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09.08.2006 11:35

Unter welchen Umständen boykottieren Kunden Konsumprodukte? - Marketingexperten der TU Dresden geben anhand einer Studie erste Antworten

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Wie ist es tatsächlich um die Bereitschaft von Kunden bestellt, Konsumprodukte zu boykottieren? Wissenschaftler der TU Dresden haben nun in einer Studie ermittelt, welche Faktoren ein solches Verhalten beeinflussen können.

    Katja Wittig und Stefan Hoffmann von der Marketing-Professur (Professor Stefan Müller) der Technischen Universität Dresden starteten im Februar 2006 ihre Umfrage zum Verbraucherverhalten. Sie ließen je 200 Personen aus Nürnberg und Chemnitz, Mannheim und Dresden befragen.
    Damals schlugen die Wellen der Empörung über die Absichten des schwedischen Electrolux-Konzerns, das Nürnberger AEG-Werk nach Osteuropa zu verlagern, besonders hoch.

    Nun sind die meisten Daten ausgewertet und veröffentlicht .

    Zunächst gibt es weniger Überraschendes: Die Nähe zum Ort und zu den Ereignissen prägen das Maß der Betroffenheit besonders. In Nürnberg sprach sich weit über die Hälfte der Befragten für einen Boykott aus, in Chemnitz "mit Sicherheit" jeder Fünfte und "vielleicht" jeder Dritte. In Dresden dagegen war sich nur ein Viertel der Befragten mehr oder minder sicher, Electrolux-Erzeugnisse zu boykottieren. Ähnlich unentschlossen zeigten sich die befragten Mannheimer.

    Unerwartet dagegen waren beispielsweise die Ergebnisse in Bezug auf das Betroffenheitsgefühl: Von der fraglichen Electrolux-Maßnahme mit betroffen fühlten sich erwartungsgemäß zwar Familienmitglieder und enge Freunde der von Arbeitsplatzverlust bedrohten AEG-Mitarbeiter, nicht aber deren einfache Bekannte (also Nicht-Freunde, Nicht-Familie). Die zeigten überraschenderweise kaum Boykottbereitschaft.

    Auch in Bezug auf das Verhältnis von Betroffenheit und Image, das die Betroffenen vom jeweiligen Unternehmen haben, gab es Überraschendes. Hoffmann: "Wir hatten gedacht, dass die Betroffenheit sich auf das Image auswirkt. Aber es scheint anders herum zu sein: Das Image wirkt sich auf die Betroffenheit aus."

    Die vollständigen Ergebnisse sind als Broschüre in der Reihe "Dresdner Beiträge zur Betriebswirtschaft" (Nr. 116/06) veröffentlicht.

    Nähere Informationen:
    Professur für Marketing
    Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden
    Dipl.-Kffr. Katja Wittig
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Telefon: 0351 463-33138
    E-Mail: Katja.Wittig@mailbox.tu-dresden.de
    Dipl.-Psych. Stefan Hoffmann
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter
    Telefon: 0351 463-32334
    E-Mail: Stefan.Hoffmann@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.marketingverein.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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