idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.07.2006 09:08

Forschungsprojekt zur Erhebung von Wildschweinbeständen wurde mit Stiftungspreis ausgezeichnet

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    Mit dem Stiftungspreis 2006 der Stiftung "Wald, Wild und Flur in Europa" wurde ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt, der Universität Koblenz-Landau und der Universität Freiburg ausgezeichnet. Mit diesem Kooperationsprojekt wollen die Partner ein kosteneffizientes, molekulargenetisches Verfahren zur Bestimmung von Wildschweinbeständen entwickeln. Das Projekt, das bis 2008 laufen soll, wird gefördert von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation und vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten.

    Die Folgen der steigenden Bestandsdichte des Schwarzwildes in Deutschland sind nicht zu übersehen: zunehmende Schäden in der Landwirtschaft, steigende Wildunfallzahlen und immer wieder Ausbrüche von Seuchen wie zuletzt der Schweinepest in der Eifel und der Pfalz. Doch für ein effektives Wildbestandsmanagement fehlen bislang noch valide Bestandszahlen. Mit einer nicht-invasiven molekulargenetischen Methode wollen die Wissenschaftler die scheuen Schwarzkittel nun zählbar machen. In einem Versuchsgebiet von 4.000 Hektar im pfälzischen Forstbezirk Hinterweidenthal wurden an Futterstellen Haarfänger aufgebaut, mit denen Haarproben der Wildschweine gesammelt werden, ohne in die Lebensgewohnheiten der Tiere einzugreifen. Diese Haarproben werden im Labor der Landauer Uni molekulargenetisch untersucht, so dass die Wissenschaftler die einzelnen Tiere zweifelsfrei identifizieren können.

    Die Trippstadter Forschungsanstalt ergänzt die Laboranalyse durch telemetrische und videogestützte Verhaltensbeobachtungen. Einzelne Wildsauen werden mit modernsten Satellitensendern ausgestattet, dank derer die Forscher per GPS den genauen Aufenthaltsort des Schwarzwilds ermitteln können. Die Daten aus Videoüberwachung, Telemetrie und Genomanalyse münden in eine statistische Auswertung und Interpretation der Daten.

    Die Erwartungen an das Projekt sind von Wissenschaft, Waldökologen und Jagdverantwortlichen sehr hoch. Denn einerseits könnte die europäische Schweinepest mit wissenschaftlich fundierten Methoden bekämpft werden, andererseits könnte die Methode zur Bestandserfassung anderer Wildtierarten dienen. Ein dadurch mögliches faktengestütztes Wildtiermanagement könnte zu biotopgerechten Bestandsdichten führen.

    Der Stiftungspreis umfasst 4.000 Euro und die Antaios-Medaille. Mit dem Preisgeld soll eine Diplomarbeit finanziert werden, um noch offene Fragen zu klären.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).