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05.07.2006 15:21

Experten diskutierten Exportpotenziale von Dienstleistungen im Bereich Erneuerbare Energien

Claudia Nikschtat Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH

    "Erneuerbare Energien sind ein internationaler Wachstumsmarkt. Auf dauerhafte Beschäftigungseffekte können jedoch nur die Länder hoffen, die frühzeitig gute Exportstrategien entwickeln. Unseren Know-how-Vorsprung - auch was Dienstleistungen im Bereich Erneuerbare Energien angeht - müssen wir jetzt nutzen", sagte Projektleiter Bernd Hirschl am vergangenen Freitag auf der Auftaktveranstaltung des Projektes EXPEED in Berlin. Das Projekt untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Exportpotenziale von Dienstleistungen im Bereich Erneuerbarer Energien (EE).

    Das Potenzial für den Export von EE-Dienstleistungen sei groß, werde bislang aber kaum systematisch ausgeschöpft. Diese Einschätzung teilten die Vertreterinnen und Vertreter der Windkraft-, Solar- und Bioenergie-Verbände und -Unternehmen, die an dem Workshop teilnahmen. Konkrete Zahlen zum Anteil der Dienstleistungen an der gesamten Wertschöpfung im Bereich der Erneuerbaren Energien gebe es bislang weder für den Export noch für den Binnenmarkt. Die Verbandsvertreter waren sich jedoch darin einig, dass die Dienstleistungen bereits heute einen nicht unerheblichen Teil des Gesamt-Umsatzes ausmachten. So geht der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) davon aus, dass 2005 30.000 Menschen in der Solarbranche im Bereich Dienstleistung beschäftigt waren und lediglich 12.500 im Bereich Produktion. Zu den exportfähigen Dienstleistungen in dieser Branche zählen Handel, Planung, Projektierung, Finanzierung sowie Rechtsberatung, Unternehmensberatung und das Erstellen von Gutachten. Für die Bio- und Windenergie-Branche kommt noch die oft aufwändige Anlagenwartung hinzu. Planung, Bau und Betrieb einer Biogas-Anlage erforderten fundiertes Know-how und qualifiziertes Personal, erklärte Thomas Siegmund vom Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE). Über die wichtigsten Export-Hemmnisse herrschte bei den Verbandsvertretern Einigkeit. So besteht die EE-Branche meist aus kleinen und mittleren Unternehmen, die wenig internationale Erfahrung haben und selten über ein internationales Netzwerk verfügen. Dies sei ein zentrales Export-Hemmnis auch für Dienstleistungen in der Solarbranche, sagte Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des BSW. Nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie stellen Sprachbarrieren und fehlende Kenntnisse der Zielländer auch für Windkraft-Unternehmen ein Problem bei der Erschließung internationaler Märkte dar. In allen EE-Branchen würden Exportbeziehungen derzeit meistens nur zufällig und unsystematisch aufgebaut. Nötig seien hier branchenübergreifende Plattformen und angepasste Internationalisierungsstrategien, so die Einschätzung der Verbandsvertreter. Als Chance für den Export von Dienstleistungen wurde der Know-how-Vorsprung in der deutschen EE-Branche gesehen. Wichtig sei aber, nicht nur die Export-Möglichkeiten deutscher Unternehmen, sondern auch den Bedarf in den Zielländern im Blick zu haben, so das Fazit der Veranstaltung. "Mit dem Export von EE-Dienstleistungen stärken wir nicht nur den hiesigen Markt, sondern unterstützen auch die Nutzung der Erneuerbaren Energien weltweit", erklärte EXPEED-Projektleiter Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Das EXPEED-Team untersucht Exportpotenziale von Dienstleistungen in allen EE-Sparten, identifiziert Zielländer für den Export und entwickelt Internationalisierungskonzepte für und mit Unternehmen. Vertreterinnen und Vertreter von Dienstleistungsunternehmen aus der EE-Branche, die Interesse an einer Kooperation haben, können sich bei der Projektleitung am IÖW melden.
    Weitere Projektpartner sind das Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung der Universität Rostock, die Deutsche Energie-Agentur (dena) sowie das Unternehmensnetzwerk RE-NEXT.

    Kontakt:

    Projektleiter EXPEED: Bernd Hirschl, IÖW-Geschäftsstelle Berlin, Tel.: 030 - 884 59 426. E-Mail: bernd.hirschl@ioew.de

    Projektkoordination EXPEED: Julika Weiß, IÖW-Geschäftsstelle Berlin, Tel.: 030 - 884 59 425. E-Mail: julika.weiss@ioew.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ioew.de - Hier finden Sie detaillierte Informationen über das Projekt und den Workshop


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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