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30.06.2006 14:42

Professionelle Ausbildung für internationale Organisationen

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Erfurt School of Public Policy organisierte Konferenz im Auswärtigen Amt in Berlin

    "Wie kann man Nachwuchskräfte für Aufgaben bei internationalen Organisationen qualifizieren?" Diese Frage stand im Mittelpunkt der Konferenz zum Thema "Professionelle Ausbildung für internationale Organisationen", die am 22. und 23. Juni 2006 im Auswärtigen Amt in Berlin stattfand. Die von der Erfurt School of Public Policy (ESPP) organisierte Konferenz wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und mit dem Auswärtigen Amt inhaltlich abgestimmt.

    In zwei Podiumsdiskussionen diskutierten Personalverantwortliche internationaler Organisationen sowie Vertreter einschlägiger Ausbildungsprogramme an deutschen Hochschulen die Ergebnisse der "Arbeitsmarktstudie" und "Curricularstudie" des Forschungsprojekts "Professionelle Ausbildung für internationale Organisationen" (PROFIO). Dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt widmete sich den Fragen, welche Qualifikationen und Kompetenzen für erfolgreiche Karrieren in internationalen Organisationen nötig sind und wie diese in der Hochschulausbildung vermittelt werden können. Über 80 Teilnehmer von Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Verbänden, Hochschulen und der Fachöffentlichkeit nutzten die Gelegenheit, sich über die Forschungsergebnisse zu informieren.

    Nach einführenden Bemerkungen von Botschafter Wolfgang Stöckl (Auswärtiges Amt), Prof. Dr. Dietmar Herz (Projektleiter, Universität Erfurt) sowie Ministerialdirigent Peter Greisler (Bundesministerium für Bildung und Forschung) führte Ulrich Sondermann (Europäisches Amt für Personalauswahl) in die Thematik der Konferenz ein. Er ging der Frage nach, welche Qualifikationen und Fähigkeiten für eine erfolgreiche Bewerbung und berufliche Weiterentwicklung in den Institutionen der Europäischen Union notwendig sind.

    Deutsche sind für Tätigkeiten bei internationalen Organisationen gut ausgebildet

    Auf dem ersten Podium stellte Kristin Linke (PROFIO-Forschungsteam) die Ergebnisse der "Arbeitsmarktstudie" vor und sprach über die Qualifikationsanforderungen und Ausbildungswege erfolgreicher Bewerber und Mitarbeiter internationaler Organisationen. Im Anschluss diskutierten auf dem Podium Thomas Neufing (OSZE), Anna Smedeby (Europäische Verwaltungsakademie), Dr. Frank Danesy (ESOC), Jens Behrendt (ZIF), Theresia Redigolo (UNOG) und Niels Lohmann (UNV). Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass die vom Forschungsprojekt identifizierten Qualifikationen und Kompetenzen wichtige Indikatoren für eine erfolgreiche Karriere darstellen. Es wurde zudem betont, dass deutsche Nachwuchskräfte im Vergleich zu ihren Kollegen aus anderen Ländern gut ausgebildet und grundsätzlich befähigt sind, Führungspositionen in internationalen Organisationen zu übernehmen. Deutsche Mitarbeiter werden insbesondere für ihr Fachwissen und ihre Methodenkompetenz sehr geschätzt.

    Um die Wettbewerbsfähigkeit von jungen Akademikern zu erhöhen, so die Vertreter internationaler Organisationen, sollten Hochschulen neben der Wissensvermittlung mehr Augenmerk auf die Entwicklung grundlegender Kompetenzen wie Management-, Kommunikations-, Team- und Präsentationsfähigkeiten sowie Fremdsprachenkenntnisse, als auch auf die Entwicklung persönlicher Eigenschaften wie Flexibilität, Durchsetzungsvermögen und Mobilität legen.

    Ein berufsfeldorientierter Aufbaustudiengang ist wichtig für die Vorbereitung

    Das zweite Podium eröffnete Frau Susan Dortants (PROFIO-Forschungsteam) mit der Präsentation der Ergebnisse der "Curricularstudie". Sie erörterte, wie Ausbildungsstätten in den USA und Europa Nachwuchskräfte für Aufgaben im internationalen Bereich qualifizieren und gab konkrete Empfehlungen für die Professionalisierung von Aufbaustudiengängen in Deutschland. Auf dem Podium diskutierten Dr. Thomas Fues (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik), Prof. Dr. Otto Keck (Universität Potsdam), Dr. Gregor Walter (Hertie School of Governance), Prof. Dr. Wolfgang Seibel (Universität Konstanz), Cornelius Adebahr (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik) und Prof. Dr. Dietmar Herz (Projektleiter, Universität Erfurt) die vom Forschungsprojekt gegebenen Empfehlungen unter Berücksichtigung der bildungspolitischen Realität in Deutschland. Die Podiumsteilnehmer teilten überwiegend die Meinung, dass internationale und interdisziplinäre Aufbaustudiengänge, die neben Wissensvermittlung praxisorientiertes Lernen und Kompetenzvermittlung in den Vordergrund der Ausbildung stellen, wichtige Mittel sind, um junge Akademiker auf internationale Aufgaben vorzubereiten. Solche Studiengänge sollten in hohem Maße "outputorientiert" sein und hierzu den Dialog mit internationalen Organisationen suchen.

    In diesem Sinne begrüßten es alle Teilnehmer, dass das Forschungsprojekt den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis - oder auch fokussiert: zwischen Anbieter- und Nachfrageseite - angeregt und mit der Durchführung der Konferenz vorangetrieben hat. Es bleibt festzuhalten, dass die Forschungsergebnisse des PROFIO-Projekts sowohl von den Vertretern internationaler Organisationen und deutschen Hochschulen als auch vom Publikum als wegweisend anerkannt wurden.

    Der Forschungsbericht des Projekts wird voraussichtlich im August 2006 publiziert. Ein erheblicher Teil der Ergebnisse lässt sich aber bereits jetzt schon unter http://www.profio.de einsehen.

    Kontakt: Prof. Dr. Dietmar Herz, +49-361-737-4910, info@profio.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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