Portraitkonzert des "composer in residence" 1999/2000
Seit langen Jahren pflegt die Universität Witten/Herdecke den Brauch, einen modernen Künstler oder Komponisten mit einem Stipendium für ein Semester nach Witten zu holden. Damit soll den Studierenden und Mitarbeitern der Universität, aber auch den Wittener Bürgerinnen und Bürgern ein Einblick in moderne Kunst möglich werden. In diesem Semester nun ist der chinesische Komponist Qu Xioa-song (sprich: Kuh Schiao-ßong) der "composer in residence". Herr Qu verbindet in seiner Arbeit die asiatische Tradition mit der europäischen Avantgarde und darf als ein Meister der un-erhörten, unhörbaren Klänge gelten. Im Rahmen der Konzertreihe "Musik auf dem Campus" werden
am
Donnerstag, 13. Januar 2000, 20.00 Uhr
Grosser Hörsaal der Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausenstr. 50
erneut seine Werke erklingen. Im Gegensatz zum begeistert aufgenommenen Konzert für Violoncello und Orchester, das im November des vergangenen Jahres aufgeführt wurde, steht das Konzert am kommenden Donnerstag im Zeichen der Kammermusik. Chen Qui-Lian (Gesang), Baudoin Giaux (Flöte), Jaen-Michel Charlier (Klarinette), Catherine Spileers (Klavier), das Quator Danel sowie das Schlagzeugensemble Markus Hauke werden eine Auswahl des kammermusikalischen Werkes zu Gehör bringen.
Weitere Informationen bei Ingrid Allwardt, 02302/926-820
Zu QU XIOA-SONG:
1952 in Südwestchina geboren war der heute in New York lebende Komponist im Anschluss an die schulische Laufbahn gezwungen, seinen musikalischen Werdegang auf Umwegen zu gestalten. Infolge der Kulturrevolution und der mit ihr verbundenen Reglementierung westlicher zeitgenössischer Musik, arbeitete Qu Xioa-song zunächst für einige Jahre als Bauer. Nebenher erlernte er jedoch autodidaktisch das Violinenspiel und erhielt eine Stelle als Geiger im Orchester der Peking-Oper. Erste Kontakte zu westlicher zeitgenössischer Musik bekam Qu Xioa-song durch den britischen Komponisten Alexander Goehr, bei dem er Unterricht erhielt. Ausgelöst durch den Aufenthalt dieses Komponisten bildete sich rasch eine Gruppe junger chinesischer Komponisten, die versuchten, Anschluss an die zeitgenössische Musik des Westens zu finden, und so wurde auch Qu Xioa-song 1989 zu einem Studienaufenthalt in die USA eingeladen. Seither scheint die Karriere des Chinesen kaum mehr zu stoppen zu sein, denn seit den 90er Jahren werden seine Werke mit grossem Erfolg überall in Europa, Amerika, Japan und China immer wieder aufgeführt. Seine Oper Oedipus feierte 1993 einen beispiellosen Erfolg in Stockholm und wurde 20 Mal vor ausverkauftem Haus gespielt. Auftragskompositionen und zahlreiche Konzerte dokumentieren Anerkennung und Wertschätzung Qu Xioa-songs. Als "composer in residence" lehrt er derzeit an der Universität Witten/Herdecke.
Dagong News, Hong Kong schreibt: "Qu Xioa-songs Musik bringt die chinesische Musikgeschichte in eine neue Ära, die gleichzeitig traditionsgebunden und modern ist. Seine Musik klingt sachlich, aber ist gleichzeitig emotional und bringt implizit die Vitalität einer Volkskunst authentisch zum Ausdruck...es ist kein Zweifel, dass er zu einer der führenden Figuren des chinesischen Musiklebens gehören wird."
Zum QUATOR DANEL
Das Quator Danel wurde 1991 gegründet. Es studierte beim Amadeus Quartett, Walter Lewin und Pierre Penassou. Mit dem Borodin-Qurtett erarbeitete es die Quartette von Dimitrij Schostakowitsch und gewann bereits 1993 den ersten Preis beim "Internationalen Quartettwettbewerb Dimitrij Schostakowitsch", den 3. Preis im "London International Stringquartet Competition" 1994 sowie 1995 den 2. Preis in Verbindung mit dem Spezialpreis der internationalen Pressejury im "Concours International de Quators à Cordes" Evian. Auf diese Weise hat sich das Quator Danel in nur wenigen Jahren einen Namen in der internationale Musikszene verschafft, den zahlreiche Rundfunkaufnahmen, Konzerte sowie diverse CD-Produktionen mit sowohl klassischer als auch zeitgenössischer Musik dokumentieren. Seit dem Sommer 1999 ist das Quator Danel "ensemble in residence" an der Universität Witten/Herdecke.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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