idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.07.2006 13:27

Medizinische Mikrobiologie gewinnt an Bedeutung

Dirk Hans Stabsstelle Presse und Kommunikation
DSMZ - Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH

    Die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) hat ihre Expertise im Bereich der Krankheitserreger ausgeweitet. Die jetzt neu gegründete Arbeitsgruppe "Medizinische Mikrobiologie" wird von der Privatdozentin Dr. Sabine Gronow geleitet. Durch die Bereitstellung von Krankheitserregern für nationale und internationale Forschungseinrichtungen leistet die DSMZ einen wichtigen Beitrag zur Erforschung dieser Erreger und der Entwicklung möglicher Therapien. Dank des neuen Schwerpunkts wird diese Wissenschaftsförderung in Zukunft noch umfassender und kompetenter erfolgen.

    Erweiterung der Sammlung

    "Unser Ziel ist es, die Wissenschaft optimal mit den Bioressourcen versorgen zu können, die sie für die Erforschung von Krankheiten und deren Bekämpfung benötigt. Wir wollen uns mit dieser neuen Schwerpunktbildung aber nicht zur Konkurrenz für Institute wie dem Robert-Koch-Institut entwickeln", erklärt Gronow. Mit der Neuaufnahme wichtiger Stämme aus der Bakteriengattung der Chlamydien, wird in naher Zukunft der systematische Ausbau der Sammlung im weiten Feld der Krankheitserreger begonnen. Chlamydien-Infektionen sind die häufigste Ursache für vermeidbare Erblindungen in Entwicklungsländern und können außerdem zur Unfruchtbarkeit und Frühgeburten führen. Neben den bereits vorhandenen bedeutenden Erregern wie zum Beispiel Borrelien (Borreliose), Neisserien (Hirnhautentzündung), Stämmen der Gattung Helicobacter (Magengeschwüre) oder auch Staphylokokken (Antibiotikaresistenzen), möchte Gronow außerdem wichtige Vertreter der Gattung Mycoplasma für die Kunden der DSMZ verfügbar machen. Infektionen mit diesen Erregern können zu schweren
    Atemwegserkrankungen und diversen Geschlechtskrankheiten führen. "Mit dem neuen Fokus im Bereich der humanpathogenen Mikroorganismen folgen wir den Wünschen vieler Forscher im In- und Ausland. Mit Frau Dr. Gronow haben wir eine herausragende Wissenschaftlerin für die Leitung dieses Bereichs gewinnen können", sagt der Geschäftsführer Prof. Dr. Erko Stackebrandt.

    Sonderforschungsbereich im Gepäck

    Die Biochemikerin hat sich 2006 an der Universität zu Lübeck habilitiert. Sie ist darüber hinaus Projektleiterin im Sonderforschungsbereich 470 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der sich mit Glycostrukturen in biologischen Systemen auseinandersetzt. "Ich freue mich, meine Forschung an der DSMZ weiter vertiefen zu können. Im Bereich Taxonomie und Systematik werde ich viel von meinen neuen Kollegen lernen. Die unmittelbare Nähe zum Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung bietet darüber hinaus interessante Perspektiven", bemerkt Gronow, die seit mehreren Jahren die Biosynthese der Zellwand bei Gram-negativen Bakterien erforscht. Dr. Sabine Gronow hat in Tübingen und Bayreuth studiert und am Forschungszentrum Borstel promoviert. Sie war zwei Jahre als Post-Doktorandin an der Universität Rochester / New York tätig. Mit ihrem Wechsel vom Forschungszentrum Borstel, dem Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, zur DSMZ, bleibt Dr. Sabine Gronow der Leibniz-Gemeinschaft erhalten, zu der beide Institutionen gehören.

    Hinweise für die Medien

    Bildmaterial

    Die Pressestelle der DSMZ stellt Ihnen gerne Bildmaterial zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die im Briefkopf aufgeführten Ansprechpartner.

    Über die DSMZ

    Bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH bestellen Wissenschaftler aus der ganzen Welt Bakterien, Pflanzenviren und Zellen für ihre Forschung. Die DSMZ ist mit einem Sammlungsumfang von über 26.000 verschiedenen Kulturen und einer jährlichen Verkaufszahl von über 30.000 Ressourcen das weltweit größte zertifizierte Zentrum seiner Art. Alleine über 12.000 verschiedene Bakterientypen sind im Angebot. Darunter befinden sich neben exotischen Vertretern aus der Tiefsee oder arktischen Eishöhlen auch Krankheitserreger wie Salmonellen oder Legionellen. Besonders gefragt sind auch die menschlichen und tierischen Zelllinien, die zum Beispiel Krebsforschern als wichtige Grundlage für ihre Experimente dienen. Pflanzenviren gehören ebenso wie pflanzliche Zellkulturen zum diversen Spektrum der Sammlung. Ein zusätzlicher Service der DSMZ unterstützt Mikrobiologen bei der Identifizierung von Bakterien und Pilzen. Als Patenthinterlegungsstelle bietet die DSMZ die bundesweit einzigartige Möglichkeit, biologisches Material nach den Anforderungen des Budapester Vertrags aufzunehmen. Die DSMZ ist nach DIN EN ISO 9001-2000 zertifiziert.

    Über die Leibniz-Gemeinschaft

    Die DSMZ ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft. Ihre Forschungs- und Dienstleistungsaufgaben sind von überregionaler Bedeutung, gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Die Leibniz-Gemeinschaft ist eine der vier großen Wissenschaftsorganisationen Deutschlands.


    Weitere Informationen:

    http://www.dsmz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).