Import-Export ist nicht nur eine Sache des Speditionsgewerbes - auch Tumorzellen tun es. Maskenbälle finden nicht nur zur Karnevalszeit statt, sondern auch im Knochengewebe, wo sich Krebszellen häufig tarnen. Abwehrspieler kicken nicht nur in der Nationalelf, sondern verteidigen als Bestandteil des angeborenen Immunsystems auch den Körper gegen Krebs.
Über diese und viele andere interessante Phänomene, die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums bei ihrer Arbeit entdecken und untersuchen, berichtet die neue Publikation "Krebsforschung heute 2006".
Das Buch bietet sowohl dem interessierten Laien als auch Studenten und Wissenschaftlern ausführliche Einblicke in ausgewählte Forschungsbereiche des Deutschen Krebsforschungszentrums - und demonstriert dabei das breite Aufgabenspektrum der Institution: Verleiht das Enzym Telomerase der Krebszelle Unsterblichkeit? Haben Brustkrebsgene Komplizen? Welche der vielen kleinen Varianten im genetischen Text erhöhen das Krebsrisiko? Solche zellbiologischen Fragestellungen sowie die Erforschung der genetischen Ursachen einer Krebserkrankung sind zentrale Themen des Deutschen Krebsforschungszentrums. Ein anderer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Diagnoseverfahren und Therapieansätzen. So erläutern Kapitel des Buchs beispielsweise, ob sich die Magnetresonanztomographie eignet, um die Diagnose von Prostatakrebs zu verbessern oder ob die Neubildung von Blutgefäßen eine Achillesferse darstellt, über die der Tumor sich angreifbar macht.
Ergänzend zu den wissenschaftlichen Beiträgen erläutern Infokästen Fragen rund um das Thema Krebs: Was sind Brustkrebsgene? Wie ist der Stand der Dinge beim PSA-Test? Wie verursacht Sonne Krebs? Bekannte "Erfolgsgeschichten" aus dem Krebsforschungszentrum wie die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Gebärmutterhalskrebs oder zielgenauere, schonendere Strahlentherapien werden informativ und übersichtlich zusammengefasst.
Daneben gibt "Krebsforschung heute 2006" einen Überblick über viele weitere Aktivitäten der Forschungsinstitution: Mit der Gründung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg will das Krebsforschungszentrum gemeinsam mit klinischen Partnern dazu beitragen, dass Forschungsergebnisse schneller ihren Weg in die klinische Anwendung finden. Nachwuchsförderung ist ein weiteres wichtiges Thema: So ermöglicht das vom Deutschen Krebsforschungszentrum getragene Life-Science Lab begabten Schülern bereits von der achten Klasse an, in Eigenregie naturwissenschaftliche Forschungsprojekte durchzuführen. Welche Schritte sind erforderlich, um eine Erfindung zu patentieren und so das geistige Eigentum der Wissenschaftler zu schützen? Das Beispiel eines vielversprechenden Kandidaten für ein neues Medikament, das Tumorzellen gezielt umprogrammieren soll, veranschaulicht die Arbeit der Technologietransfer-Manager: Mit Patenten und Lizenzen bahnen sie einer aussichtsreichen Idee den langen Weg bis ins Apothekenregal.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.
"Krebsforschung heute 2006", Verlag Steinkopff Darmstadt, 2006, 211 Seiten, 151 Abbildungen, 19,95 Euro, ist über den Buchhandel zu beziehen (ISBN 3-7985-1638-3).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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