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05.03.1998 00:00

Getrennter Unterricht von Mädchen und Jungen

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    CARL VON OSSIETZKY-UNIVERSITAET OLDENBURG PRESSEMITTEILUNG 62/98

    Getrennter Unterricht von Maedchen und Jungen: Schulversuche haben begonnen

    Oldenburg. Waehrend in Nordrhein-Westfalen Schulversuche zum getrennten Unterricht von Maedchen und Jungen ab der Sekundarstufe 1 geplant sind und die GEW-Bundesvorsitzende Eva-Maria Stange derartige Versuche verstaerkt fordert, wird dieser Ansatz in einem modifizierten Konzept schon ab der 1. Klasse im niedersaechsischen Schulversuch "Soziale Integration in einer jungen- und maedchengerechten Grundschule" bereits erprobt.

    So finden seit dem 1. Februar 1998 in den Versuchsschulen Edewechterdamm, Friedrichsfehn, Huntlosen und Roewekampschule Oldenburg "Jungenstunden" und "Maedchenstunden" statt. Die wissenschaftliche Leitung und Verantwortung liegt bei Prof. Dr. Astrid Kaiser, Fachbereich 1 Paedagogik an der Universitaet Oldenburg. Das Vorhaben wird vom Niedersaechsischen Kultusministerium und dem Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie gefoerdert sowie vom Kultusministerium in Sachsen-Anhalt unterstuetzt.

    Der Schwerpunkt der dreijaehrigen Schulversuche liegt im Raum Oldenburg und besteht aus einem komplexen Versuchsprogramm. Dabei soll im allgemeinen Unterricht und unter Rahmenbedingungen der Regelschule ein paedagogisches Programm zur sozialen Kompetenzfoerderung sowie zum Abbau entwicklungshemmender Bedingungen beider Geschlechter erprobt werden. Nach Angaben von Kaiser geht es darum, paedagogische Wege zu finden, wie an die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen von Maedchen und Jungen anknuepfend die Faehigkeit des Miteinanderumgehens am besten gefoerdert werden kann.

    Bisherige wissenschaftlicheUntersuchungen haetten eindeutig bestaetigt, dass Maedchen und Jungen unterschiedliches Sozialverhalten einbringen. Maedchen seien eher an den Normen ihrer Lehrkraefte orientiert, waehrend Jungen haeufiger durch Unterrichtsstoerungen auffallen wuerden. Um beiden Geschlechtern gleichen Zugang zu den schulischen Bildungsinhalten zu ermoeglichen, soll in den Maedchen- und Jungenstunden ein Ausgleich geschaffen werden. Es ist auch vorgesehen, bestimmte Inhalte, wie die Arbeit am Computer, in derartigen Stunden zu differenzieren, weil - so die Oldenburger Wissenschaftlerin - erwiesenermassen Maedchen ohne die Anwesenheit von Jungen einen besseren Zugang zur Technik erwerben wuerden.

    Kaiser plaediert in diesem Zusammenhang ausdruecklich nicht fuer ein Ende der koedukativen Schule, sondern lediglich fuer bestimmte Modifizierungen. Ziel muesse "ein fruchtbares Miteinander von Maedchen und Jungen sein".

    Kontakt: Prof. Dr. Astrid Kaiser, Fachbereich Paedagogik Tel. 0441/798-2932 oder 0441/74436, Fax 0441/75995, e-mail: kaiser@hrz1.pcnet.uni-oldenburg.de, Internet: http://www.uni-oldenburg.de/fb1/lehre/kaiser/modell.html.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Psychologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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