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11.08.2006 12:09

Neues "Marie Curie Research Training Network" an der Universität Gießen

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Zu Optimierungsverfahren und Anwendungen im Bereich von Wirtschaft und Finanzen - Koordination liegt bei Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Peter Winker - Polnische Partneruniversität Lodz mit dabei

    Ein neues "Marie Curie-Forschungsnetz", das von Gießen aus koordiniert wird, nimmt Ende dieses Jahres seine Arbeit auf: COMISEF - das Kürzel steht für Computational Optimization Methods in Statistics, Econometrics, and Finance - konnte sich in dem Bewerbungsverfahren bei der Europäischen Kommission gegen rund 900 weitere Projekte erfolgreich behaupten und wird als eines von 70 neuen Netzen ab Dezember 2006 vier Jahre lang gefördert. Von der Gesamtförderungssumme in Höhe von knapp 3 Millionen Euro - auf die Universität Gießen entfallen davon über 400.000 Euro - werden voraussichtlich insgesamt 14 wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert. Die Universität Gießen ist damit maßgeblich an der Konzeption und Einwerbung eines qualitativ hochwertigen internationalen und interdisziplinären Forschungsverbundes beteiligt und hat sich wieder einmal in einem harten Wettbewerb erfolgreich bewährt.

    Die Tatsache, dass die europäischen Länder in der weltweiten wissenschaftlichen Konkurrenz vielfach den USA unterlegen sind, hat verschiedene Ursachen, wie beispielsweise die Zersplitterung der europäischen Forschungslandschaft, die mangelhafte Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrie sowie die immer noch unzureichende Einbindung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die aktuelle Spitzenforschung. Um diese Mängel auszugleichen, wurden im Rahmen der von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprogramme die "Marie Curie-Forschungsnetze" (Marie Curie Research Training Networks, RTN) geschaffen. Darin sollen junge und erfahrene Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen europäischen Ländern von Universitäten und nichtuniversitären Einrichtungen länder- und fächerübergreifend an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Nicht nur die Forschungsergebnisse, sondern auch die dabei gewonnenen Erfahrungen in der wissenschaftlichen Lehre werden hoch bewertet.

    Nach der jüngsten Ausschreibung werden künftig europaweit 70 neue Netze gefördert. Darunter ist auch das RTN COMISEF (Computational Optimization Methods in Statistics, Econometrics, and Finance), das Prof. Dr. Peter Winker, Professur für Statistik und Ökonometrie am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, koordinieren wird. Dies ist nach der Physik (Prof. Dr. Ulrich Mosel und Prof. Dr. Horst Lenske) und der Biochemie (Prof. Dr. Alfred Pingoud) das dritte "Marie Curie-Forschungsnetz" an der Justus-Liebig-Universität. Neben der Professur für Statistik und Ökonometrie sind auch Prof. Dr. Wolfgang Bessler, Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzierung und Banken, und Prof. Dr. Ludger Overbeck, Professur für Mathematik und ihre Anwendungen in Industrie und Wirtschaft, von der Universität Gießen in das neue Netzwerk eingebunden. Elf weitere Gruppen aus Hochschulen und Industrie in sieben europäischen Ländern kommen hinzu (Großbritannien, Dänemark, Italien, Österreich, Schweiz, Zypern und Polen). Von der polnischen Partner-Universität Lodz ist Prof. Aleksander Welfe mit einem Projekt über "Econometric Models and Forecasts" beteiligt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die interdisziplinäre Kompetenz des Netzwerks, das Experten aus den Bereichen Volkswirtschaftslehre, quantitative Finanzmarktanalyse, Statistik, Ökonometrie und Operations Research einbindet.

    Gegenstand der gemeinsamen Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten sind neuartige Optimierungsverfahren und deren Anwendungen im Bereich von Wirtschaft und Finanzen. Dabei geht es insbesondere um heuristische Optimierungsverfahren, wie "Threshold Accepting" oder "Genetische Algorithmen", beispielsweise zur Minimierung des Risikos von Finanzportfolios, zur Validierung Agenten basierter Modelle oder zur Schätzung nicht linearer makroökonometrischer Modelle. Die im Rahmen der Netzwerkaktivitäten neu entwickelten Methoden und Ergebnisse sollen auch potenziellen Anwendern aus Wirtschaft und Verwaltung zur Verfügung gestellt werden.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Peter Winker
    Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
    Licher Straße 64, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-22640/41
    E-Mail: Peter. Winker@wirtschaft.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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