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18.01.2000 17:04

Workshop über Logische Programmierung

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    "Ja ist denn das schon alles oder was?" So würde wohl ein bekannter deutscher Tennis-Star fragen, wenn man ihm ein Logikprogramm zeigen würde, mit dem sich die Stundenpläne für ein Tennis-Internat berechnen lassen. Logikprogramm-Systeme stehen im Mittelpunkt einer Tagung, die am Institut für Informatik der Universität Würzburg stattfindet.

    Effiziente Stundenplanung für Schulen, Einsatzplanung für Krankenhäuser, Produktionsplanung für Fabriken - all das sind Bereiche, in denen Logikprogramm-Systeme verwendet werden können. Hätte besagter Tennis-Spieler ein solches Programm vor sich, dann könnte er darin Regeln lesen wie "Die Klasse 7b hat sechs Stunden Englisch, vier Stunden Biologie, sechs Stunden Tennis, ..." oder "Lehrer Dietz gibt Mathematik und Physik und muss zwischen 20 und 25 Stunden pro Woche unterrichten". Aber auch ganz offensichtliche Regeln wie "Ein Lehrer kann zu jedem Zeitpunkt immer nur eine Klasse unterrichten" wären in dem Programm enthalten. Nach welcher Methode aus all diesen Informationen ein Stundenplan erzeugt werden soll, muss in einem Logikprogramm dagegen gar nicht angegeben werden.

    Um solche Programme geht es beim "14. Workshop Logische Programmierung", zu dem sich von Mittwoch bis Freitag, 26. bis 28. Januar, etwa 50 Teilnehmer vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Hubland treffen werden. Der Workshop findet im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Logische Programmierung statt und wird von dem Würzburger Informatiker Prof. Dr. Dietmar Seipel organisiert.

    Die Logikprogrammierung ist eine besonders weitgehende Art, Probleme abstrakt zu beschreiben. Der Experte kann, wie eingangs angedeutet, sein Wissen in einer sehr natürlichen und kompakten Art und Weise in Form von "logischen Regeln" aufschreiben. Das komplexe Logikprogramm-System, das diese Regeln verarbeitet, übernimmt dann die Aufgabe, aus der abstrakten Beschreibung ein konkretes Verfahren zur Lösung des Problems abzuleiten. Dieses Konzept hat laut Prof. Seipel in den vergangenen Jahren große Attraktivität gewonnen, unter anderem im Bereich der Datenbanken, bei der Verarbeitung von Sprache sowie bei der Modellierung und Bearbeitung komplexer kombinatorischer Planungsprobleme.

    Außerdem stellt die Logikprogrammierung eine echte Konkurrenz zu herkömmlichen Programmiersprachen dar, denn man kann damit sogar beliebige Verfahren aus allen Bereichen der Informatik programmieren. Dabei verringert sich der Aufwand üblicherweise, was zum Beispiel bei der raschen Entwicklung von Prototypen von großem Nutzen ist.

    Die Teilnehmer des Workshops beschäftigen sich mit der Entwicklung von Logikprogramm-Systemen und von Konzepten zu deren optimaler Nutzung. Auf dem Programm stehen Vorträge eingeladener Wissenschaftler, ausgewählte Präsentationen eingereichter Fachbeiträge und studentischer Arbeiten sowie Demonstrationen aus allen Gebieten der Logikprogrammierung.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Dietmar Seipel, T (0931) 888-5026, Fax (0931) 888-4600, E-Mail:
    seipel@informatik.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www-info1.informatik.uni-wuerzburg.de/wlp99


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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