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01.08.2006 13:40

Umweltforschungszentrum etabliert sich als Knotenpunkt für die deutsche Waldforschung

Doris Böhme Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ

    Leipzig. Am Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) etabliert sich ab sofort eine zentrale Schnittstelle der deutschen Wald- und Holzforschung. Innerhalb des Förderschwerpunktes "Nachhaltige Waldwirtschaft", den das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zeitraum 2005 bis 2009 mit insgesamt 24 Millionen Euro finanziert, übernimmt das UFZ die wissenschaftliche Koordinierung. Insgesamt 24 Forschungsverbünde, an denen weit über 300 Wissenschaftler beteiligt sind, gehören zu dem Großprojekt. Aufgabe des Koordinierungsbüro am UFZ ist es, auf nationaler und europäischer Ebene ein Netzwerk für Wissenschaft und Praxis zu schaffen. Gründe, das Koordinierungsbüro nach Leipzig zu vergeben, liegen in den Erfahrungen die das UFZ als Mitglied Helmholtz-Gemeinschaft in der Leitung wissenschaftlicher Großprojekte aufweisen kann. Zudem wurde mit der Veröffentlichung des Buches "Ökologischer Waldumbau in Deutschland" bereits der vorhergehende Förderschwerpunkt des BMBF "Zukunftsorientierte Waldwirtschaft" erfolgreich abgeschlossen.

    Neu im Förderschwerpunkt "Nachhaltige Waldwirtschaft" ist der starke Praxisbezug. Von Anfang an stehen die Wissenschaftler mit den künftigen Nutzern ihrer Ergebnisse in Kontakt. Dabei ist die Palette der Praxisprodukte äußerst vielfältig: Sie reicht von Empfehlungen für den Anbau von Energiewäldern und die Modifizierung von Buchenholz über die Präzisierung der Erfassung von Beständen und Marktanalysen für den Rohstoff Holz bis hin zu einem Testkit für das Auffinden historischer Fahrspuren im Wald, E-Learning-Modulen und die Visualisierung von Landschaften, um Forstentscheidungen zu erleichtern. Erstmals sind auch Sozialwissenschaftler in den Großforschungsverbund integriert, die sich beispielsweise mit Themen wie Wissenstransfer, Waldpädagogik und Social Marketing beschäftigen.
    Der Förderschwerpunkt widmet sich bis 2009 vor allem drei Feldern: Wie kann die Wertschöpfungskette Forst-Holz sowohl gewinnorientiert als auch ökologisch verträglich und sozial gerecht optimiert werden? Wie können Waldlandschaften so genutzt werden, dass die Lebensqualität der Menschen verbessert wird und gleichzeitig die Ressourcen langfristig gewährleistet sind? Wie sieht der Wald der Zukunft aus?
    Welche wirtschaftliche Dimension allein die Optimierung von Wertschöpfungsketten erreichen kann, zeigt das Beispiel des Seehafens Wismar. Die Ostseestadt hat sich in den letzten Jahren zu einem Spitzenstandort der Holzindustrie entwickelt. Nach Angaben der Landesregierung sind bisher 750 Millionen Euro in die Branche investiert und so 1500 Arbeitsplätze geschaffen worden. Insgesamt arbeiten in Deutschland über etwa 1,3 Millionen Beschäftigte in der Forst- und Holzindustrie.
    Doch der Wald ist wesentlich mehr als nur eine Rohstoffquelle für Holz. "Die Leistungen des Waldes für die Umwelt und für die Gesellschaft sind vielfältig und von erheblichem Wert. Wälder prägen in weiten Teilen das Landschaftsbild europäischer Kulturlandschaften, sie schaffen Arbeitsplätze und sind von grundlegender Bedeutung für die Stabilität der Ökosysteme", betont Dr. Renate Loskill im Handlungskonzept des Bundesministerium für Bildung und Forschung, das dem Förderschwerpunkt zugrunde liegt. Deutschlands Wälder können nicht nur nachhaltig gewachsene Rohstoffe produzieren, sondern ebenso einen entscheidenden Beitrag zum Schutz so sensibler Ressourcen wie Biodiversität oder Wasser leisten - ganz abgesehen von der Klimafunktion als Kohlenstoffsenke.
    Ein weiteres Ziel der aktuellen Förderung durch den Bund ist es, die deutsche Wald- und Holzforschung international zu verknüpfen. Und im Inland sollen die Forscher sich stärker gegenüber der Praxis öffnen. "Es geht um den Versuch zu zeigen, dass es möglich ist, exzellente und doch handlungsorientierte Forschung zu betreiben und gleichzeitig einen Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der deutschen Waldforschung und Waldwirtschaft unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu leisten", beschreibt Prof. Peter Fritz als Leiter des Koordinierungsbüros das Ziel.

    http://www.ufz.de/index.php?de=640

    Weitere Informationen über:

    Daniela Weber
    Koordinierungsbüro Nachhaltige Waldwirtschaft
    Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ)
    Telefon: 0341-235-3294
    e-mail: daniela.weber@ufz.de

    oder über:

    Doris Böhme / Tilo Arnhold
    UFZ, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Telefon: 0341-235-2278
    e-mail: presse@ufz.de

    Das UFZ Leipzig-Halle ist das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
    Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2.2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die insgesamt 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.


    Weitere Informationen:

    http://www.fz-juelich.de/ptj/index.php?index=2381 - Verbundprojekte im BMBF-Förderschwerpunkt "Nachhaltige Waldwirtschaft"
    http://www.ufz.de/index.php?de=6651 - UFZ-Pressemitteilung "Großforschungsprojekt "Zukunftsorientierte Waldwirtschaft" stellt Ergebnisse vor" vom 23.01.2006


    Bilder

    Moderne Maschinen sorgen in der Forstindustrie für ein immer effizientere Ernten des Holzes. Gleichzeitig haben sie aber auch zu einer Standardisierung geführt, die auf Monokulturen spezialisiert ist.
    Moderne Maschinen sorgen in der Forstindustrie für ein immer effizientere Ernten des Holzes. Gleichz ...
    Foto: Hanne Gössl, Donaueschingen
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    Der Wald hat neben der ökonomischen auch eine wichtige ökologische Bedeutung - u.a. als Wasserspeicher.
    Der Wald hat neben der ökonomischen auch eine wichtige ökologische Bedeutung - u.a. als Wasserspeich ...
    Foto: Hanne Gössl, Donaueschingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Moderne Maschinen sorgen in der Forstindustrie für ein immer effizientere Ernten des Holzes. Gleichzeitig haben sie aber auch zu einer Standardisierung geführt, die auf Monokulturen spezialisiert ist.


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    Der Wald hat neben der ökonomischen auch eine wichtige ökologische Bedeutung - u.a. als Wasserspeicher.


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