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04.08.2006 14:56

Der wärmste Juli seit 1878 in Stuttgart-Hohenheim - hohe Ozonwerte

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Grafik mit Detailergebnissen unter www.uni-hohenheim.de/presse

    Der Juli 2006 war in Stuttgart-Hohenheim im Vergleich zum langjährigen Mittel 5,1 Grad Celsius zu warm. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Instituts für Physik und Meteorologie durch den Vergleich mit Durchschnittswerten der 30-Jahre-Periode von 1961 bis 1990. Mit einem Mittelwert von 22,9 Grad Celsius war er der wärmste Juli seit Beginn der Messungen im Jahre 1878 und überschritt den bisherigen Rekord-Juli 1983 um ein Grad Celsius.

    Die Anzahl der heißen Tage ( Temp.-Max. größer/gleich 30°C) betrug 13, diesen Rekord muss sich dieser Monat noch mit dem Juli 1983 teilen. Die 29 Sommertage (Temp.-Max. größer/gleich 25°C) stellen jedoch einen neuen Rekord dar. Weit abgeschlagen liegen jetzt auf Platz 2 der Juli 1983 und 1994 mit 24 Sommertagen.

    Die Ozonwerte kletterten an 15 Tagen über die 120 µg/m3-Grenze und verweilten jeweils über 8 Stunden in dem hohen Bereich. Als Grenzwert festgesetzt sind 25 dieser Tage pro Jahr, seit Mai 2006 wurden schon 21 Tage gezählt. An zwei Tagen wurde sogar die 180 µg/m3-Grenze (Informationsschwelle zur Information der Bevölkerung) überschritten. So wurden am 20.07. von 16:30-17:30 Uhr 215 µg/m3 gemessen und am 27.07. von 13:30-14:30 Uhr 212 µg/m3. An solchen Tagen sollten körperliche Anstrengungen im Freien vermieden werden, vor allem Dauersport. Zu beachten ist, dass diese hohen Ozonwerte vor allem nachmittags zwischen 13:30 und 19:30 Uhr auftreten können.

    In Hohenheim zeigt das Kunstwerk "Turm der Winde" vor dem Ökologie-Zentrum, errichtet vom Künstler U. Bernhard, kontinuierlich die Wetterdaten der Hohenheimer Wetter- und Klimastation. Wenn die Ozonwerte im Normalbereich unter 120 µg/m3 verweilen, zeigt das Ozonfenster die Farbe grün an, zwischen 120 µg/m3 orange (siehe Bild) und über 240 µg/m3 (Alarmschwelle) rot.

    Nähert man die Temperaturverteilung des Juli durch eine Gauß'sche Glockenkurve an, so kann man abschätzen, wie viele Jahre man im Mittel warten muss, damit solch ein Ergebnis wie die Temperatur des Juli 2006 auftritt. Es ergibt sich eine Wiederkehrzeit von etwa 700 Jahren. Dieser große Wert demonstriert, dass die Temperatur des Juli 2006 unter dieser Annahme ein sehr unwahrscheinliches Ereignis ist. Berücksichtigt man aber die erwarteten Temperaturänderungen aufgrund des Klimawandels, so passt dieses Ereignis gut in das von den Klimaforschern erwartete Bild der zukünftigen Klimaänderung in Europa.

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Institut für Physik und Meteorologie (IPM) der Universität Hohenheim (UHOH)
    Prof. Dr. Volker Wulfmeyer - Direktor
    Institut für Physik und Meteorologie (IPM)
    Universität Hohenheim - Garbenstr. 30 - D-70599 Stuttgart
    Tel.: 0711/459-2150
    E-Mail: wulfmeye@uni-hohenheim.de

    Dipl.Met. Ingeborg Henning-Müller
    Institut für Physik und Meteorologie (IPM)
    Universität Hohenheim
    Garbenstr. 30
    D-70599 Stuttgart
    Tel.: 0711 459-2797
    E-Mail: henning@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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