idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.08.2006 14:44

Virtual meets Reality - Markenschutzverletzungen im Internet

Presse Institute Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Echte Fotos für falsche Produkte

    Fraunhofer IPSI informiert über Gegenstrategien mit digitalen Bildwasserzeichen

    "Weltmarken - Markenwelt, Vorsicht Plagiate" - Ausstellung der IHK Darmstadt vom 28. August bis 31. Oktober 2006

    Echte Bilder für gefälschte Produkte - keine Novität mehr im Internet. International agierende Produktfälscher klauen ungeniert die Fotos von den Websites und aus den Prospekten der Markenhersteller, um damit ihre billigen Imitate anzupreisen. Doch das Internet und ausgefeilte elektronische Suchmöglichkeiten helfen auch dabei, solche Angebote aufzuspüren. Verhindert ist der Schaden damit noch nicht, doch ein Anfang ist gemacht, um den Fälschern das Handwerk zu legen. Anlässlich der Ausstellung "Weltmarken - Markenwelt, Vorsicht Plagiate" der IHK Darmstadt vom 28. August bis 31. Oktober 2006 informiert das Darmstädter Fraunhofer-Institut IPSI auf der eigens dazu gestalteten Internet-Website www.ipsi.de/markenschutz über die Möglichkeiten, digitale Bildwasserzeichen und dazugehörige Suchrobots einzusetzen, um Plagiate im Internet aufzuspüren.

    Ähnlich wie bei dem bereits von den Wissenschaftlern um Dr. Martin Steinebach als Prototyp vorgestellten Tauschbörsen-Client, mit dem raubkopierte Musikdateien im Internet identifiziert werden können, sucht eine Software selbständig Wasserzeichen in den Bilddateien auf Shoppingportalen. Erkennt ein Suchagent auf einer Website ein Bild, das aus einem Herstellerkatalog stammt, kann der Hersteller automatisch darüber informiert werden. Voraussetzung ist natürlich, dass die Markenhersteller selber diese unsichtbaren Bildwasserzeichen in ihre Werbebilder eingebaut haben. Dann aber sind die Wasserzeichen praktisch nicht mehr zu entfernen. Selbst ein Verkleinern, Vergrößern, Ausschneiden oder andere Veränderungen an den Bildern hilft dem Markenpiraten nicht. Er kann, wegen der Unsichtbarkeit der Wasserzeichen, noch nicht einmal feststellen, ob seine Manipulationen erfolgreich waren oder nicht.

    "Nur der, der den Algorithmus und den geheimen Schlüssel des Wasserzeichens kennt, kann es überhaupt auslesen", betont Steinebachs Stellvertreter Diplom-Physiker Sascha Zmudzinski. "Mit unsicheren Verfahren der Bilderkennung, die sich entweder leicht durch Manipulationen austricksen lassen oder viel zu viele falsche Treffer liefern, hat das nichts zu tun. Das Wasserzeichen bietet den Vorteil, dass man immer nach dem selben Wasserzeichen-Muster sucht, wogegen man einem Bild-Erkennungssystem jedes neue Bild erst antrainieren müsste."

    Bisher bestand beim Einsatz digitaler Wasserzeichen immer die größte Herausforderung darin, markierte Inhalte auch wieder aufzuspüren, wenn sie zu illegalen Zwecken eingesetzt wurden. Das neue System durchsucht selbständig die ins Netz gestellten Dateien.

    Produktfälschungen: Anstieg um 1000 Prozent

    Nach einer aktuellen Studie der Universität Mainz ist zwischen 1998 und 2004 die Anzahl der vom Zoll beschlagnahmten Produktfälschungen um etwa 1000 Prozent gestiegen, die tatsächliche Zahl der gefälschten Produkte wird deutlich höher geschätzt. Während früher vor allem die Uhren-, Textil- und Parfumindustrie mit dem Problem zu kämpfen hatten, treffe es heute gleichermaßen beispielsweise auch die Pharmaindustrie oder die Automobil- und Flugzeugindustrie, erläutert Prof. Dr. Frank Huber vom Lehrstuhl für Marketing I der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Über den Zeitraum von einem Monat haben wir Einzelversteigerungen der Internet-Auktionsplattform Ebay beobachtet, die das Markenprodukt 'Davidoff Cool Water Deep 100 ml' zum Verkauf anboten", so Huber. Dabei wurden 248 Auktionen mit insgesamt 256 Produkten ausgewertet. Das Ergebnis war beunruhigend: 84,4 Prozent der Produkte der Stichprobe ließen sich als Fälschung identifizieren, lediglich 7 Prozent als verkäufliches Original. "Unternehmen müssen sich dieses gravierenden Problems bewusst werden", mahnt Huber. "Das ist bereits ein erster Schritt, um gegen Marken- und Produktpiraterie erfolgreich vorzugehen." Mangelnde Qualität bei einem gefälschten Produkt könne sich auf die Originalmarke auswirken. Ihre Image-, Prestige- und Vertrauensfunktionen werden missbraucht, das Ansehen der Marke geschädigt; ganz abgesehen von den enormen Umsatzeinbußen, die sich für große Unternehmen ergeben.

    4075 Zeichen - Veröffentlichung frei, Beleg erbeten

    Text online mit weiterführenden Links bei www.ipsi.de im Pressebereich oder auf Anfrage, s. Antwortabschnitt

    IPSI-Website zum Markenschutz: http://www.ipsi.de/markenschutz

    IHK-Website zur Ausstellung: http://www.weltmarken-markenwelt.de

    Quelle für die Studie der Uni Mainz:
    http://zope.verwaltung.uni-mainz.de/presse/mitteilung/2006/2006_07_31_produkt/sh...

    Pressekontakt:
    Dipl.-Volkswirt Michael Kip
    Telefon +49 (0) 61 51/8 69-60152
    Telefax +49 (0) 61 51/8 69-968
    michael.kip@ipsi.fraunhofer.de
    www.ipsi.fraunhofer.de

    Fraunhofer-Institut für
    Integrierte Publikations- und
    Informationssysteme IPSI
    Dolivostraße 15
    64293 Darmstadt

    ....................................
    Antwortabschnitt per Post oder Fax an 069 71 03 43 46 oder Anfrage per E-Mail an kip@ipsi.fhg.de

    An
    mpr marketing public relations
    Feldbergstr. 49
    DE-60323 Frankfurt/M.

    ( ) Bitte schicken Sie mir den Pressetext per E-Mail an:
    (bitte nur Anfragen von Journalisten)

    Medium:

    Redaktion:

    Ansprechpartner:

    Strasse/Postfach:

    PLZ/Ort:

    Tel:

    Fax:

    E-Mail:


    Weitere Informationen:

    http://www.ipsi.de/markenschutz - Website des Fraunhofer-Instituts IPSI zu Markenschutzverletzungen
    http://www.weltmarken-markenwelt.de - Website der IHK Darmstadt zur Ausstellung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).