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27.07.2006 12:27

Mit High-Tech-Ausrüstung zum Erfolg

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Forschungsmittel der Dietmar Hopp Stiftung für Leukämieprojekt der Medizinischen Klinik V

    Auf der Suche nach neuen Therapie-Strategien gegen die akute myeloische Leukämie (AML) erhält Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht, Oberarzt in der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Anthony Ho) der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, Unterstützung von der Dietmar Hopp Stiftung in St. Leon-Rot: Mit einer Summe von fast 22.000 Euro ermöglicht die Stiftung die Anschaffung eines hoch präzisen Messgeräts, mit dem sich selbst sehr geringe Mengen an Patientenproben schnell und zuverlässig analysieren lassen. Die Forscher hoffen, mit dieser Leukämiestudie Gene und Proteine identifizieren und charakterisieren zu können, die sich als Angriffspunkte für neue Behandlungsverfahren eignen.

    Die akute myeloische Leukämie, die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen, beruht in rund 20 Prozent aller Fälle auf einem Austausch von Erbgutabschnitten der Gene AML1 und ETO zwischen den Chromosomen 8 und 21. Dabei entsteht ein "Fusionsgen" das die Bauanleitung für das "Fusionsprotein" AML1/ETO liefert. Fatalerweise hat dieses Genprodukt genau die entgegen gesetzte Wirkung wie AML1. Das Protein AML1 bindet normalerweise an eine bestimmte Erkennungsregion im Erbgut und sorgt damit für die geregelte Aktivierung oder Hemmung von zahlreichen Genen, die an der Blutbildung beteiligt sind. Bei der akuten myeloischen Leukämie konkurriert das abnormale Fusionsprotein um die Bindung an diesen zentralen Schalter. In der Folge kommt es zur Störung der Wachstumskontrolle und Ausreifung von Blutzellen.

    Die Suche nach dem "wunden Punkt"

    Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht geht deshalb der Frage nach, ob es Moleküle gibt, die entweder an das Gen von AML1/ETO oder an das Fusionsprotein selbst binden und dadurch dessen Funktion aufheben. Zu diesem Zweck will der Mediziner zunächst untersuchen, welche der für die Blutbildung relevanten Gene durch das Fusionsprotein AML1/ETO aktiviert oder blockiert werden. Anschließend geht es darum, den "wunden Punkt" von AML1/ETO auszumachen, also genau die Bereiche, die für die Bindung an die Erkennungsregion verantwortlich sind. Dazu testet er, welche Teilstücke des Fusionsproteins in der Lage sind, den Schalter für die Gene der Blutzellbildung umzulegen.

    Steht der "wunde Punkt" erst mal fest, sind die Voraussetzungen gegeben, um ein Protein zu finden, das das abnormale Fusionsprotein AML1/ETO an dieser Stelle blockiert und damit außer Gefecht setzt. Ein solches Protein könnte schließlich als Wirkstoff in der Therapie der akuten myeloischen Leukämie zum Einsatz kommen. Allerdings muss sich dieser Wirkstoffkandidat erst einer Bewährungsprobe in zahlreichen Tests unterziehen, bevor er für die klinische Anwendung zugelassen wird.

    Für die verschiedenen Untersuchungen verwendet Ulrich Mahlknecht Blutproben von Leukämiepatienten. Da dieses Material nur in begrenztem Umfang zur Verfügung steht, ist die methodische Vorgehensweise von großer Bedeutung für den Erfolg der Leukämiestudie. Das von der Dietmar Hopp Stiftung gesponserte Spektralphotometer ist deshalb ein entscheidender Beitrag, um Konzentrationsmessungen von Nukleinsäuren wie DNS und RNS sowie von Proteinen im Nanobereich (ein Millionstel Gramm) effizient und mit sehr großer Genauigkeit vorzunehmen; Fehlerquellen und der Verlust von Probenmaterial sind mit diesem Analysegerät weitgehend ausgeschlossen.

    Ansprechpartner:

    PD Dr. med. Ulrich Mahlknecht
    Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
    Medizinische Klinik und Poliklinik V
    Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie
    Im Neuenheimer Feld 410
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 313 34
    Fax: 06221 / 56 49 20
    E-Mail: Ulrich.Mahlknecht@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht, Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg.
    Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht, Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie am Univer ...
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Privatdozent Dr. Ulrich Mahlknecht, Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg.


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