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11.07.2006 09:25

Doping bei der Tour de France

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wissenschaftler, Sportler und Journalisten diskutieren am 15. Juli über Medien und Ethik

    Jena (11.07.06) Die Nachrichten über Doping von Jan Ullrich und anderen Radrennfahrern unmittelbar vor Beginn der Tour de France erschütterten Medien wie Anhänger des Radrennsports. Auch bei Olympischen Winter- und Sommerspielen, Welt- und Europameisterschaften aber auch im Amateursport spielt Doping immer wieder eine Rolle - und die Medien berichten darüber. "Das wirft die Frage nach dem Verhältnis von Sport, Ethik und Medien auf", sagt Prof. Dr. Martin Leiner von der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gemeinsam mit der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt veranstaltet er am 15. Juli in Erfurt den ersten Thüringentag "Medien und Ethik", der sich vor allem dem Sport widmen wird.

    "Wir möchten zwei Dinge in den Fokus rücken", sagt Prof. Leiner. Zunächst gehe es um das Thema Doping selbst. Das beginne bei der Frage, wie Doping überhaupt abgegrenzt werden kann, wo eine medizinische Behandlung aufhört und Doping beginnt und wie Journalisten und die Medien mit diesem Thema umgehen. "Wir brauchen eine offene Kultur der Diskussion über diese Themen und vor allem mehr Transparenz", fordert der Ethik-Experte von der Universität Jena.

    Ein zweiter Aspekt sei das Verhältnis von Werbung und Sport. Das Werbeverbot bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten werde bei der Sportberichterstattung permanent unterlaufen. "Die Sponsoren sind allgegenwärtig", weiß Prof. Leiner. Besonders problematisch sei das bei der Werbung für Alkohol und Zigaretten. Auch auf diesem Gebiet sei die Rolle der Journalisten kritisch zu bewerten - vor allem dann, wenn sie selbst in das Sponsoring einbezogen sind.

    Die Veranstaltung in Erfurt ist für alle Interessierten offen, aber besonders für Lehrer und Erzieher geeignet. "Das Thema Ethik, Medien und Sport gehört in den Unterricht", ist sich Leiner sicher. Das sei allein schon deshalb notwendig, weil Spitzensportler Vorbild für viele junge Menschen seien und sie motivierten, selbst Sport zu treiben. Wenn solche Vorbilder plötzlich unter Dopingverdacht geraten, bedrohe dies das Wertegefüge der jungen Menschen und löse im Extremfall sogar Lebenskrisen aus. Deshalb sollten Lehrer im Unterricht auf diese Themen eingehen, aber auch den Schülern helfen, Medienberichte darüber richtig bewerten zu können.

    Am Thüringentag "Medien und Ethik" nehmen unter anderem die Eisschnelllaufweltmeisterin und Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann sowie namhafte Sportwissenschaftler teil. Eine Diskussionsrunde mit Journalisten wird sich mit den Werbeskandalen in den Medien beschäftigen. Auch ein Rückblick auf die gerade beendete Fußballweltmeisterschaft ist vorgesehen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Martin Leiner
    Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941145
    Fax: 03641 / 941142
    E-Mail: Martin.Leiner@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/content_page_3994.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion, Sportwissenschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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