Ethikzentrum der Universität Jena lädt zu interdisziplinärer Tagung am 7. Juli ein
Jena (04.07.06) Für die einen ist sie unverzichtbare Zukunftstechnologie zur Therapie bislang unheilbarer Krankheiten. Für die anderen ist sie ein Verstoß gegen die Menschenwürde und deshalb ethisch nicht vertretbar - die Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen. Um an diese universellen Zell- und Gewebespender zu kommen, müssen Embryonen in einem sehr frühen Entwicklungsstadium zerstört werden. Dabei entzweit Befürworter und Kritiker der Stammzellforschung vor allem die Frage, ab wann der Embryo als Individuum betrachtet und ihm eine eigene Menschenwürde eingeräumt werden muss.
Wann das Leben beginnt und wie es entsteht, das sind auch die zentralen Fragen, die die Teilnehmer der Tagung "Leben und Lebensentstehung" am 7. Juli im Konferenzraum der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (Bibliotheksplatz 2) diskutieren wollen. Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Ethik und Leiter des Ethikzentrums der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wird dazu einen Vortrag zum Thema "Wann beginnt menschliches Leben?" halten. "Allerdings soll es bei der Tagung nicht nur um die Entwicklung menschlichen Lebens gehen", so Prof. Knoepffler, der die Tagung organisiert. "Vielmehr wollen wir alle Facetten der Entstehung von Leben beleuchten".
So wird Prof. Dr. Wolfgang Weigand, Professor für Anorganische Chemie an der Jenaer Universität, einen Blick auf die Anfänge der Evolution auf der Erde werfen. In seinem Vortrag "Chemische Evolution: Vorstufen zum Leben" stellt er die chemischen Grundlagen vor und zeigt, wie sich aus diesen Molekülen erste einfache Lebewesen auf unserem Planeten entwickeln konnten. Dass die chemischen "Lebenszutaten" jedoch nicht nur auf der Erde vorkommen, erläutert Prof. Dr. Ralph Neuhäuser in seinem Vortrag "Sind wir allein im Universum?". Der Inhaber des Lehrstuhls für Astrophysik der Universität Jena diskutiert, ob auch auf Planeten bei anderen Sternen erdähnliches Leben entstehen könnte und welche Eigenschaften solche Planeten haben müssten.
Die Rolle der "Theologie als Lebenswissenschaft" im Spannungsfeld zwischen Evolution und Schöpfungsgeschichte wird Prof. Dr. Martin Leiner, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Jena, erörtern.
Zu der Tagung werden bis zu 100 Teilnehmer erwartet. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen.
Kontakt:
Sabine Odparlik
Lehrstuhl für Angewandte Ethik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945800
Fax: 03641 / 945802
E-Mail: sabine.odparlik[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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