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30.07.2006 14:23

Internationaler Sommerkurs der Universität Augsburg: Viel mehr als nur Deutschunterricht für 60 Studierende aus aller Welt

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Mit Projektarbeit zur Mozart-, Brecht- und Friedensstadt neue Freunde für Augsburg gewinnen, ein tieferes Verständnis für das Leben in Deutschland schaffen und beispielhaft den interkulturellen Dialog pflegen
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    Mit bis zu 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern - alles Studentinnen und Studenten ausländischer Universitäten mit bereits guten Deutschkenntnissen - beginnt am 31. August an der Universität Augsburg wieder der traditionelle Internationale Sommerkurs des Sprachenzentrums. Völlig neu ist das Konzept, das dem dreiwöchigen Kurs diesmal zugrundeliegt: "Wir werden Sprache nicht einfach nur im Klassenzimmerdidaktisch aufbereiten, vielmehr werden die Studentinnen und Studenten ihr Deutsch vor allem in der Realität anwenden", so Dr. Henry K. Ostberg, Leiter der Abteilung Audiovisuelle Medien , der im Sprachenzentrum für den diesjährigen Sommerkurs und sein Konzept verantwortlich zeichnet. Gemeinsam mit dem Leiter des Augsburger Sprachenzentrums, Prof. Dr. Dieter Götz, und seinem Mitorganisator Dr. Hansjörg Bisle-Müller vom Sprachforum begreift Ostberg den Sommerkurs als ein ehrgeiziges Projekt, das weit mehr sein will, als nur hochqualifizierter Sprachunterricht für im Deutschen bereits versierte junge Ausländerinnen und Ausländer: "Wir wollen neue Freunde für Augsburg gewinnen, tieferes Verständnis für das Leben in Deutschland schaffen und demonstrieren, wie man den interkulturellen Dialog über Grenzen hinweg nachhaltig praktizieren und pflegen kann."

    "Unser Konzept eines modernen Deutschunterrichts für Fortgeschrittene", erläutert Ostberg weiter, "ermöglicht echte natürliche Kommunikation in der Zielsprache Deutsch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkunden am Beispiel der Stadt Augsburg in Projekten das gesellschaftliche Leben in Deutschland. Dabei sollen sie Gesprächspartner besuchen, die auf kultureller, sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene wichtige Aufgaben in Augsburg wahrnehmen und unseren ausländischen Sommerkursstudentinnen und -studenten bei der Erfüllung ihrer Projektaufträge mit Informationen helfen werden."

    INTENSIVE SPRACHARBEIT UND PROJEKTVORBEREITUNG IN DER ERSTEN KURSWOCHE

    In der ersten Kurswoche werden die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer ganztägig sprachlich gezielt auf die Projektaufträge vorbereitet. Diese Intensivarbeit sei auch für die Dozentinnen und Dozenten eine große Herausforderung; sie verlange nach einer optimal auf den Sprachstand der Lernerinnen und Lerner abgestimmten Unterrichtskonzeption. Das Sprachenzentrum der Universität Augsburg sei hier gut gewappnet. "Hier", so Ostberg, steht das neueste einschlägige Forschungswissen und die Lehrerfahrung aus vielen Fremdsprachenabteilungen zur Verfügung."

    Am ersten Unterrichtstag (1. August) lernen die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer bei Stadtrundgängen Augsburg kennen, am Abend werden sie im Rathaus begrüßt. Von Mittwoch (2. August) bis Freitag (5.August) gibt es neben dem intensiven Sprachunterricht auch landeskundliche Informationen, die den Sommerkurs-Studentinnen und -Studenten bei der Planung ihrer Freizeitaktivitäten hilfreich sind.

    ERKUNDUNG DER MOZART-, BRECHT- UND FRIEDENSSTADT MIT AUGSBURGER GESPRÄCHSPARTNERN

    In der zweiten Woche findet die Projektarbeit statt. Fünfköpfige Gruppen werden jeweils drei Aufgaben bzw. Themen gestellt bekommen und zu deren Bearbeitung Interviews und Gespräche mit einzelnen Persönlichkeiten und Gruppen in der Stadt führen. Die Kontakte sind vom Organisationsteam des Sommerkurses vorbereitet. Die rund einstündigen Gespräche sollen den Studentinnen und Studenten helfen, wichtige Informationen für ihre Projektaufträge zu bekommen.

    Die Projektthemen beziehen sich auf die Mozartstadt, die Brechtstadt sowie die Friedens- und die Umweltstadt Augsburg: Im Einzelnen geht es z. B. um Leopold Mozart und die Musikpädagogik, um die Stadt Augsburg und das Leben und Wirken von Wolfgang Amadeus Mozart, um die Vermarktung Mozarts und die ökonomische Bedeutung des Mozartjahrs oder - am Beispiel Augsburgs - um das Musik- bzw. um Literaturleben in einer mittleren Großstadt. Der junge Brecht in Augsburg, Augsburg im Werk Bert Brechts sowie das heurige Brecht-Festjahr und das Verhältnis der Stadt zu ihrem (anfangs ungeliebten) Sohn sind die Einzelthemen des Brecht-Projekts. Die Friedensstadt wird unter den Aspekten multikulturelles Leben, religiöse Toleranz und Friedensaktivitäten in Augsburg thematisiert werden. Ein weiterer Themenkomplex sind Umweltschutz und Umweltforschung in Augsburg.

    KÜNFTIGE "BOTSCHAFTER FÜR AUGSBURG"

    Bei den Interviews werden zum einen die Augsburger Gesprächspartner die Möglichkeit haben, jungen angehenden Akademikern - vor allem aus Augsburger Partneruniversitäten - ihre Tätigkeit und ihre Institution darzustellen und von den ausländischen Studentinnen und Studenten Feedback dazu aus einer Fremdperspektive zu erhalten. "Diese Kontakte bieten aber auch die Gelegenheit, ausländische 'Botschafter für Augsburg' zu gewinnen, die später einmal zu den Eliten ihrer Heimatländer gehören", meint Ostberg. "Und vielleicht ergeben sich aus den Kontakten auch Perspektiven für ein späteres berufliches Wirken in Augsburg." Selbstverständlich wird der Kurs am 8. August auch am "Hohen Friedensfest" der Stadt teilnehmen.

    KOMPETENZFORTSCHRITTE DURCH KONZENTRATION AUF INHALT UND SPRACHLICHEN AUSDRUCK

    In der letzten Kurswoche werden mit Unterstützung der Dozenten und Tutoren die Ergebnisse der Interviews für eine öffentliche Präsentation am Ende des Kurses ausgearbeitet, wobei die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer selbstverständlich Zugang zur Universitätsbibliothek sowie zum PC-Pool und zum Medienraum des Sprachenzentrums haben. Die sprachliche Verarbeitung der Erkundungen sprengt hier ebenfalls den Rahmen eines üblichen Sprachunterrichts: Sie richtet sich auch an ein "echtes" Publikum außerhalb des Sommerkurses. Die Dozenten sorgen dafür, dass "Aufmerksamkeit auf Sprache" dabei nicht in den Hintergrund tritt, sondern neben der Konzentration auf den Inhalt dominierende Richtschnur bleibt. Ostberg ist überzeugt: "Dieses Konzept, also die Konzentration auf den Inhalt bei gleichzeitigem Bemühen um einen möglichst guten Ausdruck, ermöglicht den Lernerinnen und Lernern bei der Vorbereitung und Nachbereitung der Erkundungsgespräche wesentliche Kompetenzfortschritte."

    PRÄSENTATION VOR "ECHTEM" PUBLIKUM

    Die zwölf Gruppen werden am Ende des Kurses ihre Ergebnisse im Plenum aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Dozentinnen und Dozenten präsentieren, zu auch die verschiedenen Interviewpartner aus der Stadt und die Medien eingeladen sind. Die Präsentationen soll darüber hinaus im Internet veröffentlicht werden. Ein Video-Film wird den gesamten Sommerkurs dokumentieren.

    "BEGEGNUNGSSTÄTTE" AUGSBURG

    Über die drei Kurswochen hinaus sollen die Kontakte erhalten bleiben und gepflegt werden, die in dieser Zeit zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einerseits und ihren Dozentinnen und Dozenten sowie den Gesprächspartnerinnen und -partnern an der Universität und in der Stadt entstanden sind. "So wird der Internationale Sommerkurs der Universität Augsburg zu dem, was er aus unserer Sicht sein soll: eine Begegnungsstätte von Studentinnen und Studenten aus der ganzen Welt mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Augsburg."
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    Sommerkurshomepage: http://www.sz.uni-augsburg.de/daf/sommerkurs.htm
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    KONTAKT UND WEITER INFORMATIONEN:
    Dr. Henry K. Ostberg
    Sprachenzentrum der Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon 0821/598-5228 oder-5208 (Sommerkurs-Sekretariat)
    henryk.ostberg@sz.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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