"Für seine Verdienste um die Verbesserung der Rechnungslegung, besonders der Konzernrechnungslegung und die Kommentierung des Bilanzrechtes " erhielt am Dienstag, 11. Januar 2000, Professor Dr. Karlheinz Küting, Saarbrücken, den Dr. Kausch-Preis 1999 an der Universität St. Gallen.
Zweck des mit 75'000 Franken dotierten Preises ist die Förderung der Forschung und Praxis auf dem Gebiet des finanziellen und betrieblichen Rechnungswesens der Unternehmungen. "Karlheinz Küting hat sich grosse Verdienste um die sachgemässe Einführung der Bilanzreform in Deutschland und Umsetzung der EU-Richtlinien erworben ", erklärte Professor Dr. Carl Helbling, Präsident der Jury und des Kuratoriums, in seiner Laudatio.
Standardwerke verfasst
Karlheinz Küting, 1944 geboren, absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann, bevor er die Höhere Wirtschaftsfachschule in Dortmund und anschliessend das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Bochum 1970 mit dem Titel eines Diplom-Ökonomen abschloss. 1973 promovierte er zum Dr.rer.oec. an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1973 bis 1981 war er wissenschaftlicher Assistent in Duisburg, wo er sich 1979 habilitierte. 1981 übernahm er eine Professur in Kaiserslautern, und 1983 wurde er zum Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsprüfung, an der Universität des Saarlandes, ernannt. Seit 1992 leitet er das Institut für Wirtschaftsprüfung an derselben Universität.
Karlheinz Kütings wissenschaftliches Werk umfasst gegen 400 Publikationen, davon 33 selbständige Titel, in denen er sich insbesondere mit folgenden Themen befasst: Konzernrechnungslegung, Einzelabschluss, Bilanz- und Erfolgsanalyse, Internationale Rechnungslegung, Bilanzreform und Bilanzpolitik. Hervorzuheben sind insbesondere die umfangreichen Werke "Handbuch der Rechnungslegung" und das "Handbuch der Konzernrechnungslegung" (beide gemeinsam mit Claus-Peter Weber), die in kurzer Zeit zu Standardwerken in Deutschland geworden sind.
Perspektiven der Rechnungslegung
In seiner Festrede sprach Professor Küting zum Thema "Perspektiven der externen Rechnungslegung - auf dem Wege zu einem umfassenden Business-Reporting" und vertrat die Ansicht, dass sich bis zum Jahr 2010 - neben weiteren Einzelprognosen (etwa jener, dass die finanzielle Berichterstattung zu Lasten einer nichtfinanziellen Berichterstattung an Bedeutung verlieren wird) folgende Haupttrends im Rechnungswesen zeigen werden:
1. Der Bedeutungsverlust nationaler Normengeber zur Rechnungslegung wird sich fortsetzen.
2. Die international anerkannten Normensysteme zur Rechnungslegung werden mittelfristig das Erscheinungsbild der externen Rechnungslegung prägen. Einzelabschluss und Steuerbilanz werden vom Gesetzgeber nicht dauerhaft immunisiert werden können.
3. Die externe Rechnungslegung wird zukünftig verstärkt auch im Internet bzw. in digitalisierter Form stattfinden.
4. Das externe Rechnungswesen wird vollständig in ein umfassendes Management-Informations-System integriert sein und hierin eine bedeutende Rolle insbesondere auch für interne Zwecke einnehmen.
5. Die Erkenntnis, dass den Möglichkeiten zu einer Konvergenz von internem und externem Rechnungswesen enge Grenzen gesetzt sind, wird Bestand haben.
6. Der "Konzerngedanke" und der Konzernabschluss haben bereits in den vergangenen Jahren den Einzelabschluss in den Hintergrund gedrängt. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und vielleicht auch die Besteuerung erfassen.
7. Es wird zu einer Annäherung des Rechnungswesens von öffentlichen und privaten Unternehmen kommen.
St. Gallen, 11. Januar 2000 Roger Tinner
Die Manuskripte der Ansprache des Jurypräsidenten und des Festvortrags können bezogen werden über Telefon ++41/71/ 224 22 25 oder Telefax ++41/71 / 224 28 15.
Prof. Dr. Karlheinz Küting
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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