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26.07.2006 12:06

Europäische Tagung zur Thermochronologie in Bremen

Eberhard Scholz Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Thermochronologie - ein unbekannter Begriff, der allerdings an Temperaturen denken lässt. Tatsächlich sind die Thermochronologie-Forscher Temperaturabkühlungen von Gesteinen auf der Spur, allerdings in großem Stil. Denn die Geologen wollen mit thermochronologischen Methoden mehr über tektonische Großereignisse wie die Auffaltung der Alpen oder das Auseinanderbrechen des Urkontinents Gondwana herausfinden. Ende des Monats wird Bremen zum Mekka der europäischen Thermochronologen. Vom 30. Juli - 4. August treffen sich die führenden europäischen Wissenschaftler dieser geowissenschaftlichen Disziplin zur "European Conference on Thermochronology 2006" in Bremen. Das Fachgebiet Geologie der Polargebiete im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen organisiert die Tagung, die alle vier Jahre stattfindet. Mehr als 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 18 Ländern nehmen teil. Sie präsentieren den neuesten Stand der Datierung von Gesteinen, Mineralen und Gläsern. Außerdem werden die Verbesserungen an existierenden thermochronologischen Methoden vorgestellt und die Anwendung in der geologischen Praxis demonstriert.

    Thermochronologische Methoden dienen der Datierung von Abkühlungsprozessen im Niedrigtemperaturbereich. Abkühlung unter Temperaturen von ca. 100°C wird in der Regel nicht durch das Eindringen von Magma in die Erdkruste hervorgerufen, sondern meist durch die Freilegung der Erdoberfläche, also durch Erosion. Erosion ist jedoch stets mit tektonischen Aktivitäten und Hebungsprozessen verbunden, so dass thermochronologische Methoden exzellente Hilfsmittel zur Analyse langfristiger Landschaftsentwicklungen sind. So beschäftigen sich die Beiträge der European Conference on Thermochronology beispielsweise mit der Heraushebung von Faltengebirgen wie der Alpen, der Anden oder des Himalaja, mit dem Auseinanderbrechen Gondwanas und der anschließenden Bildung von Kontinentalrändern oder mit Transport und Ablagerung von Sedimenten in großen Becken. Die Beiträge der Bremer Geologen reichen von der nahe liegenden Landschaftsgeschichte Ostdeutschlands bis zur Entwicklung passiver Kontinentalränder vor dem südöstlichen Afrika (Mocambique, Madagaskar) und der Antarktis.

    Weitere Informationen:

    PD Dr. Frank Lisker
    FB 5 - Geowissenschaften
    Tel.: 0421 218 3995
    Email flisker @uni-bremen.de
    Universität Bremen
    PF 330440
    28334 Bremen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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