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14.07.2006 09:46

Presse-Erklärung des Fakultätentages für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (FTMV)

Eberhard Scholz Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    FAZIT: Die Politik ist gefordert, endlich richtige Rahmenbedingungen für die Ingenieurausbildung in Deutschland zu schaffen.

    Deutschland braucht innovative, hervorragend ausgebildete Ingenieure zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Industriestandortes. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der Fakultätentag für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (FTMV).

    Am 06. und 07. Juli 2006 fand die 55. Plenarversammlung des Fakultätentages für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (FTMV) an der Universität Bremen statt. Der FTMV ist der Zusammenschluss aller Maschinenbau- und Verfahrenstechnik-Fakultäten Deutschlands. Zentraler Diskussionspunkt waren die Auswirkungen des so genannten Bologna-Prozesses. Dieser sieht die Einführung gestufter Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master vor. Der FTMV unterstützt diese Reformmaßnahmen und hat seinen Mitgliedern mit einem Positionspapier entscheidende Umsetzungs-Empfehlungen gegeben:

    1. Der Masterabschluss, der nach den Vorgaben des Bologna-Prozesses ein fünfjähriges Studium voraussetzt, muss mindestens das Niveau eines Diplomabschlusses haben.

    2. Der FTMV lehnt ab, dass nur eine bestimmte Anzahl von Bachelor-Absolventen zu einem Masterstudiengang zugelassen wird. Er lehnt auch ab, dass Länder über Kapazitätsverordnungen vorschreiben, nur 20% der Lehrkapazität für Masterstudiengänge zu verwenden. So kommt es zur Einführung der Quotenregelungen durch die Hintertür.

    3. Der Masterabschluss ist Voraussetzung für die Aufnahme einer Promotion. Die Doktoranden in den Ingenieurwissenschaften bearbeiten in der Regel selbstständig ein Forschungsprojekt. Dies geschieht in vielen Fällen in enger Zusammenarbeit mit der Industrie. Die Doktoranden übernehmen das Projektmanagement sowie Lehraufgaben an der Universität und arbeiten organisatorisch an den Lehrstühlen mit. Der damit erzielte Reifeprozess führt zu einer hervorragenden Qualifikation für Führungsaufgaben in der Industrie oder in der Forschung.

    Dieser komplexe Ausbildungsprozess lässt sich nicht durch ein verschultes Promotionsstudium erreichen, wie es zum Teil propagiert wird. Vielmehr empfiehlt der FTMV eine strukturierte aber eindeutig forschungs-orientierte Doktorandentätigkeit.

    Mit diesen Empfehlungen will der FTMV eine

    - Verkürzung der Studiendauer,
    - Verringerung der Abbrecherquoten und eine
    - Verbesserung des Qualitätsniveaus der Absolventen
    erreichen.

    Um den Industriestandort Deutschland aufrechterhalten zu können, benötigen wir hoch innovative Ingenieure und Dr.-Ing. in ausreichender Zahl. Das setzt voraus, dass genügend Masterabsolventen vorhanden sind. Deshalb: Ausreichende Mittel und individuellere Betreuung, d.h., kleinere Übungsgruppen und damit höhere Lehrkapazitäten und Finanzmittel. Trotz anderer Verlautbarungen in der Presse kommt es an den Universitäten zu Mittel-Kürzungen, die eine sinnvolle Studienstruktur-Reform behindern. Der FTMV fordert von der Politik auf Länder- wie auf Bundesebene, dass sie die Mittel bereitstellt für eine erfolgreiche Umsetzung des Bologna-Prozesses.

    FAZIT: Die Politik ist gefordert, endlich richtige Rahmenbedingungen für die Ingenieurausbildung in Deutschland zu schaffen.

    Der Fakultätentag Maschinenbau und Verfahrenstechnik ist eine Vereinigung von Fakultäten, Fachbereichen oder Abteilungen für Maschinenbau oder Verfahrenstechnik der Universitäten, Technischen Universitäten und Technischen Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland. Der FTMV besteht seit 1951 und hat zurzeit 29 Mitgliedern. Er nimmt die gemeinsamen Interessen
    in Angelegenheiten von Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung sowie hochschulpolitischen Fragen wahr.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr.-Ing. W. Predki
    Vorsitzender des Fakultätentages für Maschinenbau und Verfahrenstechnik
    Ruhr-Universität Bochum
    Lehrstuhl für Maschinenelemente,
    Getriebe und Kraftfahrzeuge
    Tel: +49 (0)234 32 24061
    fax: +49 (0)234 32 14160
    net: www.rub.de/lmgk
    mail: wolfgang.predki@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Politik, Recht
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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