idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.07.2006 17:44

Ein Kosmos unbekannter Formen - hochaufgelöst und in der dritten Dimension

Doris von Eiff Senckenberg Pressestelle
Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg

    3-D-Modelling, 3-D-Scanning, 3-D-Animation
    Forschungsinstitut Senckenberg - Leibniz Gemeinschaft / Wissenschaftssommer 2006

    Zerklüftete "Zahnlandschaften", die ein Schlaglicht auf den Speiseplan von Vor- und Frühmenschen werfen, der virtuelle Blick in das Innenohr einer Fledermaus, die hocheffiziente Statik der knöchernen "Architektur" eines fossilen Oberarmknochens und auch die Strukturen ganzer Gewebelabyrinthe zeigen hochaufgelöst und dreidimensional einen Kosmos bislang unbekannter Formen.

    Im 3-D-Labor des Forschungsinstituts Senckenberg werden rezente und fossile Lebewesen mit digitalen Scannern, Röntgen- und Mikrocomputertomographie-Verfahren dreidimensional rekonstruiert. Die Computermodelle zeigen digitale Darstellungen von Fossilien und Gewebe-strukturen. Die bis ins kleinste Detail gehenden Untersuchungen z.B. von Gebissen und die unterschiedlichen Abnutzungserscheinungen fossiler Zahnfunde geben Aufschluss über die Härte und Konsistenz der Nahrung, die unsere Vorfahren vor etlichen Millionen Jahren zu sich genommen haben. Detailvergrößerungen der basalen Windung von Innenohrstrukturen lassen den knöchernen Träger für die Hörsinneszellen von Fledermäusen aus dem von Senckenberg betreuten Weltnaturerbe Grube Messel erkennen. Beeindruckend und wissenschaftlich aufschlussreich ist auch die mittels Mikrocomputertomographie von Knochenschnitten sichtbar werdende "Architektur" der Oberarmknochen von Fledermäusen oder auch das Gewebelabyrinth histologischer Schnitte in der räumlichen Anordnung anatomischer Strukturen.

    Virtuelle Rekonstruktionen und Animationen ausgestorbener und lebender Arten ermöglichen eine vergleichende Betrachtung und gestatten Rückschlüsse auf den Verlauf der Evolution. Detailvergrößerungen und deren präzise Vermessung ergänzen bisherige Forschungsergebnisse von Oberflächen und komplexen Mikrostrukturen um neue Erkenntnisse funktioneller Zusammenhänge, lassen eine erweiterte Interpretation biologischer Daten zu und ergänzen so die weltweite Expertise Senckenbergs in klassischer Systematik und Biodiversitätsforschung - Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses steht dabei auch der "Globale Wandel" mit seinen Auswirkungen auf die weltweite Biodiversität, aber auch auf das Überleben einzelner Arten, ihre Verbreitung und ökosystemare Vernetzung.

    Die Dokumentation digital erfasster Komplett- oder Detailansichten von Fossilien in Datenbanken schont wertvolle Originale und erlaubt zudem eine globale und interdisziplinäre Vernetzung mit anderen Arbeitsgruppen, unter anderem in dem kürzlich gegründeten und von der EU geförderten European Virtual Anthropology Network (EVAN). Gewonnene Forschungsergebnisse finden zudem bei der naturgerechten Rekonstruktion von Zahnersatz auch Verwendung in der aktuellen Zahnmedizin.

    Als eine von 84 Mitgliedseinrichtungen der Leibniz Gemeinschaft präsentiert das Forschungsinstitut Senckenberg die 3-D-Scan Verfahren im Rahmen des Wissenschaftssommers 2006 in München. (dve)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).