Ehrendoktorwürde für Verleger und Lektor Lothar Stiehm
Werk und Einfluss des jüdischen Philosophen und Theologen Martin Buber sind reichhaltig: Seine Arbeit an einer neuen Übersetzung des Alten Testaments ins Deutsche und am Aufbau einer jüdischen Erwachsenenbildung wirkten weit über seinen Tod 1965 hinaus. Aktualität besitzt bis heute auch, wie er sich für eine Verständigung der Israeli mit den Arabern einsetzte und für die Wiederaufnahme des Gesprächs mit deutschen Denkern und Institutionen nach 1945, obwohl die Nationalsozialisten ihn vertrieben hatten.
Der Heidelberger Verleger und Lektor Lothar Stiehm hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, der breiten Öffentlichkeit ein Verständnis von Bubers Schaffen zu ermöglichen. Damit hat er sich herausragende Verdienste um die Geisteswissenschaften und im Besonderen um die Philosophie erworben. Dafür verleiht die Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe
Lothar Stiehm
die Ehrendoktorwürde
beim Tag der Fakultät
am Mittwoch, 12. Juli, 17 Uhr,
im Gartensaal des Karlsruher Schlosses.
Stiehm hat die Schriften Bubers über Jahrzehnte hinweg betreut und herausgegeben. In der jüngeren Vergangenheit hat er bei Vorträgen in ganz Deutschland über einzelne Werkaspekte sowie das Leben Bubers und seine Beziehungen zu Zeitgenossen, etwa zu Albert Schweitzer, gesprochen.
Beim Tag der Fakultät wird Lothar Stiehm den Festvortrag halten: "Zum Leben hin", eine Wegbereitung für Martin Buber. Davor spricht Professor Dr. Uwe Japp, der Dekan der Fakultät, eine Begrüßung, Professor Dr. Hans-Peter Schütt, Prodekan, hält die Laudatio. Stiehms Rede folgen Ehrungen, die Professor Dr. Jürgen Rekus, Studiendekan für Geisteswissenschaften, und Professor Dr. Klaus Bös, Studiendekan für Sozialwissenschaften, vornehmen. Anschließend haben die Studierenden das Wort. Musik begleitet die Veranstaltung, die mit einem Empfang endet.
Zur Person
Nach dem Studium der Theologie und Religionswissenschaft, Philosophie, Pädagogik und Germanistik wurde Lothar Stiehm 1956 Verlagslektor. 1966 gründete er den Lothar Stiehm Verlag, der sich schnell zu einem der wichtigen literaturwissenschaftlichen Verlage über Deutschland hinaus entwickelte, 1970 übernahm er zudem den Verlag Lambert Schneider. Damit erweiterte sich Stiehms Verlagsprogramm um ein Vielfaches - zum Beispiel um das "Tagebuch der Anne Frank" und die "Sammlung Weltliteratur". Früh war er auch als Autor und Herausgeber tätig - so schuf er Buchreihen wie "Poesie und Wissenschaft". Er entwarf eine Martin-Buber-Werkausgabe und leitete wichtige Vorarbeiten zu ihrer Verwirklichung. 1999 gründete Stiehm die Martin-Buber-Gesellschaft, deren Vorsitzender er ist. 2000 erschien das erste Heft ihrer Zeitschrift "Im Gespräch". Der 75-jährige Stiehm lebt heute als freier Lektor in Heidelberg.
Nähere Information:
Klaus Rümmele
Presse und Kommunikation
Telefon 0721/608-8153
E-Mail ruemmele@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http://www.presse.uni-karlsruhe.de/5994.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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