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15.12.1999 08:06

Klinikum: Neubau für die Innere Medizin als Herzstück des Ausbaukonzepts

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die beachtliche Leistungsbilanz der Würzburger Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums sei gefährdet, wenn es nicht gelänge, die bauliche Entwicklung des Klinikums in den kommenden Jahren voranzutreiben. Dies hat der neu geschaffene Aufsichtsrat des Klinikums im November bei einer Sitzung festgestellt, bei der die Grundzüge eines Ausbaukonzeptes beschlossen wurden.

    Über dieses Konzept und über die Leistungsfähigkeit der Würzburger Universitätsmedizin informierten sich die Abgeordneten Dr. Walter Eykmann, Vorsitzender des Ausschusses für Fragen des Öffentlichen Dienstes des Bayerischen Landtags, und Manfred Ach, Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags, am 14. Dezember bei einem Gespräch, an dem Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem, der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Volker ter Meulen, und der Vorstand des Klinikums teilnahmen. Der Vorstand wurde im Zuge der Klinikreform am 1. November 1999 neu bestellt. Er besteht aus Prof. Dr. Klaus Roosen (Ärztlicher Direktor), Prof. Dr. Jan Helms (Fakultätsvertreter im Vorstand), Renate Schülke-Schmitt (Verwaltungsdirektorin) und Elisabeth Rüdinger (Pflegedienstdirektorin).

    Herzstück des Ausbaukonzepts ist ein Neubau für die Innere Medizin. Deren derzeitige Zersplitterung auf verschiedene Standorte im Luitpoldkrankenhaus und in der Innenstadt (Medizinische Poliklinik) sei äußerst unwirtschaftlich, und die beengte Unterbringung in Altbauten, die mehr als 80 Jahre alt sind, behindere Forschung und Krankenversorgung, wie der Aufsichtsrat feststellt. Nur durch einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zum derzeit entstehenden Operativen Zentrum an der Oberdürrbacher Straße könnten die Zersplitterung der Inneren Medizin beseitigt, das Forschungsniveau gesteigert, die Voraussetzungen für eine Krankenbehandlung auf höchstem Niveau verbessert und im Bereich der Patientenversorgung ein moderner Standard geboten werden.

    In den frei werdenden Gebäuden im Luitpoldkrankenhaus sollen langfristig die medizinischen Institute aus der Innenstadt untergebracht werden. Die dadurch entstehende "Campus-Fakultät" soll einerseits optimale Voraussetzungen für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bieten und zugleich eine den modernen Anforderungen entsprechende integrierte medizinische Ausbildung ermöglichen.

    Auf der "Wunschliste" des Klinikums stehen darüber hinaus kleinere Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen sowie die Zusammenfassung der derzeit auf drei Standorte verteilten Kinderheilkunde mit der Frauenheilkunde zu einem Mutter-Kind-Zentrum in einem einheitlichen Gebäudekomplex und die Schaffung eines Logistikzentrums.

    Die Leistungsfähigkeit der Würzburger Medizinischen Fakultät, die Prof. ter Meulen zufolge zu den führenden Fakultäten der Bundesrepublik gehört, sei in der Lehre durch die zentralen Prüfungsergebnisse dokumentiert, die Würzburg seit Jahren einen Spitzenplatz zuweisen. Ebenso legen 80 Prozent der Studierenden ihre Ärztliche Vorprüfung nach vier Semestern ab. Diese Zahl werde nirgendwo sonst in Deutschland erreicht, so der Dekan.

    Wissenschaftlich sei die Medizinische Fakultät unter anderem ausgewiesen durch fünf Sonderforschungsbereiche, fünf Forschergruppen und fünf Graduiertenkollegs, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert werden. Die in diesen Gruppierungen durchgeführten Forschungsvorhaben umfassen Untersuchungen zur Entstehung von degenerativen und entzündlichen Erkrankungen sowie zur Krebsentstehung.

    Außerdem finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Medizinischen Fakultät Forschungszentren, die zentrale Fragen zur Entstehung von Gefäßerkrankungen, fehlgesteuerten Immunreaktionen und Infektionskrankheiten bearbeiten. Diese Forschungsverbünde sind in ihrer Struktur interdisziplinär angelegt und weisen enge Kooperationen nicht nur zwischen den Kliniken und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät, sondern auch mit Forschergruppen der Fakultäten für Biologie, Physik und Chemie auf. Laut Statistik der DFG über die Mittelvergabe für biomedizinische Forschungsprojekte gehört die Würzburger Medizinische Fakultät zu den Spitzenreitern.

    Im Bereich der Krankenversorgung verfügt das Klinikum der Universität Würzburg als Haus der Maximalversorgung über 1.621 Planbetten in 18 Kliniken aller Fachdisziplinen. Das Klinikum wird Ende 1999 etwa 50.000 stationäre und rund 150.000 ambulante Patienten betreut haben. Etwa drei Viertel der Patienten kommen aus den drei fränkischen Regierungsbezirken, der Rest aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland.

    Die Schwerpunkte der Krankenversorgung sind: Herz-Kreislaufstörungen, Tumorleiden und Erkrankungen des Zentralnervensystems, und zwar sowohl bei erwachsenen Patienten wie auch bei Kindern. Das breit gefächerte, hoch spezialisierte Spektrum in den operativen Fächern (Augen, HNO, Kiefer-Gesichtschirurgie, Herz-Lungenchirurgie, Allgemeinchirurgie, Neurochirurgie, Urologie, Frauenheilkunde) schließt Spezialgebiete wie die Kinderneurochirurgie und die Transplantationschirurgie ein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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