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17.07.2006 10:45

Freier Zugang zur Plankton-Datenbank

Dipl.-Ing. Margarete Pauls Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    PLANKTON*NET ist eine online-Datenbank, die Plankton-Organismen bildlich und inhaltlich beschreibt.

    Sie wurde ursprünglich am Alfred-Wegener-Institut etabliert, um eine Informationsquelle für Studenten bereitzustellen, die an Kursen der Biologischen Anstalt Helgoland teilnehmen. Zum Plankton zählen alle frei im Wasser schwebenden Organismen vom Bakterium bis zur Qualle. Das Bildmaterial und die begleitenden Informationen zu planktonischen Organismen, wie beispielsweise taxonomische Beschreibungen, sind hilfreich bei der Artbestimmung. Die Datenbank wurde kürzlich neu installiert. Sie enthält aktuell mehr als 3000 Bilder und über 500 Artbeschreibungen. Der freie Zugriff auf die Datenbank ermöglicht jedem registrierten Nutzer, eigene Bilder und Daten einzustellen und bereits bestehende Datensätze zu ergänzen. Alle eingegebenen Daten werden überprüft und, wenn nötig, werden Experten-Meinungen dazu eingeholt. Auf diese Weise wächst die Datenbank nicht nur schnell, sondern erhält durch die weltweiten Eintragungen eine hohe Vielfalt unterschiedlicher geografischer Herkunft. Diese geografische Reichweite ist für die Planktonforschung sehr wichtig und wird von keinem anderen Datenbanksystem derzeit geleistet.

    Vernetzung

    Zurzeit besteht PLANKTON*NET aus zwei separaten Datenbanken, einer am Alfred-Wegener-Institut und einer weiteren an der Station Biologique de Roscoff in Frankreich. Eine dritte Datenbank ist an der Universität Lissabon in Portugal in Planung. Das langfristige Ziel des Projektes ist eine Vernetzung aller Datenbanken und eine Einbindung in das bereits bestehende Weltdatenzentrum für Marine Umweltwissenschaften (WDC-MARE). Dieses Weltdatenzentrum ist ein virtuelles Institut und wird vom Alfred-Wegener-Institut und dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM, Uni Bremen) betrieben. Neben WDC-MARE gibt es weltweit über 50 weitere Weltdatenzentren, alle mit dem Ziel der langfristigen Archivierung und Bereitstellung von Informationen für die Wissenschaft.

    PLANKTON*NET wird unter anderem von der Europäischen Union finanziert und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Partner des Projektes sind die Station Biologique de Roscoff und die Universität Caen in Frankreich, die Universität Lissabon und das Instituto de Investigaçao das Pescas e do Mar (IPIMAR) in Portugal, sowie das Natural History Museum in London.

    Hintergrund

    Die Biodiversitätsforschung ist in den letzten Jahren erheblich intensiviert worden. Grund dafür ist die wachsende Besorgnis über das Aussterben von Arten und die Zerstörung von Lebensräumen, aber auch die Entwicklung von Methoden, die eine detailliertere Erfassung der existierenden Arten erlauben. Vor allem genetische Methoden werden mittlerweile verstärkt zur Artbestimmung eingesetzt. Sie haben in vielen Gebieten gezeigt, dass die Artenvielfalt erheblich höher ist als ursprünglich angenommen. Speziell in marinen Systemen beinhaltet der Begriff "Diversität" nicht nur die Unterscheidung zwischen biologischen Arten, sondern auch innerhalb etablierter Arten. Das führt zu einer völligen Neubewertung des Artkonzepts. Für die Erfassung und Beschreibung neuer Arten ist ein schneller Zugang zu schon bestehenden Informationen unbedingt erforderlich.

    Bremerhaven, den 17. Juli 2006
    Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

    Hinweise für Redaktionen: Ihre Ansprechpartnerin ist Prof. Dr. Karen Wiltshire (Tel. 04725/819-238, E-Mail: kwiltshire@awi-bremerhaven.de). Ihre Ansprechpartnerin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Angelika Dummermuth (Tel. 0471/4831-1742, E-Mail: medien@awi-bremerhaven.de). Druckbare Bilder finden Sie auf unserer Webseite unter
    http://www.awi-bremerhaven.de/AWI/Presse/PM/index-d.html

    Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    Coscinodiscus wailesii gehört zu den Kieselalgen. Sie kann in Massen auftreten, dabei bildet sie einen Schleim aus, der Fischernetze verstopfen kann.
    Coscinodiscus wailesii gehört zu den Kieselalgen. Sie kann in Massen auftreten, dabei bildet sie ein ...
    Bild: Susanna Knotz, Alfred-Wegener-Institut
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    Acatia clausii ist ein Ruderfußkrebs - ein typischer Vertreter des Nordsee-Zooplanktons.
    Acatia clausii ist ein Ruderfußkrebs - ein typischer Vertreter des Nordsee-Zooplanktons.
    Bild: Susanna Knotz, Alfred-Wegener-Institut
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Coscinodiscus wailesii gehört zu den Kieselalgen. Sie kann in Massen auftreten, dabei bildet sie einen Schleim aus, der Fischernetze verstopfen kann.


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    Acatia clausii ist ein Ruderfußkrebs - ein typischer Vertreter des Nordsee-Zooplanktons.


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