitionen 14 Mio Euro), ein weltweit einmaliges Dienstleistungszentrum für die Solarzellenproduktion im Industriemaßstab. Ziel ist die Beschleunigung des Technologietransfers vom Labor in die Industrie. Mit der Ausgründung Concentrix Solar GmbH startete im vergangenen Jahr die Markteinführung von solarelektrischen Kraftwerken auf der Basis von Höchstleistungssolarzellen und optischen Konzentratorsystemen.
    Der Rappenecker Hof am Schauinsland wird 1986 Europas erster mit Solarenergie versorgter Berggasthof. Heute ist die PV-Hybridanlage durch eine Brennstoffzelle ergänzt, mit dem Entwicklungsziel, konventionelle Zusatzgeneratoren zu ersetzen. Neben der netzfernen Stromversorgung ist die regenerative Stromerzeugung im Netzverbund zunehmend ein wichtiges Thema für das Institut. Insbesondere im Bereich der Leistungselektronik werden am ISE Spitzenleistungen erzielt.
    1995 zeigt das Institut an der historischen Villa Tannheim, wie ein Altbau energieeffizient saniert werden kann. Zwei Jahre zuvor war mit dem Energieautarken Solarhaus die Möglichkeit der Energieautarkie nachgewiesen worden. Beide Gebäude nutzen Transparente Wärmedämmung - eine der ersten Entwicklungen des Instituts. Nanotechnologie liefert heute lichtlenkende Strukturen, die Bürogebäude kühl und hell machen. Bankentürme und Kunstmuseen haben die Fraunhofer Forscher energieoptimiert - nicht zuletzt auch den eigenen Neubau, der 2001 bezogen wurde. Lüftungs-Kompaktgeräte versorgen Solare Niedrigstenergiehäuser mit Wärme, Solare Klimatisierung macht aus Sonnenhitze umweltfreundliche Kühlung.
    1999 wurde die Gruppe "Mikroenergietechnik" gegründet. Deren Fokus sind miniaturisierte Konzepte für die Energieversorgung elektronischer Systeme im Kleinleistungsbereich. Dabei stehen Mikrobrennstoffzellen im Mittelpunkt, ergänzt werden sie durch Mikroreformer.
    14 Ausgründungen mit rund 100 Mitarbeitern gingen aus dem Institut hervor. Eine beträchtliche Zahl von Mitarbeitern erhielt einen Ruf an die Hochschule oder wechselte in die Industrie. Ehemalige Mitarbeiter sind heute bei Energieversorgern, Herstellern oder in Fachverbänden engagiert.
    Das Fraunhofer-ISE ist weltweit über wissenschaftliche Netzwerke mit allen größeren Solarinstituten verbunden und arbeitet in internationalen Technologie-Gremien mit. Ob Beratung der Regierung oder Montage von Dorfstromversorgungen, ob Indonesien oder die Mongolei - die Wissenschaftler und Ingenieure engagieren sich weltweit, um erneuerbare Energien auch in Nicht-Industrieländern in die Anwendung zu bringen.
    Das Fraunhofer ISE hat wesentlichen Anteil daran, dass erneuerbare Energien als Wissenschafts- und Wirtschaftsthema ernst genommen wurde. 1981 mussten erhebliche Widerstände überwunden werden, um ein solar-orientiertes Fraunhofer-Institut gründen zu können - damals mit 18 Mitarbeitern. Solarenergie wurde belächelt und galt als nicht industriefähig. Heute hat sich das Fraunhofer ISE zum Technologieführer einer neuen Industrie entwickelt.
    Das Institut feiert sein 25 jähriges Bestehen im Rahmen der Freiburger Solarnacht am 23. Juni 2006. Am 1. Juli wird Prof. Eicke Weber die Führung des Instituts übernehmen, Prof. Luther (Jahrgang 1941) scheidet aus Altersgründen aus der Institutsleitung aus.


    Bilder

    Neubau des Fraunhofer ISE
    Neubau des Fraunhofer ISE

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Neubau des Fraunhofer ISE


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