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07.08.2006 12:38

Erstmals Erforschung des Immunsystems mit Hilfe der pflanzlichen Immunabwehr

Markus Lesch Unternehmenskommunikation und Marketing
Klinikum der Universität zu Köln

    Die Erforschung der angeborenen Immunsysteme ist angesichts der Komplexität von, und Vielfalt an Erregern zu einer wissenschaftlichen Herausforderung avanciert. Der neue Sonderforschungsbereich "Zell-autonome Immunität" widmet sich einem wichtigen, bisher nur ungenügend bearbeiteten Teilaspekt der angeborenen Immunität. Erstmals wird die pflanzliche Immunabwehr bei der Erforschung des Immunsystems berücksichtigt.

    Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) hat einen Sonderforschungsbereich (SFB) "Zell-autonome Immunität" am Klinikum der Universität zu Köln bewilligt. Sprecher dieses SFB 670 ist Professor Martin Krönke, Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene am Klinikum der Universität zu Köln. Der SFB 670 wird bei einer Laufzeit vom 1. Juli 2006 bis 30. Juni 2010 mit 7,5 Millionen Euro gefördert. Damit werden 35 wissenschaftliche Arbeitsplätze geschaffen.
    Der neue Sonderforschungsbereich beschäftigt sich mit der Abwehr von Krankheitserregern. Das Immunsystem ist die entscheidende Waffe im permanenten Kampf des menschlichen Körpers gegen Infektionserreger (Pathogene.). Die Auseinandersetzung mit den unerwünschten Eindringlingen verläuft in mehreren Stufen: Am Anfang stehen natürliche Barrieren, beispielsweise die Haut, oder bei Pflanzen die Zellwand. Anschließend erfolgen Abwehrreaktionen des so genannten angeborenen Immunsystems. Das wiederum stellt die Weichen für eine koordinierte und gut angepasste Immunantwort mit schützenden Antikörpern und spezifischen T-Lymphozyten.
    Im aktuell bewilligten Sonderforschungsbereich "Zell-autonome Immunität" untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Köln und Bonn und des Kölner Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung spezifische Aspekte der Abwehr von mikrobiellen Krankheitserregern innerhalb der infizierten Zelle selbst - das heißt, noch bevor die Abwehr des Immunsystems greifen kann. "Wir definieren Immunologie einen Schritt früher", erklärt der Sprecher des Sonderforschungsbereiches, Professor Martin Krönke,. "das ist das Neue und das Besondere an unserem Ansatz. Wir sagen, jede einzelne Zelle hat ihre eigene Immunologie."
    Erstmalig wird in diesem interdisziplinären Forschungsverbund auch die Abwehrleistung pflanzlicher Zellen einbezogen. Der Grund: Pflanzen haben kein Immunsystem mit Antikörpern und Immunzellen. Darum muss jede einzelne Pflanzenzelle in der Lage sein, mikrobielle Erreger (Pathogene) zu erkennen und abzuwehren. Ziel der Forschung des SFB 670 ist es, neue Erkenntnisse über Abwehrmechanismen innerhalb der Zelle zu gewinnen und damit neue therapeutischer Ansätze entwickeln zu können.
    Die ausgeprägte Komplexität des Forschungsfeldes stellt eine große Herausforderung für ein integratives Verständnis der molekularen Wechselwirkungen von Komponenten tierischer und pflanzlicher Wirtszellen einerseits und Strukturen intrazellulärer pathogener Erreger andererseits dar. Die Bündelung der in Köln und Bonn angesiedelten Forschergruppen eröffnet eine besondere Chance, in einem sich gegenseitig befruchtenden, interdisziplinären Forschungsverbund neue Erkenntnisse hinsichtlich der Funktionsweise der zell-autonomen Abwehr und deren Auswirkungen auf die Immunabwehr von Infektionserregern zu gewinnen.

    Für Rückfragen:
    Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene
    Michaela Artmann - 0221-478 32004
    michaela.artmann@uni-koeln.de

    Klinikum der Universität zu Köln Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Markus Lesch - Tel.: 0221 - 478 5745, Fax: 0221 - 478 5151
    Sabine Lüdicke - Tel.: 0221 - 478 5548, Fax :0221 - 478 5151
    pressestelle@uk-koeln.de


    Bilder

    Professor Dr. Martin Krönke
    Professor Dr. Martin Krönke
    MFK/Schmidt
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Professor Dr. Martin Krönke


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