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05.07.2006 17:56

"Diplomaten auf Probe" reisten zur Model United-Konferenz nach Palästina - Partnerschaft zur Birzeit University gestärkt

Dr. Utz Lederbogen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Gaza, Ramallah, Jerusalem. Israelische Panzer sind aufgefahren. Es herrscht Angst vor einer neuen Runde der Eskalation. Zu gleicher Zeit reisen 14 Studierende der Universität Osnabrück unter Leitung der Politikwissenschaftlerin Dr. Patricia Bauer nach Palästina, um an der Partneruniversität Birzeit, Nähe Ramallah, an der UN-Sicherheitsrats-Simulation (BirMUN) teilzunehmen. "Wir haben viel über den Nahost-Konflikt geredet und auch viel Leid Einzelner erfahren", fasst die Osnabrücker Dozentin ihre Eindrücke nach einer einwöchigen Reise zusammen. "Die Studierenden aus Birzeit waren bemüht, uns ein anderes Bild von Palästina zu vermitteln, als das, welches wir aus den Medien kennen. Das ist ihnen gelungen."

    Auf Einladung der Studierenden der Partneruniversität Birzeit und der Leiterin des DAAD- Informationszentrums in Ost-Jerusalem, Dr. Helga Baumgarten, durften die Osnabrücker zunächst in die Rolle der Diplomaten im Security Council der Vereinten Nationen schlüpfen. An zwei Tagen debattierten sie über den Konflikt in Darfur/Sudan und den Atomkonflikt im Iran. Durch simulierte Abläufe können die Studierenden aktiv Struktur und Diplomatie der Vereinten Nationen kennen lernen. Sie müssen sich mit den außenpolitischen Interessen des Landes, das sie vertreten, intensiv vertraut machen. Dass die Mitgliedschaft im Sicherheitsrat nicht nur Macht sondern auch Verantwortung mit sich bringt und Überzeugungskraft verlangt, wurde den "Diplomaten auf Probe" schnell deutlich. "Wir konnten allerdings nur für den Konflikt in Darfur eine Resolution verabschieden", erzählt Annika Stienen. "Beim Atom-Konflikt mit dem Iran legte China ein Veto ein."

    Dann die Reise durch die palästinensischen Autonomiegebiete. "Während wir uns frei bewegen konnten, ist das Leben der Menschen im Westjordanland und Gaza durch Checkpoints, Mauerbau und Militär dominiert", schildert Thomas Rahn seine Eindrücke. Umso erstaunlicher war es für die Osnabrücker Studierenden, mit welcher Herzlichkeit sie aufgenommen wurden. "Wir haben dort viel Freundschaft und Offenheit erfahren", berichtet beeindruckt Swantje Heuck. "Es war schwer, die neu gewonnen Freunde nach einer Woche zurück zu lassen."

    "Palästina ist ein wunderschönes Land mit tollen Menschen und interessanter Landschaft", fügt Andree van Hoevelaken hinzu. Höhepunkt der Reise war die Einladung des ehemaligen Außenministers und langjährigen UN-Botschafter Palästinas, Dr. Nasr al Qudwe, in den Präsidentenpalast in Ramallah. Die Osnabrücker Studierenden hatten dort die Gelegenheit, aus erster Hand Informationen über die Arbeit im Sicherheitsrat zu erhalten.

    In einem Gespräch mit dem Präsidenten der Birzeit University, Dr. Nabil Kassis, wurde die beidseitige Hochschulpartnerschaft, die seit 2003 besteht, erneut bestärkt. Auch die Studierenden beider Universitäten wollen weiter in Kontakt bleiben. Patricia Bauer: "Ihr Wunsch nach einem Leben in Frieden und Freiheit, das wir in der Friedensstadt Osnabrück schon lange führen, eint die jungen Menschen." Der Osnabrücker Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip hat die Schirmherrschaft für das Osnabrücker Model United Nations (OsnaMUN) übernommen, das unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, dem Friedensbüro der Stadt Osnabrück, der Karmann-Stiftung und dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium unterstützt wird.

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    Weitere Informationen:
    Dr. Patricia Bauer, Universität Osnabrück,
    Fachbereich Sozialwissenschaften,
    Seminarstraße 33, D-49069 Osnabrück,
    Tel. +49 541 969-4155, Fax +49 541 969 4600,
    E-Mail: pbauer@uni-osnabrueck.de


    Weitere Informationen:

    http://www.osnamun.uos.de/start.htm


    Bilder

    Die Osnabrücker Studierenden vor dem Mausoleum von Jassir Arafat
    Die Osnabrücker Studierenden vor dem Mausoleum von Jassir Arafat
    Foto: Universität Osnabrück
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Die Osnabrücker Studierenden vor dem Mausoleum von Jassir Arafat


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