idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.07.2006 14:21

Mit plan m zur Professur: Mentoring-Projekt für Wissenschaftlerinnen an der Uni Bremen zieht Bilanz

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    "Die Statistik ist ernüchternd: Lediglich 13,6 Prozent aller Professuren sind bundesweit mit Frauen besetzt. Dabei machen sie die Hälfte aller Studierenden aus. Tatsache ist: Wer nicht gefördert wird, hat wenig Aussichten auf eine akademische Spitzenposition", sagt Anneliese Niehoff, Leiterin der Arbeitsstelle Chancengleichheit an der Universität Bremen. Im Januar 2005 initiierte die Arbeitsstelle deshalb das Nachwuchsförderprogramm plan m Mentoring für Natur- und Technikwissenschaftlerinnen mit dem Berufsziel Professur.

    18 Monate lang haben sich elf Doktorandinnen, Post-Docs und Habilitandinnen als "Mentees" die Kompetenzen des Karrieremanagements in der Wissenschaft an-geeignet. Gemeinsam mit Professorinnen und Professoren planten sie im Mentoring-Tandem ihre akademische Laufbahn und erhielten Einblicke in die Spielregeln der Wissenschaftskultur. Am 19. Juli 2006 feiert das Projekt seinen Abschluss und präsentiert erste Ergebnisse: So hat beispielsweise eine Telnehmerin einen Ruf als Professorin an die Uni Aachen erhalten, zwei Teilnehmerinnen haben Post-Doc-Stellen bekommen und eine weitere eine Lektorstelle. Bei der Veranstaltung werden die "Mentees" über ihre Erfahrungen mit dem Programm berichten.

    Mit Mentoring zum Ziel: Laut einer Studie zur "Wissenschaftskarriere von Professorinnen an Hochschulen in Deutschland" der Universität Münster 2003 gaben 80 Prozent der befragten Professoren und Professorinnen an, durch einen Mentor gefördert worden zu sein. Eine hervorragende wissen-schaftliche Qualifikation reicht also nicht aus, um auch erfolgreich zu sein? "Das Geheimnis liegt in einem gut funktionierenden Netzwerk und unterstützenden Professoren", sagt Susanne Abeld. Doch insbesondere Frauen fehle es an persönlicher Förderung und Einbindung in die informellen Strukturen. Tradierte Rollenzuschreibungen würden zudem dazu führen, dass Schlüsselpositionen und hoch dotierte Stellen oft von Männern besetzt werden. "Frauen wird nach wie vor weniger wissenschaftliche Kompetenz zugetraut. Sie erhalten im Schnitt nicht nur weniger Ressourcen, sondern auch schlechtere Bewertungen bei der Begutachtung ihrer Leistungen.", meint Anneliese Niehoff.

    Vorbildlich: Die Uni Bremen gilt bundesweit als Pionier der wissenschaftlichen Personalentwicklung und wurde in der ersten Runde der Exzellenzinitiative 2006 als überdurchschnittlich gut bewertet. Doch obwohl der Anteil von Frauen auf den Professuren in Bremen 2004 bei 19 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt lag, ist das Ziel der Gleichstellung von Frauen auf allen Qualifikationsstufen an der Bremer Universität noch nicht erreicht. Wegen des guten Verlaufes von plan m wird ein weiteres Mentoring-Programm für Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen aufgelegt. Start: Januar 2007. Bewerbungen sind ab dem 1. November unter www.chancegleichheit.uni-bremen.de möglich.

    Abschlussveranstaltung zum Mentoring-Programm plan m am Mittwoch, 19. Juli 2006 von
    15 - 17 Uhr im Verwaltungsgebäude der Universität Bremen, Raum 2060.

    Das Programm: Eröffnung durch Gerd-Rüdiger Kück (Kanzler der Universität Bremen) und Anneliese Niehoff (Arbeitsstelle Chancengleichheit); Vortrag "Wissenschaftskultur und Geschlecht" von Prof. Dr. Angela Paul-Kohlhoff, TU Darmstadt; anschließend Diskussionsrunde mit Mentoring-Teilnehmerinnen.

    Achtung Redaktionen: Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, an der Veran-
    staltung teilzunehmen und mit den Mentees ins Gespräch zu kommen.

    Weitere Informationen:
    Universität Bremen
    Arbeitsstelle Chancengleichheit
    Susanne Abeld
    -T: 0421/218-7130
    E-Mail: chanceng4@uni-bremen.de
    www.chancengleichheit.uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).