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11.07.2006 14:10

Institut für Präventivmedizin widmet sich dem Menschen in seiner Lebensumwelt

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Neue Profilbildung der Rostocker Forschungseinrichtung

    Wenn Gesundheit ein Megatrend der Zukunft ist, dann ist die Vorsorge ein sehr wichtiger Bestandteil dieses Trends. Die Universität Rostock trägt dieser Tatsache Rechnung, indem sie die Prävention zum Gegenstand weitgreifender Forschungsvorhaben macht und fest in die Struktur der Hochschule etabliert: Heute fand die Umbenennung des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin in Institut für Präventivmedizin statt. Eine neue Namensgebung, die die neue Identität der Einrichtung widerspiegelt. Die Einrichtung befasst sich künftig mit den Bereichen Arbeitsmedizin, Sportmedizin und Sozialmedizin. Ziel ist es, den Menschen und seine komplexe Einbindung in die Lebensumwelt zu untersuchen: Körperliche Belastungen beim Freizeitsport sind dabei ebenso Inhalt wie etwa die veränderten Bedingungen und Belastungen in der Arbeitswelt. Das Institut arbeitet interdisziplinär mit anderen Fakultäten, Firmen und Forschungseinrichtungen zusammen.

    Präventivmedizin - das ist weit mehr als nur die Förderung von sportlicher Betätigung oder gesunder Ernährung. "Wir betrachten den Menschen in seiner komplexen Lebensumwelt. Dabei werden physische und psychische Beanspruchungen sowohl im Arbeitsprozess als auch im Freizeit- und Familienumfeld einbezogen", sagt Privatdozentin Dr. Regina Stoll, Leiterin des neu profilierten Institutes für Präventivmedizin (IPM). Die Forschungseinrichtung, hervorgegangen aus dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin, widmete sich bereits in der Vergangenheit der Erforschung von Belastungen und Beanspruchungen im Arbeitsprozess. Bisherige arbeitsmedizinische Forschungen hatten dabei zunächst vor allem schwere körperliche Arbeit im Blick. Mit der Zeit stand ein Kurswechsel an: "Angesichts der veränderten Arbeitsumwelt stellen wir nun auch psychomentale Belastungen in den Mittelpunkt der Forschungsarbeiten", so Dr. Stoll. Zu untersuchende Parameter wie Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Gasstoffwechselgrößen, Blutdruck und so genannte Stressmarker wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sollen helfen, dieses noch neue Gebiet zu erforschen.

    Gearbeitet wird dabei strikt interdisziplinär. "Die Verbindung von Medizin und moderner Informationstechnik ist für uns von entscheidender Bedeutung", sagt Frau Dr. Stoll. Mit Hilfe von mathematischen Modellen gelinge es, komplexe Zusammenhänge zwischen Mensch und Umwelteinflüssen einfach und verständlich zu beschreiben. Ziel des IPM sei es, auf Basis fundierter wissenschaftlicher Ergebnisse sowohl in der Arbeitswelt als auch im persönlichen Umfeld optimale Bedingungen für die Prävention und Gesundheitsförderung zu schaffen. Dazu arbeitet das Institut für Präventivmedizin intensiv mit Firmen und Instituten aus der Region zusammen. Innerhalb der Universität Rostock ist das IPM in die wissenschaftliche Einrichtung CELISCA (Center for Life Science Automation) eingebunden. Wichtig ist vor allem auch die Kooperation mit den Kollegen der North Carolina State University in Raleigh (USA), an der Frau Stoll selbst Professorin ist. Bereits seit 2004 werden gemeinsame Forschungsprojekte bearbeitet.

    Das Rostocker Institut für Präventivmedizin ist bundesweit das erste universitäre Forschungsinstitut, das Arbeitsmedizin, Sportmedizin und Sozialmedizin verbindet. "Neben der wissenschaftlichen Bedeutung der Forschungsarbeiten hat das Land Mecklenburg-Vorpommern nun auch das wirtschaftliche Potenzial der Präventivmedizin erkannt", sagt die Dekanin Frau Professor Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg, die die neue Profilschärfung des Instituts zusammen mit der Medizinischen Fakultät nachdrücklich unterstützt. MV wolle sich in den kommenden Jahren zum Gesundheitsland entwickeln und mit Angeboten im Bereich der Gesundheitsförderung mehr Touristen und Besucher in das Land holen. Das Institut für Präventivmedizin solle dabei nicht der letzte Schritt sein. "Wir haben ein Konzept für ein 'Center für Integrative Prävention' schon ausgearbeitet, um die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Praxis zu ermöglichen", verrät Dr. Stoll. Derzeit sei sie auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und einer Finanzierung.

    Nähere Informationen:
    Privatdozentin Dr. med. habil. Regina Stoll
    Institut für Präventivmedizin
    Medizinische Fakultät
    Universität Rostock
    St. Georgstr. 108
    18055 Rostock
    Tel.: 0381 / 494 - 9951
    Mail: Regina.Stoll@uni-rostock.de
    Web: www.ipm.uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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