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16.08.2006 11:29

Deplanque schlägt in Deutschland eine Allianz zur besseren Informationsversorgung der Wissenschaft vor

Prof. Dr. René Deplanque Marketing & PR
Fachinformationszentrum Chemie GmbH

    Geschäftsführer des FIZ CHEMIE Berlin warnt vor dem Verlust von aktuellen Forschungserkenntnissen durch technische und organisatorische Lücken in der Dokumentation und in der Informationsversorgungskette / Aufruf zu einer Allianz von Informationserzeugern, Fachgesellschaften, Bibliotheken und Informationszentren / Modernisierung des Wissensproduktionsprozesses bietet neue Chancen, Forschungswissen schneller in Arbeitsplätze zu überführen

    Berlin, 16. August 2006 - Mit einem Aufruf zu einer Allianz für die dauerhafte Sicherung und bessere Bereitstellung von digitaler Fachinformation warnt Professor Dr. René Deplanque vor dem drohenden Verlust aktueller Forschungserkenntnisse durch technische und organisatorische Lücken in der Informationsversorgungskette. Gleichzeitig weist der Geschäftsführer des deutschen Fachinformationszentrums FIZ CHEMIE Berlin darauf hin, dass eine Modernisierung der Organisation des Wissensproduktionsprozesses beste Voraussetzungen bietet, Forschungswissen besser und schneller in Arbeitsplätze zu überführen. Er fordert die Forschung als Informationserzeuger, Fachgesellschaften, Bibliotheken und Informationszentren in Deutschland auf, sich in einer Allianz gemeinsam um die dauerhafte Sicherung, die bessere Bereitstellung und die optimale Anwendbarkeit von digitalen Informationen zur Wissensgenerierung zu bemühen.

    "Wir müssen die in Deutschland vorhandenen guten Strukturen und Netzwerke auf die neuen Belange ausrichten, um gemeinsam eine Informationsversorgung aufzubauen, die den modernen Arbeitstechniken der Forschung Rechnung trägt. Die Modernisierung des Wissensproduktionsprozesses bietet beste Chancen, Forschungswissen schneller in Arbeitsplätze zu überführen", so Deplanque. Der Weg von der Informationserzeugung in der Forschung bis zu den Arbeitsplätzen, die durch innovative Produktion wirtschaftliche Gewinne einbringen und so im Gegenzug wiederum die Forschung finanzieren, müsse als Kreislauf organisiert werden.

    Zum Hintergrund für seinen Vorstoß erklärt Deplanque: "Die digitalen Techniken zur Gewinnung und Nutzung von Forschungserkenntnissen entwickeln sich so rasant, dass schon heute ein einfacher Wechsel in der Speichertechnologie zu unwiederbringlichem Verlust großer und wichtiger Informationsmengen führen kann. Das muss durch geeignete organisatorische und technische Maßnahmen verhindert werden. Gleichzeitig liefert die Digitaltechnik jedoch beste Voraussetzungen, aus vorhandenem Wissen schnell und effizient - zum Teil automatisch durch gute Software - Informationen für neue Forschungs- und Entwicklungsansätze zu generieren. Weitere Möglichkeiten zur Optimierung des Wissensproduktionsprozesses stecken in der Massenverfügbarkeit digital erzeugter Information. Wertvolle Forschungsergebnisse wie Experimentaldaten, Simulationen oder gute Algorithmen, die bisher oft nur einem kleinen Kreis von Forschern zur Verfügung standen, kann man heute im Prinzip unendlich vervielfältigen und, kombiniert mit guten Verarbeitungswerkzeugen, einer unbegrenzten Anzahl von Menschen jederzeit für weiterführende Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen. Darin steckt ungeheures Potential zur Beschleunigung des Forschungsfortschrittes und des Technologietransfers. Diese Chancen müssen viel besser genutzt werden, als wir das derzeit tun." Deplanque erinnert daran, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe von großer Bedeutung ist, erarbeitetes Forschungswissen zu bewahren und bestmöglich verfügbar zu machen. Seiner Ansicht nach müssen Forscherinnen und Forscher als Informationserzeuger, Fachgesellschaften als ihre Vertreter, Bibliotheken als traditionelle Nachweisorganisationenvorhandenen Wissens und Informationszentren und Datenbankhersteller als diejenigen, die Erfahrung in der Strukturierung und Standardisierung komplexer Informationen haben, zur Lösung dieser Aufgabe an einem Strang ziehen.



    Hintergrund:
    Über Jahrhunderte war das gedruckte Wort neben der Weitergabe von Erfahrungen von Mensch zu
    Mensch der Informationsträger schlechthin. Es hat auch heute seine Bedeutung in keiner Weise verloren. Bibliotheken digitalisieren seit einigen Jahren im großen Stil gedruckt vorliegendes Material, um es über Netztechnologien jedem interessierten Menschen zugänglich zu machen.

    Daneben setzt die Forschung in ihrer Arbeit seit geraumer Zeit massiv Computer ein. Viele Experimente, Simulationen, Vergleiche und Auswertungen riesiger Informationsmengen sind überhaupt nur noch computergestützt möglich. Computertechnologie wird zur Beschaffung von Information, zum Errechnen und Herstellen neuer Zusammenhänge zwischen vorhandenen Informationen, aber auch zur automatischen Berechnung neuen Forschungswissens eingesetzt. Dokumentations- und Informationsfachleute erwarten, dass in naher Zukunft in den Naturwissenschaften mehr als 70 Prozent der wissenschaftlichen Informationen nur noch in digitaler Form vorliegen werden, weil sie so erzeugt und oft nur noch schwer bis gar nicht mehr auf Papier dokumentiert werden können.

    Die Fragen, wie man digitale Informationen dauerhaft bewahren kann, welche Standards notwendig sind, um sie austauschbar zu machen und wer dafür verantwortlich ist, dass erarbeitetes Forschungswissen heute und in Zukunft verfügbar bleibt, sind nicht geklärt.

    Weitere Informationen
    FIZ CHEMIE Berlin
    Postfach 12 03 37
    D-10593 Berlin
    http://www.chemistry.de
    E-Mail: info@fiz-chemie.de

    Ansprechpartner
    Prof. Dr. René Deplanque
    Geschäftsführer
    Tel.: +49 (0)30 / 399 77- 200
    Fax: +49 (0)30 / 399 77- 133
    E-Mail: deplanque@fiz-chemie.de

    Für die Presse:
    Richard Huber
    Tel.: +49 (0)30 / 399 77- 217
    E-Mail: huber@fiz-chemie.de

    Über FIZ CHEMIE Berlin
    FIZ CHEMIE Berlin ist eine von Bund und Ländern geförderte gemeinnützige Einrichtung mit der primären Aufgabe, der Wissenschaft, Lehre und Industrie qualitativ hochwertige Informationsdienstleistungen im Bereich der allgemeinen Chemie, chemischen Technik und angrenzender Gebiete zur Verfügung zu stellen. Es ist nach der Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. FIZ CHEMIE Berlin unterhält Beziehungen zu Forschungs- und Informationseinrichtungen im In- und Ausland und hat Marketingabkommen mit Partnerorganisationen weltweit. Das Fachinformationszentrum engagiert sich für die Weiterentwicklung und Verknüpfung der nationalen und internationalen chemischen Fachinformation. FIZ CHEMIE Berlin ist ein Service-Institut in der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.

    Alle Aussagen in dieser Pressemitteilung, die nicht historischen Charakters sind, beziehen sich auf die Zukunft im Sinne des U.S. Sicherheitsgesetzes. Die vorausschauenden Aussagen sind Annahmen, die auf dem gegenwärtigen Informationsstand basieren und somit gewissen Unsicherheitsfaktoren unterliegen. Tatsächlich eingetretene Ergebnisse können von den vorausgesagten Ergebnissen durch vielfältige Faktoren wesentlich abweichen, hervorgerufen z. B. durch Veränderungen bezüglich Technologie, Produktentwicklung oder Produktion, Marktakzeptanz, Kosten oder Preise der Produkte von FIZ CHEMIE Berlin und Abhängigkeiten von Kooperationen und Partnern, Genehmigungsverfahren, Wettbewerb, geistigen Eigentums oder Patentschutz- und Copyrightrechten


    Weitere Informationen:

    http://www.chemistry.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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