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16.08.2006 11:24

Bessere Tumortherapie

Jörg Feuck Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Bund fördert biomedizinische Arbeiten der TU Darmstadt und der Gesellschaft für Schwerionenforschung

    Die in Darmstadt betriebene exzellente biomedizinische Strahlenforschung erhält einen zusätzlichen Schub: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in den nächsten vier Jahren den Verbund zwischen der Technischen Universität Darmstadt und der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) mit insgesamt 2,2 Millionen Euro. Biologen der TU Darmstadt und Biophysiker der GSI werden sich intensiv mit den durch Ionen verursachten DNA-Schäden und deren Reparatur beschäftigen. Von den geplanten Untersuchungen erhofft man sich ein generell besseres Verständnis der biologischen Wirkungsweise von Ionen, aber auch eine Erweiterung der Indikationen der Tumortherapie mit schweren Ionen.
    An der GSI wurden seit 1997 mehr als 300 Tumorpatienten mit großem Erfolg mit schweren Ionen behandelt. Mehrere klinisch orientierte Schwerionen-Therapie-Einrichtungen in Europa sind im Aufbau. Grundlage dieser Therapie ist die mehrfach erhöhte biologische Wirksamkeit von Ionenstrahlen im Tumor. Kohlenstoffionen verursachen vor allem im Tumor Schäden im Erbmaterial DNA, die von der Zelle meist nicht mehr repariert werden können. Die Tumorzellen sind dann gezwungen, ein so genanntes "Selbstmordprogramm" einzuleiten. Dies führt zu einer schnellen Tumorauflösung. Für einige sonst besonders resistente Tumorarten wurde in der klinischen Praxis diese Zellreaktion sehr erfolgreich angewendet.
    Da der Zusammenhang von Zellschädigung und Reparatur bei Ionen-Bestrahlung noch nicht im molekularen Detail verstanden ist, werden im Rahmen des nun geförderten Projekts moderne molekular- und zellbiologische Methoden genutzt, um elementare Schäden in der DNA zu untersuchen. Ferner sollen zelluläre Komponenten und Netzwerke, die eine Reparatur solcher Schäden bewirken, besser verstanden werden.
    Der geförderte Verbund TU/GSI mit Expertise in Molekularbiologie und Strahlenbiophysik wird mit Auswirkungen über Darmstadt hinaus diesen Forschungsbereich weiter stärken. Im Fachbereich Biologie der TU Darmstadt wird dazu eine neue Professur "molekulare Strahlenbiologie" eingerichtet, eine weitere Professur soll nächstes Jahr ausgeschrieben werden. Dies soll Grundlage für den Aufbau eines Instituts für Strahlenbiologie an der TU Darmstadt sein, das der wissenschaftlichen Forschung und verbunden damit der Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs dienen soll. Die GSI wird die für die Experimente nötigen Strahlzeiten an ihren Beschleunigern zur Verfügung stellen.

    Ansprechpartner: Professor Dr. Gerhard Kraft (GSI), Tel. 06159/71 26 07
    Prof. Dr. Gerhard Thiel (TU Darmstadt), Tel. 06151/16 60 50 und 16 32 00

    feu, 15.08.2006


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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