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18.07.2006 09:00

Pressefreiheit auf japanisch: Auslandskorrespondenten werden systematisch benachteiligt

Sabine Lucht Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hamburg Media School

    Hamburg, den 17.07.2006. Um die Informationsfreiheit von Auslands-korrespondenten in Japan ist es schlecht bestellt: Die Behinderungen reichen von der massiven Einschränkung des Informationszugangs bis hin zum vereinzelten Androhen der Todesstrafe. Die Benachteiligungen ausländischer Journalisten im Reich der aufgehenden Sonne untersuchte Sven Engesser in seiner Magisterarbeit und gewann damit den Medienpreis 2006 der Hamburg Media School.

    In Japan blockiert ein Netzwerk mächtiger Presseclubs zahlreichen ausländischen Medien den Zugang zu Pressekonferenzen und Hintergrundgesprächen und behindert damit massiv deren Arbeit. Nur handverlesene Auslandskorrespondenten von besonders reichweitenstarken und prestigeträchtigen Zeitungen oder Sendern haben eine Chance.

    Zu diesem Ergebnis kommt der Berliner Kommunikationswissenschaftler Sven Engesser in seiner Magisterarbeit, für die er 34 Auslandskorrespondenten aus Tokio und Berlin befragte. Der Vergleich der Arbeitsbedingungen zeigt: Zwar spielen auch in Deutschland persönliche Kontakte und Beziehungen eine Rolle, doch die soziale und nationale Abschottung gegenüber ausländischen Pressevertretern ist in Japan bedeutend größer. Chancengleichheit und Informationsfreiheit bestehen für nicht-japanische Journalisten vielfach nur auf dem Papier.
    Investigativer Journalismus stößt in beiden Ländern auf Unwillen. Doch während es die Auslandskorrespondenten in Deutschland mit juristischen Einschüchterungsversuchen zu tun haben, erhalten ihre Kollegen in Japan vereinzelt sogar Morddrohungen seitens des Staats. Als speziell deutsche Form der Arbeitsbehinderung beklagen viele Korrespondenten die verbreitete Forderung nach der Autorisierung von Interviews.

    "Inhaltliche Brisanz" und "überzeugende Präsentation einer viel zu selten thematisierten Problematik" waren die Kriterien, die die hochkarätig besetzte Jury des mit 1000 Euro dotierten Medienpreises von der Abschlussarbeit überzeugten. Dabei fiel die Entscheidung nicht leicht: Die Juroren hatten unter vielen herausragenden Kandidaten die Qual der Wahl. Ausschlaggebend waren schließlich die analytische und methodische Qualität der Studie. Sven Engesser freut sich über die Anerkennung: "Es war eine großartige Veranstaltung! Ich finde es toll, dass die Hamburg Media School Abschlussarbeiten mit einem solchen Preis belohnt, so dass sie auch von journalistischen Praktikern zur Kenntnis genommen werden."
    Auch Christian Steinhof, der mit seiner Arbeit zu Werbung in Video- und Computerspielen auf den zweiten Platz kam, ist begeistert: "Eine bessere Motivation, sich mit einem medienrelevanten Thema auseinander zu setzen, kann ich mir kaum vorstellen", so der Preisträger.

    Der HMS -Medienpreis wird jährlich für eine herausragende und überzeugend präsentierte Abschlussarbeit in einem medienrelevanten Studienfach verliehen.
    Weitere Informationen unter http://www.hamburgmediaschool.com.


    Bilder

    Preisträger Sven Engesser mit Jury-Mitglied Prof. Sabine Trepte und HMS-Geschäftsführer Jan Henne De Dijn (v.l.n.r.)
    Preisträger Sven Engesser mit Jury-Mitglied Prof. Sabine Trepte und HMS-Geschäftsführer Jan Henne De ...
    Hamburg Media School
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Preisträger Sven Engesser mit Jury-Mitglied Prof. Sabine Trepte und HMS-Geschäftsführer Jan Henne De Dijn (v.l.n.r.)


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