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18.10.1996 00:00

Deutsch-polnisches Forschungsprojekt beginnt mit Expertenhearing

Leiterin Pressereferat Annette Bauer Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Presseinformation Nr. 120 vom 14.10.96

    Deutsch-Polnisches Forschungsprojekt beginnt mit Experten-Hearing zum Thema "Kriminalitaet im Grenzgebiet" vom 25.-27. Oktober 1996

    Mit Referaten des Stellvertreters des Ministers der Justiz der Republik Polen, Dr. Henryk Pracki, und des Staatssekretaers im Brandenburgischen Ministerium fuer Justiz und Bundes- und Europaangelegenheiten, Dr. Rainer Faupel, wird am 25. Oktober 1996 um 9.30 Uhr ein dreitaegiges Expertenhearing an der Europa-Universitaet Viadrina Frankfurt (Oder) zum Thema "Kriminalitaet im Grenzgebiet" eroeffnet. Die Strafrechtsprofessoren Jan C. Joerden, Uwe Scheffler und Gerhard Wolf von der Juristischen Fakultaet der Viadrina sowie Tadeusz Nowak und Andrzej Szwarc von der Adam-Mickiewicz-Universitaet Poznan sind die Initiatoren des Forschungsprojektes, das sich in den kommenden drei Jahren mit diesem brisanten Schwerpunkt befassen wird.

    Experten-Berichte des Grenzschutzpraesidiums Ost, des Landeskriminalamtes Brandenburg, des Gerichts der Wojewodschaft Gorzow, des Landgerichts Frankfurt (Oder) sowie der Frankfurter und der Gorzower Staatsanwaltschaft stehen im Mittelpunkt des Hearings. Auch die Polizeipraesidenten Frankfurts und Gorzows und die Leiter des Zollamtes Rzepin und des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder) geben Berichte zur aktuellen Lage im Grenzgebiet. "Die Grenzoeffnungen innerhalb der Europaeischen Union und die zunehmende Durchlaessigkeit der Grenzen zu den osteuropaeischen Staaten haben nach allgemeiner Einschaetzung zu einem massiven Anstieg der grenzueberschreitenden Kriminalitaet gefuehrt. Als Gruende fuer diesen Anstieg werden das Recht auf Freizuegigkeit, die Mobilitaet grenzueberschreitend operierender Straftaeter, enge wirtschaftliche Verflechtungen und der Abbau buerokratischer Hemmnisse angefuehrt", erlaeutert Prof. Wolf. Hinzu kaemen das Fehlen effektiver Strafverfolgungsstrukturen, zum Teil eine mangelnde oder fehlerhafte Koordination, Information und Kooperation der Polizei. Die damit verbundene Problematik soll im Forschungsprojekt zusammenhaengend behandelt werden, so Wolf. Die Grenzregion Frankfurt (Oder) / Gorzow sei aufgrund ihrer exponierten Lage eine fuer diese Untersuchung besonders geeignete Region, zumal die deutsche und die polnische Seite dem Projekt in gleichem Maße Interesse entgegenbringe und fuer die Universitaeten der Forschungsgegenstand direkt vor Ort liege. "Wir sehen unsere an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Universitaet natuerlich auch in der Verantwortung fuer die Region, weshalb solchen grenzueberschreitenden Forschungsprojekten besonderes Gewicht beigemessen wird - ganz wie es das Konzept der jungen Hochschule ist." In einem ersten Schritt wird es innerhalb des Projektes darum gehen, vorhandene Daten umfassend zusammenzustellen, um auf diese Weise eine gesicherte Grundlage fuer weitere Untersuchungen zu erhalten. Statistische Daten einerseits und weitere stichprobenartige Erhebungen andererseits werden notwendig sein.

    Zudem soll ein Vergleich mit Staedten in aehnlichen Grenzlagen aussagekraeftige Daten ergeben. Dafuer sind die Stadt Flensburg aufgrund ihrer Grenznaehe zu Daenemark, die polnische Stadt Bialystok an der Grenze zu Weißrußland und eventuell vergleichbare Staedte in der deutsch-franzoesischen Grenzregion oder im Drei-Laender-Eck von den Wissenschaftlern vorgesehen. Die aus den Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse sollen kuenftig auch Eingang in die universitaere Lehre finden, u.a. ist ein Magisterseminar zu diesem Thema fuer polnische Jura-Studenten vorgesehen.

    Das Experten-Hearing findet im Stadtverordnetensitzungssaal im Frankfurter Rathaus statt. Interessierte Journalisten sind bei den Referaten als Zuhoerer willkommen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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