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15.08.2006 14:09

Australische Wissenschaftler identifizieren Gen, das Tumorwachstum unterdrücken könnte

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Australische Wissenschaftler haben ein Gen identifiziert, welches eingesetzt werden könnte, um das Wachstum von Tumoren zu stoppen, indem deren Blutzufuhr blockiert wird. Eine Studie unter der Leitung von Professor Peter Koopman vom Institute of Molecular Bioscience an der University of Queensland hat gezeigt, dass Tumore bei Mäusen, in denen eine mutierte Form des Gens SOX 18 vorlag, im Wachstum unterdrückt und gutartig wurden - im Gegensatz zu bösartigen Tumoren, die bei normalen Mäusen weiter wuchsen.

    Tumore können nur wachsen und sich verbreiten, wenn sie eine entsprechende Blutzufuhr aufbauen können. SOX18 ist ein Gen, das für die Bildung von Blutgefäßen von entscheidender Bedeutung ist. Mäuse mit einer Mutationsform des Gens waren nicht in der Lage, Blutgefäße zur Versorgung des Tumors zu bilden. "Wir waren sehr überrascht zu beobachten, dass die Tumore in diesen Mäusen bei einer so kleinen Größe nicht weiter wuchsen", so Professor Koopman. "Tumore von vergleichbarer Größe würden beim Menschen nicht tödlich sein. Wenn unsere Entdeckungen daher auf den Menschen übertragen werden könnten, wären wir in der Lage, Tumore aufzuhalten, bevor diese größeren Schaden anrichten können."

    Laut Professor Koopman würde eine entsprechende Gen-Behandlung viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Behandlungsmethoden von Krebs haben. Ein Hauptvorteil des Einsatzes von SOX18 bei der Behandlung von Krebs wäre, dass das Gen in seiner Funktion sehr spezifisch ist, im Gegensatz zu einer Chemotherapie, die mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist. Das SOX18 wirkt nur in neuen Blutgefäßen, nicht in bereits bestehenden. Veränderungen am Gen würden daher lediglich die Blutzufuhr zu wachsenden Tumoren abschneiden, nicht aber zum Rest des Körpers.

    In weiteren Schritten wollen die Wissenschaftler nun ein Medikament entwickeln, welches die Auswirkungen der Mutationsform des SOX18 Gens im Menschen nachahmen kann. Darüber hinaus muss eine Methode entwickelt werden, die es ermöglicht, ein entsprechendes Medikament direkt zum SOX18 Gen mitten in einer Zelle zu bringen. Fortschritte beim gezielten Gen-Einbau in der jüngeren Vergangenheit stimmen Professor Koopman jedoch optimistisch, dass SOX18 bald für die Behandlung von Krebs beim Menschen eingesetzt werden kann.

    Weitere Informationen:
    Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
    Pressestelle
    Friedrichstr. 95
    10117 Berlin
    Email: berlin@ranke-heinemann.de
    Tel.: 030-20 96 29 593

    Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

    Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.ranke-heinemann.de
    http://www.ranke-heinemann.at
    http://www.wissenschaft-australien.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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