Um die Rolle der Frauen zu "normalisieren", veranstalten die Evangelisch-Theologische und die Katholisch-Theologische Fakultät der RUB von 17. bis 21. Januar 2000 gemeinsam eine Feministische Woche: Alle Themen der Vorlesungen dieses Wintersemesters sollen aus der weiblichen Perspektive beleuchtet werden.
Bochum, 12.01.2000
Nr. 14
Gegen den Sonderstatus der Frauen in der Wissenschaft
Feministisch-Theologische Woche an der RUB
Alle Semesterthemen in neuem Licht
Dass Frauen und Männer gleich sind und auch gleich behandelt werden sollten, ist eigentlich bekannt - aber in einigen Bereichen halten sich hartnäckig alte Gewohnheiten, oft auch in der Wissenschaft. Um die Rolle der Frauen hier zu "normalisieren", veranstalten die Evangelisch-Theologische und die Katholisch-Theologische Fakultät der RUB von 17. bis 21. Januar 2000 gemeinsam eine Feministische Woche: Alle Themen der Vorlesungen dieses Wintersemesters sollen aus der weiblichen Perspektive beleuchtet werden. Zum ersten Mal beteiligen sich an der Aktion auch die Lehrenden der beiden Fächer. Die Öffentlichkeit ist herzlich willkommen.
Frauen sind keine Randfiguren
Die Bedeutung und die Leistungen von Frauen für die Theologie sind nicht zu unterschätzen: Die feministisch-theologische Literatur ist mittlerweile z. B. sehr umfangreich. Einzig die angemessene Anerkennung dieses Einflusses innerhalb der Wissenschaft fehlt noch. Diesem Missstand will die feministische Woche entgegenwirken: Die Dozenten wollen feministische Texte besser berücksichtigen und die Unverzichtbarkeit einer weiblichen Perspektive für den Zugang zu theologischen Themen unterstreichen. Die Theologische Frauenforschung soll nicht mehr als eine "Wissenschaft für Frauen" verstanden werden, sondern ganz selbstverständlich in den allgemeinen Lehrbetrieb integriert sein.
Weiblichkeit und Religion von der Antike bis heute
Während der Feministischen Woche gehen die Lehrenden ihr jeweiliges Semes-ter-thema daher von einer neuen Warte aus an. Frauenspezifische Fragen und Wahrnehmungseinstellungen sollen neue Erkenntnisse fördern, die Beziehung der Themen zur Lebenswirklichkeit stehen im Mittelpunkt. Die Bandbreite der Theologischen Forschung ist breit: Angefangen bei den "Frauen im alten Ägypten" bis zu heutigen Menschenrechten als Frauen- oder Männerrechten decken die Vorlesungen alle Zeiten ab. Auch die religiöse Praxis aus weiblicher Sicht soll nicht zu kurz kommen, genderspezifische Gottesbilder werden ebenso behandelt wie die Frage nach der männlichen Fixierung der christlichen Gottesbekenntnis.
Weitere Informationen
Dr. Ulrike Bail, Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22510, Fax: 0234/32-14-483 email: Ulrike.A.Bail@ruhr-uni-bochum.de
Programm
17.1.2000, 8-10 Uhr, H-GA-30, Prof. Dr. Wilhelm Geerlings, Das Frauenpries-tertum der Alten Kirche
17.1.2000, 8-10 Uhr und 18.1.2000, 11-12 Uhr, GA 03/149, Prof. Dr. Hans Kramer, Frauen und christliche Ethik - Fragen und Impulse
17.1.2000, 10-12 Uhr, GA 04/714, Prof.'in Dr. Irmgard Pahl, Heilige Frauen im Kirchenjahr
17.1.2000, 12-13 Uhr, GA 03/142, Prof. Dr. Winfried Thiel, Die Rolle von Frauen im Buch "Proto-Jesaja"
17.1.2000, 14-16 Uhr, GA 03/142, Doz. Dr. Werner Zager, Die Irrelevanz der Ge-schlechtszugehörigkeit für das Sein im Christus (Gal 3,26-29)
18.1.2000, 8.30-10 Uhr, GA 03/149, Prof. Dr. Joachim Wiemeyer, Menschenrechte: Frauenrechte oder Männerrechte?
18.1.2000, 10-12 Uhr, GA 03/49, Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Der Abschied von der Diakonisse - Über den Gestalt- und Strukturwandel sozialer Arbeit in der Kirche
18.1.2000, 10-11 Uhr, GA 03/149, Prof. Dr. Wendelin Knoch, Gott, Vater - Sohn - Hl. Geist. Ist das christliche Gottesbekenntnis, "männlich" fixiert?
19.1.2000, 8.30-10 Uhr, GA 03/49, Prof. Dr. Hans-Peter Hasenfratz, Die Frauen im alten Ägypten
19.1.2000, 9-10 Uhr, GA 03/149, Prof. D. Heinrich J.F. Reinhardt, Die Rechtsstellung der Frau im Codex Iuris Canonici von 1983
19.1.2000, 11-12.30 Uhr, H-GA 20, Prof. Dr. Reinhard Göllner, Feministische Religionspädagogik
20.1.2000, 8-10 Uhr, GA 03/149, Prof. Dr. Werner Berg, Frauen im Gottesdienst des Alten Bundes. Ihre Möglichkeiten und Grenzen, oder: ihre begrenzten Möglichkeiten
20.1.2000, 12-13 Uhr, GA 03/149, Prof. Dr. Christoph Strohm, Die Geschichte evang. Theologinnen in Deutschland 1918-1945
20.1.2000, 10.15-11 Uhr, GA 03/142, Prof. Dr. Horst Balz, Christologie und Kreu-zes-theologie des NT - feministisch gesehen
20.1.2000, 14-15 Uhr, GA 03/142, Prof. Dr. Jürgen Ebach, Exodus und die Frauen (Exodus und die Männer)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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